Beweise gegen #Bentgate Apple öffnet seine iPhone-Folterkammer
26.09.2014, 08:54 Uhr
Apple zeigt, welchen Belastungen das iPhone 6 Plus im Labor standhalten muss.
(Foto: Youtube)
Apple verkauft so viele Smartphones wie nie - und wird wegen verbogenen iPhone 6 Plus scharf angegangen. Das Unternehmen reagiert und zeigt Stresstest-Maschinen für neue Modelle. Auch auf das Update-Desaster reagiert Apple.
Die Stabilität des neuen, großen iPhone-Modells wird heiß diskutiert. Allerdings ist #Bentgate weniger dramatisch als von vielen befürchtet, trotz kursierender Videoaufnahmen mit verformten Exemplaren des Smartphones. Apple selbst gibt nun an, lediglich neun Kunden hätten sich bisher über verbogene Geräte des Modells iPhone 6 Plus beschwert. Die Gehäuse der Geräte seien aus festem Aluminium hergestellt, auf Belastungsfähigkeit getestet worden und zudem an mehreren Stellen mit Titan verstärkt.
Geheimnisse gelüftet
Ungewöhnlich ist, dass der traditionell geheimniskrämerische Konzern nun unter dem Eindruck von #Bentgate auch Einblicke in sein Labor in Cupertino erlaubt hat, unter anderen dem US-Magazin "The Verge" . In dem Gebäude wird auch die Stabilität der iPhones geprüft und unter anderem simuliert, was mit einem iPhone passiert, wenn man sich daraufsetzt. Das US-Magazin veröffentlichte seinen Bericht unter dem Titel: "Im Gebäude, wo Apple seine iPhones foltert".
In dem Labor gibt es etwa einen "Drei-Punkt-Verbiegetest", bei dem auf das iPhone in der Mitte Druck ausgeübt wird, während es auf der Ober- und Unterkante gestützt wird. Dabei sei ein iPhone 6 Plus unter einem Gewicht von 25 Kilogramm nicht dauerhaft verbogen, hieß es. Wenn ein Nutzer allerdings sehr viel Kraft an einigen nicht für den Alltag typischen Stellen anwende, könne das iPhone verbiegen, räumte Apples Chef für Geräte-Entwicklung, Dan Riccio, ein. "Am Ende ist es so, dass wenn man genug Kraft aufwendet, um ein iPhone - oder jedes andere Telefon - zu verbiegen, es sich verformen wird", so Riccio.
Apples eigenen Angaben zufolge gingen vor dem Marktstart jeweils rund 15.000 Geräte der Modelle iPhone 6 und iPhone 6 Plus durch verschiedene Tests. Die neue Generation ist dünner als bisherige iPhones.
Update des Updates
Mit einer erneuten Aktualisierung seines iPhone-Betriebssystems iOS reagierte Apple zudem auf die jüngsten Kundenbeschwerde: Es gibt nun die Version iOS 8.0.2. Die zuvor veröffentlichte Version iOS 8.0.1 hatte eigentlich einige Fehlfunktionen der in der vergangenen Woche veröffentlichten neuen System-Software beheben sollen, verursachte dabei aber selbst neue Probleme. So beklagten sich Nutzer, ihre Telefone hätten sich nicht mehr in Mobilfunk-Netze einwählen können und der Fingerabdruck-Sensor habe nicht mehr funktioniert. Betroffen seien allein in den USA allein 40.000 Smartphones, meldeten US-Medien. Das Unternehmen gab an, mit der iOS-Version 8.0.2 seien die Fehlfunktionen behoben.
Allein am ersten Wochenende verkaufte Apple mehr als zehn Millionen Geräte der beiden neuen Modelle iPhone 6 und des größeren iPhone 6 Plus. Wie viel davon auf welchen Typ entfällt, ist nicht bekannt.
Quelle: ntv.de, rpe/dpa