Fußball

So läuft der 23. Spieltag Neuer in Thailand, Heynckes verpennt Spiel

Was wird mit ihm und der WM? Manuel Neuer.

Was wird mit ihm und der WM? Manuel Neuer.

(Foto: imago/Sven Simon)

Der FC Bayern trainiert auch am 23. Spieltag der Fußball-Bundesliga für die Champions League, Trainer Jupp Heynckes hat die Ruhe weg - und Manuel Neuer wechselt Tapeten. Derweil haben der BVB und RB Leipzig mit dem Abstieg nichts mehr zu tun.

Wie geht's dem FC Bayern?

Grundsätzlich gut. Das Titel-Abonnement als deutscher Fußballmeister haben die Münchner auch in dieser Saison verlängert, die Partie am Samstag (ab 15.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) im Stadion am Mittellandkanal beim VfL Wolfsburg ist am 23. Spieltag der Bundesliga nur ein weiterer Schritt auf dem Weg zur sechsten Meisterschaft hintereinander. Da können sie sich in Ruhe auf das Achtelfinale in der Champions League vorbereiten, am kommenden Dienstag ist Besiktas aus Istanbul anlässlich des Hinspiels zu Gast in Fröttmaning.

"Manuel ist von der Psyche gut drauf": Jupp Heynckes.

"Manuel ist von der Psyche gut drauf": Jupp Heynckes.

(Foto: imago/Ulmer)

Spannender ist da schon die Frage, wie es Manuel Neuer geht. Der beste Torwart des Landes laboriert seit fünf Monaten an seinem Fußbruch. Und immer mehr Menschen fragen sich, ob er bis zur Weltmeisterschaft, die am 14. Juni in Russland beginnt, wieder fit wird. Wer Bayern-Trainer Jupp Heynckes fragt, bekommt darauf eine klare Antwort: "Ich bin felsenfest überzeugt, dass er vorher bei uns schon Spiele macht und auch zur WM geht." Wann jetzt genau Neuer wieder spielen kann, wusste er zwar auch nicht, sprach aber von "sehr guten Fortschritten". Es sei so: "Ich setze ihn nicht unter Druck, wir setzen auch kein Zeitfenster." Dem Patienten gehe es nicht schlecht, "Manuel ist von der Psyche gut drauf".

Er, also Heynckes, sei es auch gewesen, der dem Kapitän des FC Bayern zu einem "Tapetenwechsel" geraten habe. Neuer war in der vergangene Woche mit seiner Frau Nina 9000 Kilometer weit nach Thailand geflogen. "Wie ich ihn kenne, arbeitet er weiter an seiner Fitness", sagte Heynckes. Er habe Neuer nie gesagt, "im März ist Champions League, dann muss du fit sein. Er darf kein Risiko mehr eingehen, aber das macht er auch nicht". Hm, bis zur WM sind es keine vier Monate hin. Unser Tipp ist eher eine Überlegung: Selbst wenn Manuel Neuer gegen Ende der Saison wieder für den FC Bayern auflaufen sollte - von richtig viel Spielpraxis könnte dann ja nicht die Rede sei. Joachim Löw, übernehmen Sie! Ansonsten fiedeln die Münchner mit Sven Ulreich im Tor auch die Wolfsburger weg - mit 3:0.

Was machen Leipzig und Dortmund?

Das Mittelfeld in dieser Liga beginnt mit Platz zwei der Tabelle, den momentan RB Leipzig besetzt. Die Rasenballsportler treten am Montag (ab 20.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) im Waldstadion bei der Frankfurter Eintracht an - dazu unten mehr. Einen Punkt dahinter steht Borussia Dortmund auf Rang drei, am frühen Sonntagabend geht's zur Namenscousine nach Mönchengladbach. Die gute Nachricht ist für die beiden letzten deutschen Europaliga-Starter ist, dass sie wohl nichts mit dem Abstiegskampf zu tun haben werden, 18 und 17 Zähler sind es bis zum Relegationsplatz 16. Die schlechte Nachricht ist, dass der Rückstand auf den FC Bayern 19 und 18 Punkte beträgt. Aber im Grunde ist das zum einen gar keine Nachricht, und zum anderen stört das keinen großen Geist, zumindest nicht in Dortmund und Leipzig.

