Fußball

So läuft's in der Königsklasse BVB braucht "Auba", Barça ein Wunder

Diesen kraftstrotzenden Pierre-Emerick Aubameyang brauchen sie heute Abend in Dortmund.

Diesen kraftstrotzenden Pierre-Emerick Aubameyang brauchen sie heute Abend in Dortmund.

(Foto: imago/Eibner)

Der FC Barcelona muss im Achtelfinale der Fußball-Champions-League vier Tore gegen Paris St. Germain aufholen. Unmöglich? Nicht, wenn man den magischen Lionel Messi im Team hat. Borussia Dortmund hat's derweil etwas einfacher, muss sich gegen Benfica aber trotzdem "um 300 Prozent" steigern und auf den normalen Pierre-Emerick Aubameyang hoffen.

Borussia Dortmund – Benfica Lissabon, 20.45 Uhr (Hinspiel: 0:1)

So könnten sie spielen

Dortmund: Bürki - Piszczek, Sokratis, Bartra - Durm, Weigl, Castro, Schmelzer (Guerreiro) - Dembélé, Pulisic (Schürrle) - Aubameyang; Trainer: Thomas Tuchel.
Lissabon: Ederson - Nelson Semedo, Luisao, Lindelöf, Eliseu - Fejsa, Pizzi - Salvio, Zivkovic - Jonas, Mitroglou; Trainer: Rui Vitoria
Schiedsrichter: Martin Atkinson (England)

Die Ausgangslage: Viel Ballbesitz, allerbeste Chancen, null Ertrag: Borussia Dortmund hat im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Benfica Lissabon vor drei Wochen eine gute Ausgangsposition auf bitterste Weise verspielt. Mit 0:1 ging der erste Vergleich verloren, vor allem auch deshalb, weil Pierre-Emerick Aubameyang sein vielleicht schlechtestes Spiel für den BVB auf den Rasen brachte. Der beste Bundesliga-Schütze hat gleich mehrere große Torchancen vergeben und verschoss zudem einen Handelfmeter (58.) in kläglicher Manier.

Um was geht's? Das Achtelfinal-Aus gegen einen Gegner, der im Hinspiel seine einzige Torchance zum Sieg nutzte, wäre unnötig und finanziell extrem schmerzhaft. Die Uefa-Prämie für den Einzug in die Runde der letzten Acht beträgt allein 6,5 Millionen Euro, hinzu kämen geringere Zuschauereinnahmen und geminderte Anteile aus dem Marktpool. Die Posten summieren sich auf mehr als zehn Millionen Euro.

Was muss besser werden? "Ich glaube, dass wir nicht viel ändern müssen - wir müssen nur die Tore machen!", sagt Marco Reus in einer Videobotschaft an sein Team. Zu gerne würde der Pechvogel dieses Achtelfinale für Borussia Dortmund selbst umbiegen. Doch wegen eines beim Wuchtsieg gegen Bayer Leverkusen (6:2) erlittenen Muskelfaserrisses fehlt der 27-Jährige seinem Klub mindestens vier Wochen. Umso mehr kommt es heute Abend also auf den anderen, den normalen Aubameyang an, der am Wochenende erneut doppelpackte, aber wegen eines bizarren Sponsorenstreits mal wieder für Aufregung sorgte.

Die Borussia ist trotz ihrer glanzvollen Generalprobe dennoch angespannt. "Wir müssen 300 Prozent besser spielen", forderte Abwehrchef Sokratis. 24 Tore wird der BVB aber kaum schießen, der Grieche rief eher zu höchster Konzentration in der Abwehr auf. Die war zuletzt häufig wacklig und gegen Benfica schmerzt jedes Tor doppelt. Für den BVB könnte ein Blick ins Vereinsarchiv hilfreich sein: Am 4. Dezember 1963 fegte die Borussia im Europapokal der Landesmeister Benfica nach einer Hinspiel-Niederlage (1:2) mit 5:0 aus dem Stadion.

