Fußball

Verfolger Eintracht strauchelt Super-Joker Musiala entscheidet nach Bayern-Wackler

Musiala kam, sah und siegte.

Musiala kam, sah und siegte.

(Foto: picture alliance / DeFodi Images)

Heidenheim kämpft, aber gegen Bayern-Joker Jamal Musiala ist kein Kraut gewachsen. Der FC Bayern dominiert weiter die Fußball-Bundesliga. Der amtierende Meister Leverkusen gibt sich keine Blöße. Doch der erste Bayern-Verfolger, Eintracht Frankfurt, lässt Punkte liegen. Für Bochum und Kiel ist alles weiter ganz bitter.

Bayer Leverkusen - FC St. Pauli 2:1 (2:0)

Bayer Leverkusen hat seinen Winter-Endspurt nach dem Coup in München in der Fußball-Bundesliga ungebremst fortgesetzt. Vier Tage nach dem prestigeträchtigen Pokalerfolg bei den Bayern (1:0) erledigte der Double-Gewinner von Trainer Xabi Alonso durch das 2:1 (2:0) gegen den FC St. Pauli glanzlos seine Pflichtaufgabe - und feierte damit wettbewerbsübergreifend den fünften Sieg in Serie.

Ausnahmekönner Florian Wirtz (6.) brachte die Werkself früh sehenswert in Führung. Jonathan Tah (21.) legte für die effizienten und wiedererstarkten Rheinländer nach und machte den dritten Ligaerfolg nacheinander perfekt, auch wenn Morgan Guilavogui (84.) spät noch für Hochspannung sorgte. So aber behält der Meister auch die Bayern an der Tabellenspitze im Blick.

Bayern München - 1. FC Heidenheim 4:2 (1:0)

Bayern München hat das Pokal-Aus gegen Leverkusen weggesteckt und seine Spitzenposition in der Bundesliga dank Super-Joker Jamal Musiala untermauert. Die gewohnt dominante Mannschaft von Trainer Vincent Kompany bezwang Außenseiter 1. FC Heidenheim trotz eines zwischenzeitlichen Wacklers mit 4:2 (1:0) - doch als Einstimmung auf die kommenden Termine taugte der dürftige Pflichtsieg kaum: Am Sonntag (10.30 Uhr) steht die Jahreshauptversammlung an, bei der es traditionell hoch hergeht, am Dienstag braucht es in der Champions League gegen Donezk eine Leistungssteigerung.

In Abwesenheit von Superstar Harry Kane und ohne den zunächst geschonten Musiala besorgte Verteidiger Dayot Upamecano (18.) die Führung. Alphonso Davies (39.) traf den Pfosten, ehe die zuvor sieben Spiele sieglosen Heidenheimer durch Mathias Honsak (50.) nach einem Fehler von Upamecano urplötzlich zum Ausgleich kamen. Musiala (56.) brachte die Bayern fünf Minuten nach seiner Einwechslung mit seinem ersten Heimtor in dieser Saison wieder auf die Siegerstraße. Leon Goretzka legte mit einem abgefälschten Schuss nach (84.). Niklas Dorsch sorgte aber erneut für Spannung (86.), bevor Musiala (90.+1) endgültig die Entscheidung herbeiführte.

Eintracht Frankfurt - FC Augsburg

Den Bayern-Jäger Eintracht Frankfurt hat der Pokalkater erwischt, auch die starke Heimserie ist gerissen: Der Tabellenzweite kam gegen den eigentlich auswärtsschwachen FC Augsburg in einem wilden Spiel nur zu einem 2:2 (0:0) - und Rekordmeister München enteilte an der Spitze wieder auf sechs Punkte. Immerhin eine Niederlage wendete die SGE noch ab.

Der Franzose Hugo Ekitiké (55.) brachte die Frankfurter zwar zunächst auf Kurs, Phillip Tietz (60.) und Samuel Essende (71.) konterten aber. Joker Can Uzun (74.) rettete dann das Remis. Dem enttäuschenden 0:3 im Pokal bei RB Leipzig, der ersten Pleite nach neun Spielen ohne Niederlage, folgte nun auch das Ende der Serie von fünf Heimsiegen. Vor dem Topspiel in der Europa League am Donnerstag bei Olympique Lyon (21 Uhr/RTL und im ntv.de-Liveticker) verpasste das Team von Trainer Dino Toppmöller zudem ein Erfolgserlebnis. Der FCA errang derweil erst seinen zweiten Auswärtspunkt in dieser Saison.