Ihre Spiele in Europas zweiter Liga haben sie am Donnerstagabend gewonnen. Der BVB mühte sich zu einem 3:2 (1:0) gegen Atalanta und darf nun in einer Woche in Bergamo nicht allzu hoch verlieren, will er das Achtelfinale erreichen. Trainer Peter Stöger ist da ganz zuversichtlich: "Wir haben in den letzten Wochen gezeigt, dass es relativ schwierig ist, uns zu besiegen. Deshalb sehe ich die Chancen nicht schlecht - und die Entwicklung bei uns positiv." Dass derweil die Rasenballsportler bei der B-Elf des SSC Neapel mit 3:1 gewannen, hat zwar in Süditalien außer den 9000 (sic!) Zuschauern offenbar kein Schwein interessiert, ficht Trainer Ralph Hasenhüttl aber nicht an: "Wir wussten schon, dass Neapel ein paar Spieler zunächst auf der Bank hat, die normalerweise von Anfang an dabei sind. Trotzdem ist der Gegner mit so viel Qualität bestückt. Neapel war gut, aber wir waren einen Ticken besser." Tipp: Der BVB gewinnt mit 2:0 in Mönchengladbach, weil André Schürrle und vor allem Michy Batshuayi schon wieder treffen. Was Leipzig in Frankfurt macht, wissen wir nicht. Die Prognose reichen wir am Montagmittag im Sport-Tag nach. Apropos:

Was macht der Widerstand gegen die Montagsspiele?

Er formiert sich. Die Begegnung Frankfurt gegen Leipzig ist das erste von fünf regulären Montagsspielen in dieser Saison. Den Fans der Eintracht gefällt das nicht. Sie werden mit einer Choreographie gegen die Ansetzung der Deutschen Fußballliga (DFL) protestieren. Der Kurven-Rat hat zudem an die Fans appelliert, "Fahnen und Banner zu Hause zu lassen und auf die Unterstützung unserer Mannschaft zu verzichten - auch wenn es schwer fällt". Noch massiver wollen die Anhänger des BVB bei der Partie gegen den FC Augsburg am 26. Februar protestieren. Das Bündnis Südtribüne, dem Fanklubs und Ultragruppen angehören, plädiert für einen Boykott und begründet das so: "Für die Bundesliga, die sich so gerne mit ihren stimmungsvollen Kurven und ausverkauften Stadien präsentiert, sind Montagsspiele eine Bankrotterklärung. Wenn Begegnungen an Terminen stattfinden, an denen eigentlich niemand Zeit hat, ins Stadion zu gehen, offenbart das eine haarsträubende Gleichgültigkeit gegenüber dem gesellschaftlichen Stellenwert des Fußballs und den Fans, die den Sport erst zu dem machen, was er ist." Es gehe der Liga nur ums Geld, ließ das BVB-Bündnis verlauten.

"Lieber am Sonntag": Ralph Hasenhüttl.

"Lieber am Sonntag": Ralph Hasenhüttl.

(Foto: imago/Picture Point LE)

Die DFL, die just den 13. Umsatzrekord der Bundesliga in Folge verkündet hatte, ließ ausrichten, auf die Montagsspiele entfielen "weniger als ein Prozent der Medienerlöse". Ihr gehe es vielmehr um Reiseerleichterungen für die Fans und längere Regeneration für die Starter in der Europaliga. Das ist interessant. Leipzigs Trainer Hasenhüttl hätte nämlich "lieber am Sonntag" gespielt: "Für uns liegt das Spiel zwischen den Partien gegen den SSC Neapel. Ich hätte lieber mehr Zeit vor dem Rückspiel gehabt." Und der Frankfurter Vorstand Axel Hellmann sagte im Hessischen Rundfunk: "Ich glaube, wenn wir alle Vibrationen von den Fans und den Sponsoren aufgreifen, dass der Montag keine große Zukunft haben wird. Es gibt keinen, dem die Montagsansetzung gefällt." Er glaube, "dass wir eine Schmerzgrenze erreichen haben, an der wir sagen müssen, wir müssen auf Geld verzichten." Allerdings dürfe man dann "auch die DFL nicht verprügeln, wenn die Fernseheinnahmen zurückgehen". Tipp: Es wird weiter Spiele am Montag geben. Schließlich hat sich die Liga dazu bis 2021 in den Verträgen mit den Fernsehsendern dazu verpflichtet.

Was passiert sonst noch?

Hertha BSC - Mainz 05 (Freitag, 20.30 Uhr): Die Berliner haben einen Plan geschmiedet. Sie wollen, wie Manager Michael Preetz sagte, "die drei Auswärtspunkte aus Leverkusen vergolden". Mit einem Sieg gegen arg abstiegsgefährdete Mainzer "könnten wir mit mehr Ruhe in die nächsten beiden knackigen Auswärtsspiele gehen". Erst geht es am 24. Februar zum FC Bayern, eine Woche später zum FC Schalke 04. Die Mainzer kommen als zweitschwächstes Auswärtsteam der Liga ohne Sieg und mit nur vier Punkten ins Olympiastadion. Tipp: 2:0.

