Technik

"Biggest rollout ever" Apple klotzt mit iPad 3

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Obwohl Apple mit dem iPad 3 niemanden wirklich überraschen kann, entäuscht der neue Tablet-Rechner keineswegs. Denn das Gerät ist tatsächlich so gut, wie erhofft. Und weil Apple weiß, dass die Fans nicht erwarten können, das iPad 3 in den Händen zu halten, steht es schon ab 16. März in den Regalen.

Nein, von den Stühlen riss die iPad-Show, die Apple-CEO Tim Cook und sein Marketingchef Phil Schiller im Yerba Buena Center for the Arts präsentierten, niemanden. Das lag aber nicht unbedingt am fehlenden Esprit der beiden Herren, sondern vielmehr daran, dass Presse und Blogs diesmal Apples PR-Firewall locker umgingen und schon Wochen vor der Premiere des neuen iPads die wesentlichen Neuerungen weitgehend bekannt waren.

Tim Cook stellt die dritte Version der Mutter aller Tablets vor.

Tim Cook stellt die dritte Version der Mutter aller Tablets vor.

(Foto: AP)

Lediglich der Name stand vor der Präsentation noch zur Disposition – und daran hat sich offenbar auch nichts geändert. Denn Cook und Schiller sprachen immer nur vom "neuen" iPad, nicht vom iPad 3 und auch nicht vom iPad HD. Da sich diese Bezeichnung aber zwangläufig irgendwann überholt hat, dürfte Apple sein neues Kind aber schon bald beim richtigen Namen nennen.

Was soll's, das Gerät ist ein trotz allem ein technischer Leckerbissen, der mit ziemlicher Sicherheit wieder auf Verkaufs-Rekordjagd gehen wird. Deshalb kleckert Apple auch nicht, sondern klotzt. Das neue iPad kann ab sofort vorbestellt werden und wird am 16. März gleichzeitig in den USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, der Schweiz, Japan, Hong Kong, Singapur, Australien und Deutschland auf den Markt kommen. Laut Apple handelt es sich um seinen "biggest rollout ever".

Viel satter

Aber auch wenn sie keine besondere Überraschung mehr sind, hier die technischen Spezifikationen des neuen iPad – so weit sie Apple verraten hat: Das wichtigste "Detail" von Apples Tablet-Rechner der dritten Generation ist das heiß ersehnte Retina-Display. Der 9,7 Zoll große Bildschirm bietet jetzt bei einer Auflösung von 2048 x 1538 Pixeln eine Punktdichte von 264 dpi. Zum Vergleich: Das Display des iPhone 4/4S bietet 320 dpi. Die Farbsättigung des Retina-Display soll die des iPad-2-Bildschirms um 44 Prozent überbieten.

Das iPad 3 in der iPhoto-Funktion.

Das iPad 3 in der iPhoto-Funktion.

Die Standard-Apps wurden für die neue Auflösung optimiert, ältere werden automatisch skaliert. Da Nutzer des neuen iPad aber hungrig nach Apps sein werden, die das Display voll ausreiten, hat Apple in San Francisco auch eine ganze Reihe neuer Anwendungen vorgestellt. Dazu gehört beispielsweise iPhoto. Außerdem bietet das neue iPad mit dem neuen Betriebssystem iOS 5.1 jetzt auch eine Spracherkennung (Diktierfunktion).

Der Prozessor trägt wie erwartet die Bezeichnung A5X. Dabei dürfte es sich um eine Zweikern-CPU handeln. Schiller sagte lediglich, dass der A5X vier Mal schneller als Nvidias Tegra 3 sei, der in vielen Android-Geräten sitzt. Fest steht, dass die Grafikeinheit vier Kerne hat und vermutlich vor allem sie für einen kräftigen Extra-Schub sorgt. Vielleicht will sich Apple einen Prozessor mit vier Kernen für ein kommendes Gerät aufsparen. Es könnte aber auch daran liegen, dass die Kalifornier auch iPads mit dem neuen Highspeed-Mobilfunk-Standard LTE (4G) anbieten und hierfür noch keine Quad-Core-CPUs zur Verfügung stehen.

Die Kamera wurde deutlich verbessert, löst aber nicht wie die iPhone-4S-Linse mit 8 Megapixeln, sondern "nur" mit 5 Megapixeln auf. Interessanter ist, dass die Optik über 5 Elemente verfügt und einen rückwärtig beleuchteten CMOS-Chip hat. Außerdem bietet sie jetzt auch einen Infrarot-Filter. Videos nimmt die Kamera in 1080p auf – auch nicht schlecht.

Etwas zugenommen

Bestätigt hat sich auch, dass das neue iPad wegen eines stärkeren Akkus nicht mehr so schlank wie das iPad 2 ist. Statt 8,8 ist es jetzt 9,4 Millimeter "dick" und mit knapp 635 Gramm auch ein bisschen schwerer als sein Vorgänger. Die Batterie soll wie beim iPad 2 zehn Stunden lang durchhalten, unter LTE neun Stunden. Wer möchte, kann das iPad jetzt auch als WLAN-Hotspot für andere Geräte einsetzen.

Apple bietet das neue iPad mit 16 Gigabyte internen Speicher ohne Vertrag für 479 Euro an, die Modelle mit 32 oder 64 Gigabyte kosten 579 und 679 Euro. Die LTE-Varianten sind für 599, 699 und 799 Euro zu haben. Wer weniger Geld ausgeben möchte, kann sich das iPad 2 zulegen, das Apple günstiger anbietet. Das16-Gigabyte-Modell kostet jetzt 399 Euro, mit Simkarten-Einschub 519 Euro.

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