Beliebte Leichtgewichte Acht Netbooks im Test
31.10.2008, 07:00 UhrMit dem Notebook ins Caf? Bisher war das mit bis zu drei Kilogramm Handgepäck verbunden. Doch die Zeiten sind vorbei, seit sie auf dem Markt sind: die super-kleinen Mini-Laptops kurz Netbooks genannt.
Klein ja, aber auch oho? Ob sie wirklich Zauberer sind, die es mit ihren großen Brüdern aufnehmen können, das hat Computer Bild jetzt an acht aktuellen Geräten getestet. Tester Michael Schmidt prüft zunächst die Leistung der Minis. Und zwar mit einer speziellen Software, die parallel verschiedene Programme startet und misst wie schnell die Netbooks sie zum Laufen bringen: "Da die meisten Systeme auf dem neuen Atom-Prozessor von Intel basieren, sind die von der Geschwindigkeit her alle ähnlich. Die einzigen Unterschiede gibt es zu Systemen, die nicht mit rotierender Festplatte arbeiten, sondern mit SSD-Festplatten. Die in Netbooks bisher verbauten sind extrem langsam und beeinträchtigen die Gesamtgeschwindigkeit des Systems", so Schmidt.
Mit angezogener Handbremse
Grundsätzlich ist der Tester mit dem Ergebnis zufrieden. Allerdings können es die Kleinen mit ihren großen Brüdern nicht aufnehmen. Wenn man die Leistungswerte mit einem Sysmark-Tool beziffern will, kommen aktuelle Prozessoren oder Systeme an Werte von 200 heran. Die Netbooks erreichen gerade mal Werte von 20 bis 30.
Die Geräte verfügen über alle wichtigen Anschlüsse. Ein CD- oder DVD-Laufwerk hat keines. Hier muss bei Bedarf extern nachgerüstet werden. Der Blick ins Innenleben der Netbooks zeigt: Auch hier gilt das Motto "Weniger ist mehr". Deshalb ist es wichtig, dass die Möglichkeit besteht, im Bedarfsfall aufzurüsten. Beim "Eee PC" von Asus geht das nur mit Einschränkung. "Bei diesem Netbook fehlt mir ganz klar die Möglichkeit den Speicher aufzurüsten. Es ist hier lediglich ein Austausch möglich", meint Schmidt.
Entscheidende Akkulaufzeit
Netbooks sind was für unterwegs. Deshalb ist die Akkulaufzeit besonders wichtig. Während das Testschlusslicht von Olidata gerade mal 2,5 Stunden schafft, kommt der Akoya Mini von Medion auf über vier Stunden. Beim "Mini-Note-PC" von HP kann die Akkureserve per Knopfdruck auch im ausgeschalteten Zustand überprüft werden.
Gemeinsam mit weiteren "Computer Bild"-Kollegen wird die Handhabung der Netbooks getestet. Reicht die Mini-Tastatur für entspanntes Arbeiten? Funktionieren die deutlich kleineren Touchpads? Hier sind verschiedene Meinungen gefragt. Das Ergebnis: Je größter das Gehäuse ist, desto einfacher ist die Bedienung und umso sicherer ist die Handhabung. Am besten gefiel den Testern der EeePC von Asus. Das Mousepad funktioniert sehr gut und der Bildschirm ist schön hell.
Ein Kilogramm ist machbar
Nächstes Testkriterium: Das Gewicht. Auch hier gab es Unterschiede. Das leichteste Mini-Laptop kam aus dem Hause Dell und wog gerade mal gut ein Kilogramm. Der sonst gute Asus brachte im Test immerhin 400 Gramm mehr auf die Waage. Ein Minuspunkt. Im Vergleich mit einem konventionellen Notebook wiegt selbst das schwerste Netbook nur halb so viel wie der große Bruder.
Zum Abschluss testet der Experte, wie viel Geräusche die Minis fabrizieren. Dies wird ein einer speziellen Lautheitsmessbox ermittelt. "Wir testen die Lautheit in drei verschiedenen Szenarien. Einmal, wie laut der Rechner ist bei Office-Anwendungen und Surfen ist, dann bei rechenintensiven Sachen und einmal die Geräuschentwicklung bei leichten Spielen", erklärt Schmidt. Alle Geräte im Test erhielten die Note "sehr gut", weil sie alle kaum hörbar waren.
Medion hat Nase vorn
Insgesamt hat das Netbook Akoya Mini E1210 von Medion hat die Nase vorn und wird Testsieger. Es überzeugte mit vier Stunden Akkulaufzeit, einer 149 GB-Festplatte und den besten Tempowerten. Weiteres Plus: Das umfangreiche Softwarepaket. Den Sieger gibt es im Handel ab 429 Euro. Das beste Preis-Leistungsverhältnis bot das MSI U100-Wind, das bei fast identischer Ausstattung30 Euro billiger als der Testsieger war. Einziger Nachteil: das fehlende Softwarepaket.
Wer also richtig auswählt, kann demnächst mit wenig "Handgepäck" bequem auch im Caf surfen. Wer dabei Kaffee trinken möchte, sollte trotzdem vorsichtig sein. Denn den Kaffeetest haben nur drei der acht getesteten Mini-Rechner bestanden.
Quelle: ntv.de