Fußball

Marmoush macht's für Eintracht Hertha BSC wirft mit viel Ärger Bundesligisten aus DFB-Pokal

Der Zweitligist siegt im eigenen Stadion.

Der Zweitligist siegt im eigenen Stadion.

(Foto: IMAGO/Nordphoto)

Mal wieder entscheidet Omar Marmoush ein Spiel für Eintracht Frankfurt: Auch im DFB-Pokal trifft er entscheidend gegen Borussia Mönchengladbach. Mit Werder Bremen und dem SC Freiburg setzen sich die Bundesligisten in ihren Partien durch - der 1. FC Heidenheim dagegen scheitert bei Hertha BSC und fühlt sich betrogen.

Eintracht Frankfurt - Borussia Mönchengladbach 2:1 (1:0)

Mit leidenschaftlichem Kampf und dem eiskalten Joker Omar Marmoush hat Eintracht Frankfurt trotz langer Unterzahl das Achtelfinale des DFB-Pokals erreicht. Im Bundesliga-Duell mit Borussia Mönchengladbach musste die SGE früh den erneuten Platzverweis von Arthur Theate (15.) wegstecken, setzte sich aber dank seines Stürmerstars mit 2:1 (1:0) durch.

Gladbach-Trainer Gerardo Seoane erlebte an seinem 46. Geburtstag nach dem Platzverweis für Theate, nach Gelb-Rot gegen Union Berlin am Sonntag der zweite binnen drei Tagen, lange ein Spiel auf ein Tor. Doch Frankfurt unterstrich die eigene Konterstärke, der Treffer von Hugo Ekitiké (45.+2) erwischte die Gladbacher eiskalt, nach dem Ausgleich durch Ko Itakura (47.) sorgte Marmoush (70.) für den Frankfurter Freudentaumel.

Die Gladbacher Hereinnahme von Kevin Stöger machte sich von Beginn an bemerkbar: Der Österreicher lief viel, forderte immer den Ball und wusste damit meist etwas anzufangen. Frankfurt hingegen agierte mit zwei geordneten Viererketten und versuchte, im eigenen Ballbesitz schnell nach vorne zu spielen. Doch der erste Durchbruch der Gladbacher stellte das Spiel auf den Kopf. Lukas Ullrich wurde in der Tiefe bedient, mit einem Haken ließ er Theate aussteigen. Der Belgier hielt im Fallen den Ball mit der Hand auf, Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck zog zu Recht Rot.

Das Spiel war nun ein anderes, Gladbach baute Dauerdruck auf, durchbrochen nur von vereinzelten Gegenstößen der SGE. Nationalspieler Tim Kleindienst (31.) verpasste per Kopfball aus wenigen Metern die Führung. Doch Frankfurt glänzte in seiner Paradedisziplin Konterspiel. Sekunden vor der Pause schickte Ellyes Skhiri Ekitike, der am Ende seines Laufs die Nerven behielt und cool einschob.

Die Borussia aber kam glänzend aus der Kabine und setzte ihr druckvolles Spiel fort. Itakura belohnte die Bemühungen mit einem strammen Schuss nach abgefälschter Flanke. Gladbach hatte nun Chancen im Minutentakt, auf der Gegenseite vergab Ekitike die Chance zur Führung (54.). Die Gastgeber bekamen die Gladbacher immer besser in den Griff und konnten von der Bank qualitativ hochwertig nachlegen. Marmoush kam, behielt im Gewühl die Übersicht und traf sieben Minuten nach seiner Hereinnahme.

SC Freiburg - Hamburger SV 2:1 (2:0)

Mit mehr Mühe als zur Pause gedacht hat der SC Freiburg den Hamburger SV in Schach gehalten und das Achtelfinale erreicht. Der Fußball-Bundesligist gewann in der 2. Runde trotz einer schwachen zweiten Hälfte 2:1 (2:0) gegen den seit über sechs Jahren in der 2. Liga festhängenden HSV.

Matthias Ginter (19.) und Vincenzo Grifo per Foulelfmeter (44.) sorgten für den Sieg der Breisgauer. Die Hamburger verpassten am 62. Geburtstag von Sportvorstand Stefan Kuntz die Überraschung. Daran änderte auch das Tor von Jonas Meffert (51.) nichts.

Die Hamburger, bei denen im Vergleich zur ernüchternden Liga-Niederlage am vergangenen Sonntag bei der SV Elversberg (2:4) sechs neue Profis in der Startelf standen, hatten schon in der 4. Minute die erste gute Möglichkeit. Davie Selke sorgte nach einer Ecke per Kopf für große Gefahr.

Auf der Gegenseite hatte Lukas Kübler kurz darauf die Führung auf dem Fuß (10.). Die Gastgeber, die gegenüber dem 1:3 am vergangenen Samstag im Punktspiel bei RB Leipzig auf fünf Positionen verändert waren, übernahmen im Anschluss weitgehend die Kontrolle.

