Fußball

Schalker zum Schluss furios Der FC Bayern quält sich beim VfB

Matchwinner unter sich: Sven Ulreich und Thomas Müller.

Matchwinner unter sich: Sven Ulreich und Thomas Müller.

(Foto: imago/Sportfoto Rudel)

Der FC Bayern gewinnt dank Thomas Müller und Torhüter Sven Ulreich beim VfB Stuttgart, der Schalke 04 gibt auch am letzten Hinrundenspieltag der Fußball-Bundesliga nie auf, der SC Freiburg verspielt einen kleinen Coup, auch Werder schwächelt zum Schluss.

VfB Stuttgart - FC Bayern München 0:1 (0:0)

Herbstmeister FC Bayern München hat sich mit einem glücklichen Arbeitssieg in die Bundesliga-Pause verabschiedet und sich nur schleppend für den Pokal-Hit gegen Borussia Dortmund aufgewärmt. Vier Tage vor dem abschließenden Höhepunkt des Fußball-Jahres 2017 siegte die Mannschaft von Trainer Jupp Heynckes dank eines späten Treffers von Thomas Müller (79. Minute) mit 1:0 (0:0) beim VfB Stuttgart. In der letzten Minute der Nachspielzeit vergab der VfB die Riesenchance auf den Ausgleich, als Chadrac Akolo einen Foulelfmeter nach Videobeweis am Ex-Stuttgarter Sven Ulreich scheiterte.

Mühte sich vergeblich: Robert Lewandowski.

Mühte sich vergeblich: Robert Lewandowski.

(Foto: imago/ActionPictures)

Die 58.885 Zuschauer sahen über weite Strecken Münchner, die sich vor dem DFB-Pokal-Achtelfinale am Mittwoch (ab 20.45 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) alles andere als in Topform präsentierten. Zudem hatte Heynckes seine Startelf auf sechs Positionen verändert. Unter anderem kehrte Sven Ulreich ins Tor der Münchner zurück und wurde an seiner alten Wirkungsstätte bei jedem Ballkontakt von den VfB-Fans ausgepfiffen. Wie wichtig er angesichts des Ausfalls von Manuel Neuer für den Rekordmeister ist, zeigte Ulreich nach sieben Minuten. Angreifer Simon Terodde hatte per Hacke auf Chadrac Akolo weitergeleitet, der Kongolese scheiterte aus 18 Metern aber am stark reagierenden Ulreich.

Nicht nur diese Szene demonstrierte, dass die Bayern sich schwer taten. Zwar kontrollierten sie  den Ball und das Spiel, fanden aber gegen die gut verteidigenden Gastgeber kaum eine Lücke. Die Mannschaft von Trainer Hannes Wolf verschob kompakt und stellte so unter Beweis, warum sie gemeinsam mit den Bayern bisher die wenigsten Heim-Gegentore kassiert hat. Erst nach und nach kam der Rekordmeister zu seinen Gelegenheiten. Robert Lewandowski (21.) scheiterte aus spitzem Winkel an Ron-Robert Zieler. 15 Minuten später war Corentin Tolisso frei durch, fand aber ebenfalls im starken Zieler seinen Meister.

Unmittelbar nach der Pause überraschte VfB-Coach Wolf dann mit einem kuriosen Wechsel. Wegen einer Verletzung musste Terodde vom Feld - und dafür beorderte der junge Trainer den Innenverteidiger Marcin Kaminski in die Sturmspitze. Zu einer Torchance kam der Pole allerdings nicht - stattdessen wechselte Heynckes mit Edel-Joker Müller den Sieg praktisch ein. Eine Viertelstunde nach seiner Hereinnahme drosch der Nationalstürmer den Ball flach und trocken an Zieler vorbei ins Netz. Kurz vor dem Abpfiff hätte der Ex-Münchner Holger Badstuber (89.) fast noch für den Ausgleich gesorgt, seinen Kopfball parierte aber der erneut glänzende Ulreich. Auch Akolo (90. + 5) belohnte die späte Drangphase des VfB nicht.

Eintracht Frankfurt - FC Schalke 04 2:2 (1:0)

Der FC Schalke 04 überwintert dank tollem Kampfgeist, ewtas Glück  und der Fortsetzung seiner durchaus beeindruckenden Serie erstmals seit 2011 auf einem Champions-League-Platz. Die mittlerweile elf Spiele nacheinander ungeschlagene Mannschaft von Trainer Domenico Tedesco erkämpfte in Frankfurt ein 2:2 (0:1) - dabei lagen die Gelsenkirchener acht Minuten vor Schluss noch mit 0:2 zurück. Doch in einem packenden Endspurt erzielte der eingewechselte Breel Embolo (82.) den Anschluss, dann traf Naldo Sekunden vor dem Ende (90.+5).

