"Niemand ist besser als ich" Ronaldo schimpft über schlechte Trainer und findet sich toll
04.02.2025, 17:43 Uhr
Cristiano Ronaldo wird nicht müde.
(Foto: IMAGO/ANP)
Zu seinem 40. Geburtstag verbreitet Cristiano Ronaldo die selbst gewonnene Erkenntnis, dass niemand jemals besser Fußball gespielt habe. Und das trotz Trainern, die mit dieser Brillanz nicht umzugehen wussten. An Zielen mangelt es dem portugiesischen Nationalspieler auch im hohen Fußballer-Alter nicht.
Cristiano Ronaldo hält sich selbst für den größten Fußballer der Geschichte. Einige Trainer seiner Laufbahn hingegen seien "komplett ahnungslos" gewesen, sagte der portugiesische Nationalspieler, der am Mittwoch 40 Jahre alt wird, in der spanischen Fußball-Talkshow "El Chiringuito". "Ich habe von allen gelernt. Ich hatte einige wirklich schlechte Trainer", betonte Ronaldo.
Der Torjäger spielte in seiner langen Karriere unter anderem unter José Mourinho, Carlo Ancelotti, Alex Ferguson, Ralf Rangnick und Erik ten Haag. Während seines zweiten Engagements bei Manchester United hatte er heftige Kritik an Interimstrainer Rangnick und dessen Nachfolger Ten Hag geäußert, eher der fünfmalige Weltfußballer den englischen Rekordmeister im Streit Richtung Saudi-Arabien zu Al-Nassr verließ.
Pelé, Diego Maradona, Lionel Messi? Nein, der Beste der Welt sei er. "Ich glaube, ich bin der vollständigste Spieler, der je existiert hat. Es mag letztlich eine Frage der persönlichen Vorliebe sein, aber ich sehe niemanden, der besser ist als ich", sagte der Europameister von 2016. Er könne alles: "Ich bin im Kopfball stark, ich schieße direkte Freistöße gut, ich treffe mit beiden Füßen, ich bin schnell, ich bin stark und ich springe hoch." Niemand sei jemals kompletter als er gewesen.
Zu seinem größten Rivalen, Argentiniens Weltmeister Messi, habe er ein gutes Verhältnis: "Es war eine gesunde Rivalität, wir kamen miteinander aus." Zwischen 2008 und 2023 holten ausschließlich die beiden den Ballon d'Or, Messi gewann die Auszeichnung dreimal mehr.
Alles begann damals auf Madeira
Ronaldo, der in Spanien, Italien, England, Portugal und Saudi-Arabien über 30 Titel gewann, hofft, dass er in seiner Karriere wie Brasiliens Legende Pelé die Marke von 1000 Toren bei Klub- und Nationalmannschaftsspielen knackt. "Wenn ich am Ende 920, 925 oder 930 Tore schaffe, das ist mir völlig egal. Ich bin der Beste der Geschichte. Punkt. Wenn ich 1000 Tore erreiche, großartig. Wenn nicht, ist das auch in Ordnung. Zahlen lügen nicht", meinte der Ausnahmekönner. In der Nations League erzielte er im vergangenen September sein insgesamt 900. Tor, mit 135 Treffern für Portugal hält er den internationalen Rekord.
Begonnen hatte alles auf seiner Heimatinsel Madeira, als Zwölfjähriger wurde er dort bei einem Jugendturnier entdeckt. "Von ihm ging etwas aus. Man merkt ja, ob einer Ball und Spiel auf sich zieht, und das war bei Cristiano Ronaldo eindeutig der Fall. Er war ein Individualist, aber im positiven Sinne", sagte Leonel Pontes dem "Kicker", er arbeitete damals als Jugendtrainer von Sporting Lissabon und holte Ronaldo wenig später in die Hauptstadt. Ronaldos Ehrgeiz, das ist bekannt, fungiert seither als Jugendelixier.
Selbst nach den legendären Jahren bei Real Madrid, fünf Champions-League-Pokalen, fünf Weltfußballer-Trophäen und dem Europameistertitel 2016 findet er immer einen neuen Gegner, ein neues Ziel. Gerade erreichte er mit seinem Klub Al-Nassr als erster Fußballer überhaupt die Marke von 700 Pflichtspielsiegen auf Vereinsebene.
Gibt es noch einmal ein Duell wie Ronaldo gegen Messi?
Über ein Ende dieser Weltkarriere wurde häufig spekuliert. Als er bei der WM 2022 in Katar auf die Bank verbannt wurde und mit Portugal im Viertelfinale scheiterte, wurde er abgeschrieben. Nach seinem Wechsel nach Saudi-Arabien Anfang 2023 galt es nur noch als eine Frage der Zeit, wann der große Abschied folgt. Doch irgendwie machte Ronaldo immer weiter, trickste die Gesetze der Biologie mit seinem asketischen Lebenswandel aus.
Mittlerweile ist CR7 in Portugals Nationalteam unter Trainer Roberto Martinez trotz anhaltender medialer Debatten um seine Person wieder Stammkraft, peilt die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko an und soll bei Al-Nassr, wo er aktuell 200 Millionen Euro im Jahr verdienen soll, einer Verlängerung seines im Sommer auslaufenden Vertrags nicht abgeneigt sein.
Wenn Ronaldo aber irgendwann zurücktritt, vielleicht nach der Weltmeisterschaft im Alter von dann 41 Jahren, wird dem Fußball etwas fehlen. Schon jetzt träumen sich Fans in die Zeiten der großen Duelle des Ronaldo-Real und des FC Barcelona mit Lionel Messi zurück. Ob es so etwas noch einmal geben kann? "Ich hoffe es", sagte Ronaldo dem TV-Sender La Sexta: "Das wäre gut für den Fußball, aber das wird schwer."
Quelle: ntv.de, tsi/dpa/sid