Maximilian Phillip verbuchte in der 15. Minute die nächste gute Möglichkeit. Vier Minuten später macht es Ginter per Kopf nach einer Ecke besser. Danach verwalteten die Freiburger die Führung erst einmal. Nach einem Foul von Daniel Elfadli an Maximilian Eggestein ließ sich Grifo vom Punkt nicht zweimal bitten.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs ließ die Konzentration des Erstligisten nach. Der frühere Freiburger Meffert machte das Spiel nach einer Ecke per Kopf wieder spannend, mit der Souveränität der Gastgeber war es vorbei. Erst in der 62. Minute sorgte Michael Gregoritsch wieder für Gefahr. Ab der 70. Minute erhöhte der HSV das Risiko. Der Ausgleich wie die Vorentscheidung zugunsten der Freiburger war in dieser Phase möglich.

Hertha BSC - 1. FC Heidenheim 2:1 (1:0)

Hertha BSC kann nach einem Überraschungserfolg gegen den 1. FC Heidenheim weiter leise vom Finale im eigenen Stadion träumen. Der Zweitligist schaltete in der zweiten Runde den favorisierten Europapokal-Teilnehmer mit 2:1 (1:0) aus und zog ins Achtelfinale ein. Derry Scherhant (16.) und Michael Cuisance (74.) sorgten mit ihren Treffern für den insgesamt verdienten Erfolg. Heidenheim, das spät durch Stefan Schimmer (89.) verkürzte, enttäuschte dagegen - und hätte fast doch noch die Verlängerung erzwungen. Das Tor von Joker Paul Wanner in der Nachspielzeit aber wurde zurückgepfiffen.

Das sorgte für viel Ärger und Heidenheims Trainer Frank Schmidt kassierte die Gelbe Karte. Der Schiedsrichterassistent hatte in der Entstehung des Tores ein Foulspiel gesehen, Schiedsrichter Robert Kampka folgte der Einschätzung. Die Heidenheimer fühlten sich betrogen: "Das war für mich nicht regelkonform", sagte Schmidt.

Der Trainer hatte acht personelle Wechsel im Vergleich zum jüngsten 0:0 in der Bundesliga gegen die TSG Hoffenheim vorgenommen, diese machten sich bemerkbar. Bereits vor Scherhants Treffer hatte die Hertha eine riesige Gelegenheit: Ein Querpass auf Stürmer Florian Niederlechner (15.) wurde jedoch im letzten Moment abgefangen. Wenig später schlug Berlin doch zu, Scherhant hatte wenig Mühe und belohnte den Außenseiter für eine mutige Anfangsphase.

Berlin blieb auch in der Folge stark, machte aus seiner Überlegenheit aber zu wenig. Niederlechner (31., 32.) sowie Scherhant vergaben Möglichkeiten auf den zweiten Treffer. Der FCH gab dagegen im ersten Durchgang nur einen Schuss auf das Hertha-Tor ab.

Direkt nach der Pause änderte sich dies, doch Denis Thomalla (48.) schoss über das Tor der Hertha. Heidenheim gelang es jedoch nicht, die Berliner weiter konsequent unter Druck zu setzen, die Gastgeber befreiten sich immer wieder und kamen zu Möglichkeiten: Cuisance verwertete eine davon und sorgte für den zweiten Hertha-Treffer.

SC Paderborn - Werder Bremen 0:1 (0:1)

Glanzlos eine Runde weiter: Werder Bremen steht im Achtelfinale - nach einem hart erarbeiteten 1:0 (1:0) beim Zweitligisten SC Paderborn. Die Bremer kamen damit erstmals seit der Saison 2020/21 über die zweite Pokalrunde hinaus. Marvin Ducksch (30.) nutzte einen groben Schnitzer in der Paderborner Hintermannschaft zum Bremer Siegtreffer in der ersten Hälfte. Die letzten drei Jahre waren die Norddeutschen jeweils früh gegen unterklassige Teams gescheitert - unter anderem an Paderborn in der Saison 2022/23 (6:7 n.E.).

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Werder startete vier Tage nach dem überzeugenden 2:2 in der Liga gegen den Meister Bayer Leverkusen etwas behäbig in die Partie. Die Anfangsphase gehörte den Gastgebern - Bremens Torhüter Michael Zetterer musste früh gegen Filip Bilbija retten (14.).

Der Treffer fiel trotzdem auf der anderen Seite. Ducksch schnappte sich einen katastrophalen Rückpass von Paderborns Marcel Hoffmeier und ließ dem perplexen Markus Schubert im Tor keine Chance. Wachgeküsst durch den eigenen Treffer legte Werder zehn Minuten vor der Pause beinahe nach - Leonardo Bittencourt aber traf aus halblinker Position nur den Pfosten. In der zweiten Hälfte hatten die Bremer gegen mindestens gleichwertige Gastgeber einige brenzlige Situationen zu überstehen. Zetterer zeichnete sich mehrfach aus. Die beste Chance vergab SCP-Stürmer Adriano Grimaldi, der aus kurzer Distanz rechts vorbeischoss (80.).

Quelle: ntv.de, ara/sid

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