Fußball

Deutsche Legionäre im Formcheck Duracell-Hase stiehlt "Magic Mesut" die Show

Liverpools Emre Can ist unser Gastarbeiter des Wochenendes.

Liverpools Emre Can ist unser Gastarbeiter des Wochenendes.

(Foto: REUTERS)

Can ist beflügelt von Klopps Trainerdebüt in Liverpool. Die Presse jubelt so wild, dass sie keine Schlagzeilen für einen phänomenalen Weltmeister übrig hat. Derweil wird Khedira von den italienischen Journalisten geerdet.

Gastarbeiter des Wochenendes

Emre Can (FC Liverpool): Rechtsverteidiger? Mittelfeldspieler? Duracell-Hase! So präsentierte sich der 21-Jährige im ersten Liverpool-Spiel unter Jürgen Klopp. Er rannte, grätschte, presste, dass die englische Presse begeistert aufjuchzte. "Klopp und Emre Can passen ganz offenbar zusammen, angesichts ihrer Nationalität und die Vergangenheit des Mittelfeldspielers in der Bundesliga", lobt das "Liverpool Echo" und stellte fest, dass Klopp seinem Landsmann auffallend häufig applaudiert habe.

Beklatscht

Spielt derzeit beim FC Arsenal in überragender Form: Mesut Özil.

Spielt derzeit beim FC Arsenal in überragender Form: Mesut Özil.

(Foto: imago/BPI)

Mesut Özil (FC Arsenal): Vorbei sind die Zeiten, als die englische Presse den Weltmeister mit den Worten attackierte: "50 Millionen Euro für einen Deutschen, der keinen Elfmeter schießen kann". Erlebte Özil im vergangenen Jahr nach seinem letzten Auftritt mit den "Gunners" gegen den FC Bayern eine der schwärzesten Stunden seiner Karriere, unter anderem wegen des verschossenen Elfmeters, so ist erst vor dem erneuten Wiedersehen am Abend (20.45 Uhr im n-tv.de Liveticker) der Hoffnungsträger der Londoner. Wie schon vergangene Woche sammelte "Magic Mesut" zwei Scorerpunkte, legte die Treffer zum 1:0 und 2:0 beim 3:0-Erfolg gegen Aufsteiger Watford schnörkellos auf.

Lukas Podolski (Galatasaray): Vier Tore für Galatasaray gegen Genclerbirligi, keins für Podolski, auch keine Vorlage. Trotzdem spielte der beim holprigen Länderspiel-Doppelpack noch verletzte Offensivakteur durch und das sehr ordentlich und durfte für ein paar Stunden das Dasein als Tabellenführer genießen - ehe Besiktas wieder vorbeizog. Der frühere Nationalspieler und TV-Experte Ridvan Dilmen lobte Podolski nach der Partie als "einen bedeutenden Spieler".

Bastian Schweinsteiger (Manchester United): Der "Telegraph" staunte nach Man Uniteds 3:0 beim FC Everton. Darüber, dass Englands Rekordmeister im Sommer einen Weltmeister und Champions-League-Sieger wie Schweinsteiger für ein Sechstel der Ablöse verpflichten konnte, die man für den 19-jährigen Franzose Anthony Martial bezahlen musste. Und darüber, wie Schweinsteiger beim überzeugenden Auswärtssieg die Fäden im zentralen United-Mittelfeld zog und sich perfekt mit Morgan Schneiderlin ergänzte. Hohem Pressing sollte man den 31-Jährigen lieber nicht aussetzen, Übersteiger solle er auch sein lassen. Ansonsten könnte Schweinsteiger aber durch zum Schnäppchen der Saison werden.

Gefragt

Sami Khedira machte nach dem Spiel gegen Inter Mailand Bekanntschaft mit der überkritischen italienischen Presse.

Sami Khedira machte nach dem Spiel gegen Inter Mailand Bekanntschaft mit der überkritischen italienischen Presse.

(Foto: imago/Gribaudi/ImagePhoto)

Sami Khedira (Juventus Turin): Khedira gehörten wieder einmal die Schlagzeilen, doch diesmal waren sie nicht ganz so positiv. "Was für ein Malheur des Deutschen", schrieb der "Corriere dello Sport" über die Nullnummer im "Derby d'Italia" zwischen Juventus Turin und Inter Mailand und meinte Khediras Pfostenschuss aus acht Metern. Dabei war das die einzige Szene des Weltmeisters, die es zu kritisieren gab. Denn ansonsten präsentierte sich der 28-Jährige äußerst robust und fiel in der zweiten Halbzeit auch mehr und mehr als Antreiber der "alten Dame" auf.