Frankfurter Gefahr entstand gerade über tiefe Bälle, etwa beim zu hastigen Heber von Ansgar Knauff (23.). Kurz vor der Halbzeitpause vereitelte Nediljko Labrovic mit den Fingerspitzen gegen Knauff die größte Chance zur Führung (45.+1). Nach dem Seitenwechsel wirkte die SGE wacher, ein Versuch von Chaibi (47.) wurde in letzten Moment geblockt.

Ein perfekt gespielter Angriff reichte zur Führung: Eine Flanke legte der gute Knauff auf Ekitiké ab, der aus zwei Metern traf. Doch Augsburg antwortete aus dem Nichts, Tietz nutzte eine Unaufmerksamkeit in der Abwehr zum Ausgleich. Ein wackliger Moment von Frankfurts Torhüter Kevin Trapp brachte dann Essende in Position, plötzlich lagen die Gastgeber zurück - der nur zwei Minuten zuvor eingewechselte Uzun ließ sie dann aber noch mal jubeln.

VfL Bochum - Werder Bremen 0:1 (0:0)

Nach der nächsten bitteren Pleite geht das Warten auf den ersten Saisonsieg weiter, die Hoffnung auf den Klassenerhalt schwindet: Der VfL Bochum taumelt auch unter dem neuen Trainer Dieter Hecking dem Abstieg entgegen. Der Tabellenletzte verlor gegen Werder Bremen mit 0:1 (0:0) - auch im 13. Versuch blieb der ersehnte Befreiungsschlag im sportlichen Überlebenskampf aus.

Der VfL investierte viel, kämpfte, machte Druck, erzwang die ein oder andere Torchance - doch der Erfolg stellte sich erneut nicht ein. Jens Stage (56.) besiegelte die elfte Saisonniederlage. Mit nur zwei Punkten ist der Abstand zum Relegationsplatz weiter enorm.

Bremen begann abwartend, verbuchte aber mit einem Distanzschuss von Derrick Köhn ans Außennetz die erste Chance (14.). Wenig später verfehlte Njinmah mit einer Direktabnahme nur knapp das lange Eck (22.). Die erste Großchance für die Gastgeber vergab Holtmann, der am stark reagierenden Werder-Keeper Michael Zetterer scheiterte (26.). Bochum verstärkte den Druck, brachte Zetterer ein ums andere Mal in Bedrängnis, doch beim Abschluss haperte es. Bremen lauerte auf Konter, spielte sie aber zu ungenau aus.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst wenig: Der VfL riskierte mehr als Werder, doch Maximilian Wittek verfehlte aus kurzer Distanz knapp das Tor (50.). Dann trafen überraschend die Gäste: Nach einer Ecke von Marvin Ducksch köpfte Stage ein, Bochums Keeper Patrick Drewes bekam die Fäuste nicht schnell genug hoch. Werder konterte nun deutlich präziser und hatte die ein oder andere Chance zum 2:0.

Holstein Kiel - RB Leipzig 0:2 (0:1)

Trendwende bestätigt: RB Leipzig ist nach frustrierenden Wochen auch in der Bundesliga wieder in der Spur. Das Team der Sachsen setzte sich glanzlos mit 2:0 (1:0) beim weiter glücklosen Aufsteiger Holstein Kiel durch und rechtfertigte mit dem zweiten Pflichtspielsieg binnen einer Woche erneut das Vertrauen in Trainer Marco Rose.

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Drei Tage nach dem Einzug ins Pokal-Viertelfinale brachte Benjamin Sesko den Champions-League-Teilnehmer RB vor 14.715 Zuschauern in Kiel in Führung. Der Slowene nahm es ab der Mittellinie quasi mit der gesamten Holstein-Defensive auf und verwerte den Abpraller seines Rechtsschusses selbst (27.). Andre Silva erhöhte in der umkämpften zweiten Hälfte per Elfmeter nach einem nur leichten Foul an Lois Openda (69.). Holstein hatte zuvor nach einem diskussionswürdigen Einsteigen von Leipzig-Keeper Peter Gulacsi keinen Strafstoß erhalten (48.).

Nach zuvor drei Niederlagen und nur einem Punkt aus den vergangenen vier Ligapartien untermauerten die Leipziger zumindest mit dem Ergebnis ihre Ansprüche auf eine Topplatzierung und bleiben auf einem Königsklassen-Platz. Kiel um Coach Marcel Rapp kommt dagegen trotz allen Einsatzes nicht von der Stelle und kann im Kampf um den Klassenerhalt angesichts von vier Niederlagen in Serie keine Argumente für sich sammeln.

Quelle: ntv.de, ara/sid

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