Gratis-Wächter hält dicht App schützt Facebook-Konten
31.05.2010, 16:00 UhrFacebook ist die meistgenutzte Webseite der Welt. Kein Wunder, dass das soziale Netzwerk immer mehr ins Visier von Cybergangstern gerät. Mit gefährlichen Links versuchen sie Zugangsdaten auszuspäen oder Trojaner zu verteilen. Bisher waren die Nutzer den Attacken fast schutzlos ausgeliefert. Doch jetzt steht ihnen der Gratis-Wächter "Defensio" zur Seite.
Laut Google-Statistik besuchen jeden Monat rund 540 Millionen Menschen Facebook und klicken auf 570 Milliarden Links. Für Cybergangster ist dies natürlich eine große Verlockung, der sie nicht widerstehen können.
Beliebt bei Kriminellen sind vor allem Video-Attacken. Dazu platzieren sie auf Facebook-Pinnwänden Links zu "unglaublich tollen" Videos, die man "unbedingt ansehen" muss. Seit einiger Zeit lauert beispielsweise das "sexiest video ever" auf Opfer. Nutzer, die einen solchen Link anklicken, werden beispielsweise auf gefälschte Facebook-Login-Seiten geleitet, um ihre Zugangsdaten abzuphishen. Hinter dem Link können aber auch Trojaner und andere Schädlinge lauern.
Selbstschutz kaum möglich
Wie kann man sich schützen? Eigentlich sollten Nutzer einen Link sehr genau ansehen, bevor sie darauf klicken. Aber da Hinweise auf Youtube-Videos oft schon im Minutentakt in den Neuigkeiten erscheinen, folgen viele Nutzer schon fast automatisch den Empfehlungen. Zumindest sollten Facebook-Nutzer in den Privatsphäre-Einstellungen unter "Anwendungen und Webseiten" ausschließen, dass von Freunden benutzte Anwendungen Zugriff auf die eigenen Dateien haben. Seit kurzem können Nutzer auch in den Kontoeinstellungen unter "Kontosicherheit" festlegen, dass Facebook sie informiert, falls von einem unbekannten Handy oder Computer auf das Konto zugegriffen wird.
Echten Schutz vor gefährlichen Links bieten diese Maßnahmen nicht. Abhilfe kann aber "Defensio" von Websense bieten. Defensio ist eine Anwendung, die Blogs und Webseiten vor Spam und Malware schützt. Mit Version 2.0 ist die Applikation aber auch in der Lage, Facebook-Konten vor gefährlichen oder ungewollten Inhalten zu schützen. Für private Anwender ist Defensio kostenlos.
Unkomplizierte Installation
Die App klinkt sich direkt in Facebook ein. Daher kann Defensio auch ohne Administratorrechte über jeden Computer installiert werden. Dazu klickt man auf der Defensio-Seite auf "Sign up Now, vor "Personal Use" und anschließend auf "Proceed to sign up". Um einen Defensio-Account zu kreieren, braucht man lediglich eine gültige E-Mail-Adresse. Name und Passwort können frei gewählt werden.
Im nächsten Fenster fragt Defensio, ob es einen Blog oder Facebook schützen soll. Nach einem Klick auf "A Facebook page" muss erst ein beliebiger Name für die zu schützende Facebookseite (z.B. Mein Facebook-Profil) eingegeben werden. Nach einem Klick auf "Submit" kann Defensio installiert werden. Dazu meldert man sich bei seinem Facebook-Konto an und wählt die Seite, die Defensio schützen soll. In den folgenden Schritten muss man jeweils den Zugriff von Defensio gestatten. Das war's - das Konto ist jetzt vor Link-Attacken weitgehend sicher.
Zensur erlaubt

Im "Custom Profanity Filter" kann man Begriffe eingeben, die man auf seiner Seite nicht sehen möchte.
Defensio kann aber noch mehr, als gefährliche Links zu identifizieren. Wenn man unter "Konto - Anwendungseinstellungen - Defensio" ein Häkchen vor "Custom Profanity Filter" setzt, öffnet sich ein Fenster, in das man Begriffe eingeben kann, die man auf seiner Facebook-Seite nicht haben will. Vegetarier können beispielsweise "Eisbein" oder "Schlachterplatte" eingeben. Ab sofort tauchen dann solche Schweinereien nicht mehr auf der Seite auf.
Quelle: ntv.de