1. FC Köln - Hannover 96: Die Stimmung beim weiter unangefochtenen Tabellenletzten in Köln ist schlecht. Der Klub hatte am Mittwoch mit seinen Ultras abgerechnet. "Von einer vereinten Anhängerschaft kann keine Rede mehr sein. An diesem Punkt erinnert uns zu vieles an die dunkle Phase 2012. Die Spaltung gibt es nicht, weil der 1. FC Köln sie will, sondern weil ein Teil der Ultra-Gruppen auf Einigkeit keinen Wert mehr legt", hieß es auf der Homepage. Der Klub kritisierte: "Ultra-Vertreter haben Mitarbeiter und Offizielle des FC zuletzt mehrfach beleidigt und bedroht. Ordner und sogar Fans, die sich nicht wie von den Ultras gewünscht verhalten, wurden tätlich angegriffen." Die Vereinigung ProFans hat darauf "mit Befremden" reagiert. Die Gruppierung schrieb von einer "in Teilen haarsträubende Bewertung" der Kölner Verhältnisse und verurteilte "den schäbigen Versuch, durch die namentliche Nennung von zwei ehrenamtlichen Fanvertretern diese öffentlich in Misskredit bringen zu wollen". Die beiden seien "seit vielen Jahren ehrenamtlich arbeitende, kritische Fans, die sich durch ihr Engagement für die Belange von Fußballfans weit über die Kölner Stadtgrenzen hinaus Respekt verschafft haben". Tipp: 1:1.

SC Freiburg - Werder Bremen: Steigen wir mit einer kleinen Zahlenspielerei ein. Gewönne der SV Werder, wäre das der 250. Auswärtssieg in der Bremer Bundesligageschichte. Auf der anderen Seite würde das bedeuten, dass die Breisgauer ihre 100. Heimniederlage einstecken müssten. Derweil macht sich Freiburgs Nils Petersen nichts vor. Die WM sei kein Thema. "Die Nationalmannschaft ist eine eingespielte Truppe", sagte er bei t-online.de. "Der Erfolg gibt ihnen Recht, nicht an dem System zu rütteln, nur weil ich eine gute Phase habe und ein anderer vielleicht nicht. Ich rechne nicht mit einem Anruf vom Bundestrainer." Tipp: 2:1.

Hamburger SV - Bayer 04 Leverkusen (alle Samstag, 15.30 Uhr): Seit neun Spieltagen hat der ruhmreiche HSV keine Partie mehr gewonnen und als Tabellenvorletzter mittlerweile drei Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz. Da klingt es wie ein frommer Wunsch, wenn Trainer Bernd Hollerbach sagt: "Es gibt nichts Schöneres als drei Punkte und natürlich wünschen wir uns mal wieder ein Erfolgserlebnis." Das wird wohl nicht klappen. Tipp: 1:2.

FC Schalke 04 - TSG Hoffenheim (Samstag, 18.30 Uhr): Die jüngsten zwei Partien, in München und gegen Bremen, haben die Gelsenkirchener verloren. Und scheinen etwas gereizt. Und so hat sich Manager Christian Heidel den suspendierten Mittelfeldspieler Nabil Bentaleb vorgeknöpft: "Alles ist schlecht, wenn er nicht spielt. Wenn wir 5:0 gewinnen und Nabil hat nur eine Halbzeit gespielt, dann läuft er rum, als hätten wir 0:5 verloren. Das kann nicht sein, und das kommt natürlich nicht gut an. Und wenn er das Gefühl hat, er spielt am Wochenende nicht, dann trainiert er auch so. Wenn das jeder machen würde, hätten wir ein Riesenproblem. Da muss Nabil sich verändern, das ist der einzige Weg." Wer weiß, wann der FC Schalke 04 zuletzt mit 5:0 gewonnen hat, meldet sich bitte unter sport@nachrichtenmnufaktur.de. Tipp: 5:0.

FC Augsburg - VfB Stuttgart (Sonntag, 15.30 Uhr): Mario Gomez ist nach seinem grippalen Infekt wieder gesund. Stuttgarts Angreifer und Nationalspieler mit konkreten WM-Hoffnungen habe schon wieder mit der Mannschaft geübt, sagte Trainer Tayfun Korkut. In Augsburg will der VfB im zwölften Versuch den ersten Auswärtssieg der Saison schaffen. Allerdings hat er sieben der acht jüngsten Partien gegen den FCA verloren, in der Hinrunde gab's ein 0:0. Tipp: 0:0.

Wer spielt das beste Phrasenschach?

"Wenn ich im Bett liege, versuche ich zu schlafen und nicht nachzudenken. Ich bin am Samstag so um Viertel nach vier ins Bett gegangen und um kurz nach sieben aufgewacht. Da lief das Spiel FC Bayern gegen Schalke schon 35 Minuten. Da hatte ich ein ganz schlechtes Gewissen." Münchens Trainer Jupp Heynckes auf die Frage, ob er während seiner Grippe im Bett auch darüber nachgedacht habe, dass ein weiteres Jahr nicht gut für seine Gesundheit sei.

Quelle: ntv.de

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