Technik

Pläne der Musikindustrie Alle wollen ins Netz

Lange Zeit war der Handel mit Musikstücken im Internet der Industrie ein Dorn im Auge. Die kostenlose Online-Tauschbörse Napster wurde im Namen des Urheberrechts vor Gericht zunächst in die Knie gezwungen. Dann wurde sie vom Konzerngiganten Bertelsmann geschluckt.

Schließlich weiß die Musikindustrie um die Möglichkeiten, die auch ihr das Internet bietet. Daher plant Bertelsmann, Napster zu einem kostenpflichtigen Angebot umzubauen. "Der Pop-Fan will nicht mehr eine ganze CD - sozusagen als Zwangspaket - kaufen müssen, nur um seine aktuellen Lieblingstitel hören zu können", sagte Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff der "Süddeutschen Zeitung". Seine Schlussfolgerung ist klar: "Künftig müssen die Firmen einzelne Songs online zum Kauf anbieten."

Zugleich prüft das Unternehmen den Aufbau eines eigenen TV-Musiksenders in Konkurrenz zu MTV und Viva. Dieser könne die Funktion einer "Promotionmaschine" übernehmen. "Ich kann mir gut vorstellen, dass wir unsere starken Marken RTL und Napster kombinieren", kündigte Middelhoff an.

Auch die Firmen Sony Music Entertainment und Universal Music Group wollen da nicht zurückstehen. Nach einem Bericht der "Los Angeles Times" haben sie sich für eine neue Strategie im digitalen Musikbereich entschieden. Die beiden Konzerne wollen demnach künftig Musikstücke über ein gemeinsames Portal und über unabhängige Online-Händler wie Amazon, Best Buy und Sam Goody verkaufen.

Die Preise von Universal sollen bei Singles um die 99 US-Cent liegen. Ganze Alben werden voraussichtlich für etwa zehn US-Dollar zum Download angeboten. Einzelne Stücke sollen bereits online erhältlich sein, bevor die zugehörige CD auf den Markt kommt.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen