Technik

Ohne Retina-Display nicht konkurrenzfähig Apple muss iPad mini verschärfen

KGI-Analyst Ming-Chi Kuo erwartet für den 22. Oktober keine goldenen iPads.

KGI-Analyst Ming-Chi Kuo erwartet für den 22. Oktober keine goldenen iPads.

(Foto: www.sonnydickson.com)

Ob Apple tatsächlich ein iPad mini mit Retina-Display vorstellen wird, ist noch offen. Manche Berichten sagen Ja, anderen Nein. Für viele Experten steht aber fest: Apple bleibt gar nichts anderes übrig, als den Bildschirm seines kleinen Tablets zu verschärfen.

Kurz bevor Apple seine neuen Tablet-Computer vorstellt, herrscht weitgehend Einigkeit darüber, dass das iPad 5 das Design des mini übernimmt, schlanker und leichter als der Vorgänger ist, eine bessere Kamera hat und von einem A7X-Prozessor angetrieben wird. Ein kleines Fragezeichen steht aber noch hinter einem möglichen Fingerabdruck-Scanner im Home-Button des neuen Tablets. Unter anderem schreibt KGI-Analyst Ming-Chi Kuo in einer von "9to5Mac" veröffentlichten Analyse, vielleicht habe das Gerät optisch den gleichen Knopf wie das iPhone 5S. Apple müsse beim iPad 5 aber auf die Touch ID verzichten, weil alle lieferbaren Sensoren für das neue iPhone benötigt würden.

Während ein fehlender Fingerabdruck-Scanner kaum die Verkaufszahlen des iPad 5 drücken wird, würde der Verzicht auf ein Retina-Display beim neuen iPad mini für Apple vermutlich in einem Desaster enden. Wie das "Wall Street Journal" schreibt, bleibt dem Unternehmen eigentlich keine andere Wahl, auf Googles neues Nexus 7 und Amazones Kindle Fire HDX mit einem Retina-iPad-mini zu antworten - auch wenn die Produktion eine Herausforderung ist. Denn obwohl Apple-Gründer Steve-Jobs Tablets dieser Größenordnung einmal für "Totgeburten" hielt, ist das iPad mit 7,9 Zoll großem Bildschirm heute das weltweit am häufigsten verkaufte Tablet. Laut "Wall Street Journal" sind fast zwei Drittel der ausgelieferten iPads inzwischen minis.

Argumente gegen und für ein iPad mini mit Retina-Display

Tatsächlich gibt es Berichte, wonach Apple das neue iPad mini ohne Retina-Display präsentieren könnte, da es derzeit noch nicht in der Lage sei, den höheren Strombedarf solcher Bildschirme sicherzustellen, ohne das Tablet durch einen größeren Akku dicker und schwerer zu machen. Als auf der chinesischen Webseite "CTechCN" sogar ein Foto mit einem dünneren iPad-mini-Gehäuse zu sehen war, hielt "Phone Arena" dies entsprechend für einen Beleg, dass Apple sein zweites kleines Tablet ohne Retina-Display ins Rennen schickt.

Das "Wall Street Journal" hat aber Quellen, die wie KGI-Analyst Ming-Chi Kuo oder John Paczkowski von "AllThingsD" davon ausgehen, dass der Bildschirm des neuen iPad mini statt einer den Konkurrenzgeräten völlig unterlegenen Pixeldichte von 162 ppi mit Retina-Auflösung 324 ppi bieten wird. Zum Vergleich: Das aktuelle Nexus 7 hat ein Display mit 323 ppi.

Zusammen mit dem 64-Bit-Prozessor A7 wäre das neue iPad mini nicht nur technisch der Konkurrenz überlegen. Android hat zwar bei Smartphone-Apps aufgeschlossen, Google Play oder Amazon können aber den rund 375.000 Tablet-Anwendungen in Apples App Store laut Canalys-Analyse nur einige Zehntausend optimierte Apps entgegensetzen. Was die Qualität der Programme betrifft, dürfte die Differenz noch größer sein. Kann Apple die Preise für das iPad mini trotz Retina-Display halten, dürfte das Gerät zu Weihnachten ein Hit werden. Erhöht Apple nur die Leistung, nicht aber die Pixeldichte, könnte das iPad mini schnell vom Verkaufsschlager zum Ladenhüter werden.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen