Fußball

Auftakt der Champions League Heiße Schlacht um Henkelpott-Milliarden beginnt

Wer folgt auf Real Madrid?

Wer folgt auf Real Madrid?

(Foto: picture alliance / firo Sportphoto/PSI)

Die beste Klub-Liga der Welt ist zurück. Heute startet die Champions League in ihre neue Saison. Erstmals mischen gleich fünf deutsche Vereine im Rennen um den Titel und die UEFA-Milliarden mit. Bayern München geht sogar als Mitfavorit ins Rennen, die Konkurrenz aber ist groß - und reich.

Vorhang auf zu Europas größtem Fußball-Theater, die Superstars bitten zum Milliardenspiel in der Glitzerwelt der Königsklasse: Mit Bayern München an der Spitze machen sich ab dem heutigen Dienstag erstmals gleich fünf Bundesligisten auf die lange Reise zum Sehnsuchtsort Istanbul, die von der Winter-WM in Katar zusätzlich erschwert wird. "Für mich ist der FC Bayern der Topfavorit", sagte der frühere Münchner Sportchef und aktuelle Berater von Borussia Dortmund: "Sie haben eine gewisse Unberechenbarkeit, die Geschwindigkeit, die Gier und den Hunger."

Doch die Sehnsucht nach dem "Henkelpott" ist beim gesamten europäischen Fußball-Adel riesig - ob bei Dortmunds Gruppengegner Manchester City mit Rekordjäger Erling Haaland, Bayern-Kontrahent FC Barcelona um Weltfußballer Robert Lewandowski oder Titelverteidiger Real Madrid. "Es gibt generell eine besondere Beziehung zwischen dem Klub und diesem Wettbewerb", sagte Toni Kroos, der mit Rekordsieger Madrid im Halbfinale der vergangenen Saison Topfavorit City ausgeschaltet hatte. Für BVB-Coach Edin Terzic ist der englische Meister erneut "der absolute Favorit".

Wer kann Real Madrid vom Thron stoßen?

Teammanager Pep Guardiola jagt dem "Heiligen Gral" seit seinem Amtsantritt 2016 vergeblich nach, von einer "Obsession" will er aber bewusst nicht sprechen. Haaland betonte: "Wir müssen besser sein" als zuletzt, "aber das wird nicht einfach, es gibt so viele gute Mannschaften." Und mit den Bayern, Dortmund, Europa-League-Gewinner Eintracht Frankfurt, Pokalsieger RB Leipzig sowie Bayer Leverkusen gleich fünf aus der Bundesliga.

"Ich würde mich freuen, wenn die deutschen Mannschaften weit kommen, das tut der Bundesliga, das tut dem deutschen Fußball gut", sagte Bayern-Sportvorstand Hasan Salihamidžić. Zu den Titelkandidaten aber zählt er "die üblichen Verdächtigen": Real, City, Barça, dazu Jürgen Klopps Vorjahresfinalisten aus Liverpool, Thomas Tuchels FC Chelsea oder die "Top-Truppe" um Lionel Messi und Kylian Mbappe von Paris St. Germain. Und die Bayern? "Wir natürlich auch", betonte er.

Zwei Milliarden Euro sind im Henkelpott

Es ist der immer gleiche Kreis, die Champions League ist schon zwei Jahre vor ihrer Reform, die 2024 ein Liga-System ("Schweizer Modell") mit 36 statt 32 Teams und 100 Spielen mehr bringen wird, eine geschlossene Gesellschaft geworden. Nur Manchester United mit Rekordtorschütze Cristiano Ronaldo fehlt diesmal. Die fünf Topligen sind dennoch meist spätestens ab dem Viertelfinale unter sich, erst recht im Endspiel, das diesmal nach der WM-Unterbrechung am 10. Juni 2023 im Atatürk-Stadion stattfindet.

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Für die Großklubs und die Europäische Fußball-Union (UEFA) ist die Champions League zur Gelddruckmaschine geworden, der Wettbewerb in den meisten nationalen Ligen leidet darunter wie hierzulande mit Dauermeister Bayern massiv. Unfassbare zwei Milliarden (!) Euro, das ist eine Zwei mit neun Nullen, werden aktuell unter allen 32 Teilnehmern der Gruppenphase verteilt. Allein für die Vorrunde erhält jeder Starter 15,64 Millionen Euro aus dem UEFA-Topf, dazu kommen TV-Gelder, üppige Prämien und Zuschauereinnahmen.

Die Zersplitterung des Fernsehmarktes ist die fast logische Konsequenz - wo kein Monopolist waltet, können alle mehr verdienen. Wer in Deutschland jedes Spiel live schauen möchte, braucht zwei Abos (DAZN und Prime Video), frei empfangbar laufen bis zum Finale nur Zusammenfassungen (mittwochs im ZDF ab 23.00 Uhr). Und am Ende gewinnt, frei nach Gary Lineker, sowieso Real. Toni Kroos würde da kaum widersprechen, dennoch gibt er der Champions League keine große Zukunft. Über kurz oder lang, sagte der Rio-Weltmeister in seinem Podcast, werde die Super League kommen, da sei er "ziemlich sicher".

Quelle: ntv.de, sue/sid

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