Software-Initiative Apple nabelt sich ab
08.01.2003, 12:14 UhrEin nationales Computersystem soll solche Plagiate künftig aufspüren. Apple geht in die Offensive. Mit einer breit angelegten Software-Initiative will sich das kalifornische Unternehmen aus der Abhängigkeit von Microsoft befreien. "Was Microsoft mit seiner Office-Suite im Bereich der Arbeitsproduktivität erreicht hat, werden wir bei den digitalen Lifestyle-Programmen schaffen", sagte Apple-Chef Steve Jobs am Dienstag zur Eröffnung der Fachmesse Macworld Expo in San Francisco.
Jobs stellte einen Webbrowser vor, der direkt mit dem Internet Explorer von Microsoft konkurriert. Außerdem bringt Apple ein Präsentationsprogramm auf den Markt, das mit Microsofts "PowerPoint" im Wettbewerb steht. Schließlich bündelt Apple seine Programme, mit denen man Musik, Fotos und Videos bearbeiten und archivieren sowie DVD erstellen kann, in dem Software-Paket "iLife".
Konkurrenz und Abhängigkeit
Bei den Computer-Betriebssystemen sind Apple (Mac OS) und Microsoft (Windows) Konkurrenten. Microsoft unterhält aber auch eine eigene "Mac Business Unit" in Kalifornien, die Software für das Apple-System entwickelt und profitabel vermarktet.
In der wechselhaften Beziehung zwischen den beiden Firmen hatte Microsoft zeitweise damit gedroht, die Entwicklung von Programmen (Office, Internet Explorer) für das Mac OS einzustellen, wenn Apple in bestimmten Punkten Microsoft nicht entgegen kommt.
Browser mit Linux-Kern
Der Kern des Apple-Webbrowsers "Safari" beruht auf dem Linux-Webbrowser "Konqueror", der in den vergangenen Monaten auch mit Hilfe von Apple-Ingenieuren als offene Software ("Open Source") weiter entwickelt wurde. "Safari ist drei Mal schneller als der Internet Explorer", sagte Jobs.
Neue Power Books
Mit zwei neuen Notebooks setzt sich Apple nach den Worten von Jobs erneut weltweit an die Spitze bei der Entwicklung tragbarer Rechner. Zwei Jahre nach der Einführung der Apple PowerBooks aus Titan bringt kommt nun ein Notebook mit einem großen 17-Zoll-Bildschirm aus gehärtetem Flugzeug-Aluminium auf den Markt. Auch die extrem kompakte Version des PowerBooks mit einem 12-Zoll-Bildschirm hat nach Ansicht von Experten sehr gute Marktchancen.
"iMovie" und "Final Cut"
Im Bereich der Video-Software will sich Apple künftig stärker engagieren. Neben dem Einsteiger-Programm "iMovie", das kostenlos mit neuen Apple-Rechnern abgegeben wird, und dem Profi-Programm "Final Cut Pro" wird die Firma künftig "Final Cut Express" für den ambitionierten Video-Amateur anbieten. Apple konkurriert in diesem Bereich mit dem Unternehmen Pinnacle Systems.
Quelle: ntv.de