Per Mertesacker (FC Arsenal): Tja, der blieb ziemlich unauffällig. Und das ist ja für einen Abwehrspieler meist kein ganz schlechtes Zeichen. Der Kapitän hatte den Laden gegen Watford meist gut im Griff. Auch dank der souveränen Leistung des Weltmeisters liegt Arsenal derzeit auf Rang zwei, nur zwei Zähler hinter Spitzenreiter Manchester City. Kleiner Wermutstropfen: Der Hüne kassierte seine erste Gelbe Karte der Saison.

Nebendarsteller

Mario Gomez (Besiktas): Hatte zuletzt eine zweiteilige Doppepack-Serie Gomez in der Süper Lig für Besiktas begonnen. Die endete beim 1:0 (0:0) gegen Caykur Rizespor, ein einziger Treffer ist ein klares Indiz dafür. Der allerdings wurde auch nicht von Gomez erzielt, obwohl er durchspielen durfte, sondern von Joker Ricardo Quaresma. Trotz der persönlichen Nullnummer bleibt Gomez Führender in der Torschützenliste, gemeinsam mit drei anderen Profis. Und er bleibt gemeinsam mit Andreas Beck erfolgreichster deutscher Gastarbeiter in der Türkei. Besiktas führt die Tabelle an.

Toni Kroos (Real Madrid): Stand am 8. Spieltag der Primera Division im Rampenlicht. Also in jenem, das auf Madrids neuen Rekordtorschützen Cristiano Ronaldo fiel - weil Kroos dessen 324. Tor im Real-Trikot vorbereitet hatte.

Shkodran Mustafi (FC Valencia): Durchspielen durfte der Weltmeister beim 3:0 (2:0)-Sieg des FC Valencia gegen den FC Malaga. Und sich darüber freuen, dass nach dem dritten Saisonsieg mit nun zwölf Punkten der Anschluss an die Europapokal-Plätze hergestellt ist.

Der Weg zu alter Form ist ein langer, das weiß auch Miroslav Klose.

Der Weg zu alter Form ist ein langer, das weiß auch Miroslav Klose.

(Foto: imago/HochZwei)

Miroslav Klose (Lazio Rom): Stand gegen Sassuolo Calcio erstmals in dieser Saison für Lazio in der Serie A auf dem Platz. Verließ diesen in der 65. Minute, da führte Sassuolo 2:0. Am Ende verlor Lazio mit 1:2 - und für Klose hagelt es Häme.

Heiko Westermann (Betis Sevilla): Verlor im Mittelfeldduell daheim mit 1:3 gegen Espanyol Barcelona. Spielte durch, was bei einem Zwischenstand von 0:3 nach 55 Minuten als Abwehrspieler nicht zwingend eine Auszeichnung ist. Fiel in einem schwachen Betis-Team aber auch nicht nach unten ab und damit unangenehm auf.

Marko Marin (Trabzonspor): Über ihn war kürzlich wieder im Zusammenhang mit der deutschen Nationalmannschaft zu lesen - als Beleg dafür, dass Bundestrainer Joachim Löw auch mal Zweitligaspieler beruft. Gegen Mersin Idman Yurdu konnte er allerdings keine Werbung für sich betreiben. Zwar durfte er über 90 Minuten spielen, eine gute Idee, den ersten Saisonsieg des Gegners (3:2) zu verhindern, hatte aber auch er nicht.

Marc-André ter Stegen (FC Barcelona): Durfte von der Ersatzbank und damit aus nächster Nähe miterleben, wie Sturmstar Neymar gegen Rayo Vallecona zum Messi mutierte und vier Tore schoss. Sah auch zwei Gegentore für seinen Konkurrenten Claudio Bravo, bei denen der Chilene aber machtlos war.

Lazarett

Antonio Rüdiger (AS Rom): Darf sich Hoffnung auf eine baldige Rückkehr auf den Rasen machen. Beim 3:1-Erfolg seines Klubs gegen den FC Empoli saß der ehemalige Stuttgarter wieder auf der Bank. Für eine Einwechselung reicht es allerdings noch nicht.

Kevin Trapp (Paris St. Germain): Fällt mit einer Muskelverletzung weiterhin aus. Sah, wie sein Vorgänger und Vertreter im PSG-Tor gegen Bastia seinen Kasten sauber hält.

Quelle: ntv.de

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