Das sagt Trainer Thomas Tuchel: "Wir haben das Flutlicht an, ein Rückspiel in der K.-o.-Phase. Da geht es ums Toreschießen und Angreifen. Wir haben Lust, zu attackieren, anzugreifen. Und diese Angriffe wollen wir ordentlich absichern. Das Weiterkommen wäre superwichtig. Umso bedeutsamer ist es, das Millionen-Spiel nicht zu hektisch anzugehen."

FC Barcelona – Paris St. Germain, 20.45 Uhr (Hinspiel: 0:4)

Die Ausgangslage: Angeführt von Weltmeister Julian Draxler hatte Paris Saint-Germain den Mitfavoriten aus Barcelona vor drei Wochen gewaltig gedemütigt. Auch dank eines Treffers des deutschen Nationalspielers gewann der französische Meister das Hinspiel spektakulär mit 4:0 (2:0). Alles klar also für das Rückspiel?

So könnten sie spielen

Barcelona: ter Stegen - Roberto, Pique, Umtiti, Alba - Gomes (Rafinha), Busquets, Iniesta (Rakitic) - Messi, Suarez, Neymar; Trainer: Enrique.
Paris: Trapp - Meunier, Marquinhos, Thiago Silva, Kurzawa - Verratti, Rabiot, Matuidi - Di Maria (Lucas), Cavani, Draxler; Trainer: Emery.
Schiedsrichter: Deniz Aytekin (Deutschland)

Nicht für die spanische Presse: Die gab in den vergangenen Tagen nämlich wirklich alles, um das Wunder heraufzubeschwören. Die "Marca" listete beispielsweise die "zehn Schritte zum Comeback" auf, "Sport" berichtete von den "sechs historischen Aufholjagden", in der "AS" wurde ehrfurchtsvoll an "elf magische Nächte" des fünfmaligen Weltfußballers Lionel Messi erinnert. Ob's hilft?

Was macht den Katalanen Mut? Ihre sportliche Klasse sowieso, aber auch ihr unbändiges Selbstvertrauen: "Wenn die Sterne günstig stehen, können wir das Ergebnis drehen", sagte der im Sommer scheidende Barca-Trainer Luis Enrique: "Wir haben nichts zu verlieren, aber eine Menge zu gewinnen." Nur: Nach dem 0:4 an der Seine ist der spanische Meister zumindest statistisch schon ausgeschieden - alle 58 Teams, die in der Europapokal-Geschichte genau diesem Rückstand hinterherrennen mussten, flogen am Ende aus dem Wettbewerb.

"Wenn sie in der Lage sind, gegen uns vier Tore zu schießen, können wir auch sechsmal treffen", sagte Enrique: "In gut 90 Minuten kann eine unendliche Menge an Dingen passieren." Wegen dieses Selbstvertrauens warnen sie in Paris vor den Katalanen. Wenn einem Team das Wunder zugetraut wird, dann wohl dem Starensemble um Messi, Luis Suarez und Neymar. Der Brasilianer soll sogar schon mit seinen Teamkollegen gewettet haben, im Rückspiel mindestens zwei Tore zu erzielen.

Hoffnung machen den Fans auch die vergangenen Spiele in der "Festung" Camp Nou. In La Liga 5:0 gegen Celta Vigo und 6:1 gegen Sporting Gijon, in der Gruppenphase der Champions League 4:0 gegen Borussia Mönchengladbach, 4:0 gegen Manchester City und sogar 7:0 gegen Celtic Glasgow - Tore schießen kann Barca. "Mit diesem Team musst du immer an alles glauben", sagte Barcelonas Sportdirektor Robert Fernandez: "Wir haben ein enorm schweres Spiel gegen eine großartige Mannschaft vor uns - aber im Fußball kann alles passieren."

Was sagt Julian Draxler?  "Es ist noch nicht vorbei. Barcelona wird uns von der ersten Minute an attackieren. Da sitzen 100.000 Fans im Stadion, die sie unterstützen. Aber ich habe keine Angst - im Gegenteil. Ich bin bereit und ich glaube, der Rest der Mannschaft auch."

Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa

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