Technik

Acers Billig-Tablet im Test Iconia A1 fordert iPad mini heraus

Das Acer Iconia A1-810 ist so groß wie das iPad mini, kostet aber nur 180 Euro.

Das Acer Iconia A1-810 ist so groß wie das iPad mini, kostet aber nur 180 Euro.

(Foto: kwe)

Acer will mit einem sehr günstigen kleinen Android-Tablet dem weitaus teureren iPad mini Konkurrenz machen. Weniger als 200 Euro kostet das Iconia A1 und bietet vom Papier her keine schlechten Werte. Aber wie gut ist der taiwanische 7,9-Zöller tatsächlich?

Kleinere Tablets mit Bildschirmgrößen zwischen sieben und acht Zoll liegen im Trend. Kein Wunder, sie können meist bequem mit einer Hand gehalten werden, passen auch in Jackentaschen und bieten trotzdem relativ viel Fläche für Webseiten, Spiele oder Videos. Apple wollte das lange nicht wahrhaben, der verstorbene Unternehmensgründer Steve Jobs hielt solche Geräte für "Totgeburten". Nachdem aber Google mit dem Nexus 7 im Sommer 2012 einen sehr erfolgreichen Siebenzöller auf den Markt brachte, zog Apple im Herbst mit dem iPad mini nach. Sein Display ist 7,9 Zoll groß und hat wie das große Apple-Tablet ein Seitenverhältnis von 4:3.

Im dicken Plastik-Rahmen des Iconia A1 ist auch Platz für einen microSD-Karten-Einschub.

Im dicken Plastik-Rahmen des Iconia A1 ist auch Platz für einen microSD-Karten-Einschub.

(Foto: kwe)

Genau die gleichen Bildschirmmaße hat das Acer Iconia A1-810, ist aber mit rund 180 Euro fast halb so teuer wie Apples kleines Tablet, das in der günstigsten Variante knapp 330 Euro kostet. Holt man das Ac er aus der Verpackung spürt man den Preisunterschied auch. Das Iconia A1 ist komplett in Plastik gehüllt und wirkt im Vergleich zu Apples edlem Aluminium-Tablet ziemlich billig. Außerdem ist es mit 410 Gramm viel schwerer und mit 11,1 Millimeter auch deutlich dicker als das iPad mini, das in der vergleichbaren Variante nur 308 Gramm wiegt und 7,2 Millimeter dünn ist.

microSD-Karten-Slot und HDMI-Ausgang

Schlecht verarbeitet ist das Iconia A1 aber nicht. Das Gerät lässt sich zwar leicht biegen, knarzt aber auch bei so einer groben Behandlung nicht und es gibt keine hässlichen Spalten zwischen Rahmen und Display beziehungsweise Rückseite. Die Schalter sitzen gut und haben einen angenehmen Druckpunkt. Im Rahmen findet man auch zwei große Pluspunkte, die das Android-Tablet im Vergleich zum iPad mini, aber auch dem Nexus 7 hat: einen Steckplatz für microSD-Karten und einen HDMI-Ausgang.

Das Display hat eine niedrige Auflösung und schlechte Blickwinkel, ist aber sonst guter Durchschnitt.

Das Display hat eine niedrige Auflösung und schlechte Blickwinkel, ist aber sonst guter Durchschnitt.

(Foto: kwe)

Einen etwas zwiespältigen Eindruck hinterlässt der Bildschirm des Acer-Tablets. Zwar leuchtet er hell genug, aber blickt man von der Seite auf das Kunststoff-Display, erkennt man kaum noch etwas. Wie das iP ad mini hat auch der Bildschirm des Herausforderers nur 1024 x 768 Pixel, wodurch nicht nur Schrift, sondern auch Icons oder Widgets leicht unscharf wirken. Dafür bietet das Display des Iconia-Tablets gute Kontraste und natürliche Farben, der Touchscreen reagiert zackig und genau auf Berührungen.

Starke Leistung

Pluspunkte sammelt das A1 bei der Leistung. Acer hat ihm einen mit 1,2 Gigahertz getakteten Vier-Kern-Prozessor eingebaut, der auf ein Gigabyte Arbeitsspeicher zugreifen kann. Das Duo sorgt für eine ruckelfreie und flüssige Bedienung und zusammen mit der integrierten Grafikeinheit machen sie das Iconia A1 auch zu einem guten Spielpartner. Das neue Rennspiel Riptide GP2 läuft auf dem Tablet in den Standardeinstellungen beispielsweise absolut rund, die Grafik wird gut umgesetzt. Allerdings stört bei Spielen wie bei Videos der unterdurchschnittliche Lautsprecher, der auf der Rückseite quäkt. Positiv: Der starke Akku hält auch einen verspielten Tag problemlos durch.

Die wichtigsten Spezifikationen
  • Prozessor: MediaTek MT8125T, vier Kerne, 1,2 Gigahertz
  • Display: 7,9 Zoll, LCD, 1024 x 768 Pixel (163 ppi)
  • Arbeitsspeicher: 1 Gigabyte
  • Interner Speicher: 16 Gigabyte, erweiterbar
  • Kameras: 5 Megapixel hinten, 0,3 Megapixel vorne
  • Akku: 4960 Milliamperestunden
  • HDMI
  • Betriebssystem: Android 4.2.2
  • Maße: 208,7 x 145,7 x 11,1 Millimeter
  • Gewicht:  410 Gramm

Die 5-Megapixel-Kamera auf der Rückseite ist für ein Table t dieser Preisklasse absolut in Ordnung. Für Schnappschüsse ist sie gut zu gebrauchen, andere Tablets dieser Preisklasse machen meistens schlechtere Bilder. Bei Videotelefonaten sieht man allerdings nicht besonders gut aus, da die Frontkamera dem Empfänger nur Bilder mit 640 x 480 Pixel liefert. Hübsch: Acer hat die Galerie-Software Life Image vorinstalliert, die chronologische Alben anlegt, die man zu Pinnwand-Collagen verarbeiten kann. Außerdem kann man in der App Fotos bearbeiten und Notizen hinzufügen. Ansonsten liefert Acer das Tablet fast mit purem Android 4.2.2 aus.

Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Unterm Strich bietet das Acer Iconia A1-810 ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Ist einem ein schmuckes Äußeres und ein schlankes Aluminiumkleid nicht so wichtig, kann das Android-Tablet durchaus eine günstige Alternative zum iPad mini sein. Man darf allerdings nicht vergessen, dass es für Android bisher immer noch weit weniger gute Tablet-Anwendungen als für iPads gibt.

Wer sich in Googles Ökosystem wohler fühlt, mit einem 7-Zoll-Display auskommt und keinen microSD-Karten-Slot braucht, sollte vielleicht auf das neue Nexus 7 warten. Es ist zwar etwas teurer, bietet aber die derzeit wahrscheinlich beste Tablet-Hardware.

Quelle: ntv.de

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