Und dann traf Naldo.

Und dann traf Naldo.

(Foto: imago/Jan Huebner)

Luka Jovic hatte die Eintracht nach nur 61 Sekunden in Führung gebracht, der eingewechselte Sebastien Haller (65.) mit einem Hackentor legte nach. Frankfurt (26) ist nun Siebter. Beide Teams bestreiten in der kommenden Woche noch im Achtelfinale des DFB-Pokals ihre letzten Pflichtspiele in diesem Jahr. Die Schalker treten am Dienstag (ab 20.45 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) gegen den 1. FC Köln an, der ja neuerdings auch in der Liga gewinnt; die Frankfurter spielen am Mittwoch (ab 20.45 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) beim Zweitligisten 1. FC Heidenheim.

SV Werder Bremen - 1. FSV Mainz 05 2:2 (2:0)

Werder Bremen hat seine makellose Heimbilanz unter Trainer Florian Kohfeldt leichtfertig verspielt und überwintert nach einem Leistungseinbruch gegen Mainz auf dem Relegationsplatz. Trotz einer 2:0-Führung reichte es gegen die Rheinhessen nur zu einem 2:2 (2:0). Fabian Frei (90.+3.) gelang der Ausgleich für die Gäste. Nach zuvor zwei erfolgreichen Spielen vor eigenem Publikum war es ein unnötiger Rückschlag für die Hanseaten und Kohfeldt, der in der kommenden Woche wohl zur Dauerlösung befördert wird. Die Mannschaft von Sandro Schwarz verhinderte durch den couragierten Schlussspurt ein Überwintern auf Rang 15. Philipp Bargfrede brachte die Hausherren nach starkem Anfangspressing in Führung (2.). Der Mittelfeldspieler schloss von der Strafraumgrenze mit einem überlegten Rechtsschuss ab, Robin Zentner im 05-Tor war chancenlos. Beim 2:0 durch einen Kopfball von Ishak Belfodil sah der Keeper allerdings nicht glücklich (17.) aus. Robin Quaison brachte die Gäste in der 70. Spielminute auf 1:2 heran. Und in der Nachspielzeit wurde Mainz belohnt.

FC Augsburg - SC Freiburg 3:3 (1:1)

Mit zwei Toren in der Nachspielzeit hat Torjäger Alfred Finnbogason dem FC Augsburg aeinen Punkt gegen den SC Freiburg gesichert. Beim 3:3 (1:1) gegen die Breisgauer sorgte der Isländer mit seinen Saisontoren zehn und elf (90.+1 und 90.+3) für ein spektakuläres Comeback der Mannschaft von Manuel Baum. Bereits nach 54 Sekunden hatte Finnbogason den Torreigen eröffnet. Dazwischen drehte Freiburg, das den dritten Dreier binnen sieben Tagen schon sicher zu haben schien, die Partie auf links: Christian Günter (20.) und Sturmspitze Nils Petersen mit seinen Toren Nummer fünf und sechs in den jüngsten drei Spielen (48./65.) wendeten zunächst das Blatt. Nach fünf Spielen ohne Niederlage überwintert der SC mit einem Vier-Punkte-Polster auf die direkten Abstiegsplätze. Aufregung gab es in der 59. Minute, als Schiedsrichter Christian Dingert einen Elfmeter gegen Freiburg nach Videobeweis zurücknahm: In der Entstehung hatte Finnbogason den Ball mit der Hand gespielt.

1. FC Köln - VfL Wolfsburg 1:0 (0:0)

Der 1. FC Köln hat zum Abschluss seiner desaströsen Hinrunde in der Fußball-Bundesliga seinen ersten Saisonsieg gefeiert und ein Zeichen an die schwächelnde Konkurrenz gesendet. Der unangefochtene Tabellenletzte gewann verdient 1:0 (0:0) gegen den VfL Wolfsburg und vermied es mit einer Energieleistung, ein weiteres Kapitel trauriger Bundesliga-Geschichte zu schreiben. Hätte der FC erneut nicht gewonnen, wäre er erst das zweite Team nach dem 1. FC Nürnberg (2013/14) gewesen, das eine Halbserie ohne Sieg beendet. Die Ausbeute von nur sechs Punkten ist dennoch historisch schlecht. Nürnberg stieg damals aus der Bundesliga ab, und auch für den FC wird die Mission Klassenerhalt trotz des ersten Erfolgs extrem schwer. Der Rückstand auf den Hamburger SV auf Platz 17 beträgt neun Punkte. Der eingewechselte Christian Clemens (67.) schoss den FC zum Sieg.

Quelle: ntv.de

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