Technik

o2 statt Hansenet Alice ist bald arbeitslos

"Alice" wurde mit viel Werbeaufwand vorgestellt, bald heißt es Abschied nehmen.

"Alice" wurde mit viel Werbeaufwand vorgestellt, bald heißt es Abschied nehmen.

(Foto: Hansenet)

"Alice" muss sich einen neuen Job suchen. Die Blondine im braunen Kleid, Markenzeichen des DSL-Konzerns Hansenet, soll nach dem Willen ihres neuen Besitzers o2 bald verschwinden. "Unsere DSL-Marke in Deutschland wird in Zukunft o2 sein", so o2-Deutschland-Chef Rene Schuster. Das werde aber nicht sofort passieren, da der Münchner Mobilfunkanbieter möglichst viele der 2,1 Millionen Alice-DSL-Kunden behalten wolle. "Unser Ziel ist es, die Marke Alice langsam über einen Zeitraum von zwei Jahren durch o2 zu ersetzen", erklärte Schuster.


In Deutschland ist o2 der kleinste der vier Mobilfunk-Betreiber. Der spanische Mutterkonzern Telefonica hatte im November 900 Millionen Euro an Telecom Italia für Hansenet gezahlt. Gegründet 1995 als Breitband-Anbieter für Hamburg, entwickelte sich Hansenet über die Jahre dank des Marketing-Erfolgs von "Alice" und Zukäufen zum viertgrößten DSL-Betreiber des Landes. Zuletzt hatte das Unternehmen auf dem hart umkämpften Breitband-Markt jedoch Boden verloren. Neukunden holen sich ihren schnellen Internet-Anschluss derzeit meist von der Deutschen Telekom oder den preisaggressiven Kabelnetzbetreibern.

Alles aus einer Hand

Der große Kundenstamm von Hansenet eröffnet o2 dennoch neue Chancen. So sollen "Alice"-Abonnenten o2-Handyverträge angeboten werden. Telefonica knüpft an das Deutschland-Geschäft große Erwartungen. "Deutschland ist besonders interessant, da das Land wirtschaftlich und politisch sehr stabil ist und zugleich der größte Telekom-Markt in Europa ist", sagte Schuster.


2009 hatte o2 dank neuer Tarife mehr Mobilfunkkunden gewonnen als die Konkurrenz. Mit einem Plus von neun Prozent oder 1,3 Millionen Kunden kam o2 zum Jahresende auf insgesamt 15,5 Millionen Handynutzer. Rivale E-Plus hatte für 2009 ein Plus von 1,2 Millionen auf 19 Millionen Nutzern ausgewiesen. Der Abstand zur Spitze ist aber groß: Die Telekom zählte 39 Millionen Kunden, Vodafone knapp 35 Millionen.



Quelle: ntv.de, rts

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