Technik

Bin ich jetzt schon drin oder was? AOL endlich ohne AOL-Software

Der Onlinedienst AOL schickt sich an, in Deutschland verloren gegangenes Terrain zurück zu erobern. Dazu bringt das Unternehmen die Zugangssoftware 8.0 auf den Markt. Erstmals fällt mit dieser der Zwang, bei der Nutzung eines AOL-Zugangs auch die AOL-Software zu verwenden, weg.

Mit 8.0 öffnet AOL sein bislang hermetisch abgeschlossenes System für den Einsatz populärer E-Mail-Programme wie Microsoft Outlook Express oder Eudora, die mit dem so genannten IMAP-Standard arbeiten. In der Vergangenheit hatte AOL diese Öffnung stets mit dem Argument abgelehnt, dieser Schritt verkompliziere den Umgang mit dem Dienst. "Die AOL-User von heute sind technisch fit. Die Öffnung unserer Systeme war eine Kundenanforderung", begründet nun der Chef von AOL Deutschland, Stan Laurent, die Kehrtwende.

Die Software 8.0 soll laut AOL auch den Zugriff auf das Internet beschleunigen. Das erstmals eingesetzte "Six-Pipes-Verfahren" nutze sechs statt bislang vier "Straßen" des Hochgeschwindigkeitsnetzes DSL.

Mit dem neuen Zugang könnten AOL-Mitglieder auch erstmals SMS-Texte vom Computer aus auf Handys verschicken und von Mobiltelefonen aus eine Antwort auf dem Rechner erhalten, berichtet das Unternehmen. Weiterhin werde mit der Einführung von 8.0 die Größe der Mailbox bei AOL erweitert. Bis zu 1.000 Nachrichten könnten fortan im Postfach abgelegt werden, die Größe der Mails könne bis zu 16 Megabyte betragen.

AOL war im vergangenen Jahr noch hinter den Dienst Freenet auf die dritte Position im deutschen Onlinemarkt gefallen. Marktführer ist T-Online. AOL Deutschland hat nach Angaben Laurents mehr als 2,6 Mio. aktive Nutzerkonten und verfügt über eine Reichweite von mehr als 6 Mio. Kunden. Rund 12,7 Mio. Menschen verwalten ihre E-Mails bei T-Online, Freenet hat nach eigenen Angaben fast 3,8 Mio. Kunden.

Quelle: ntv.de

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