Technik

Flashback auf 670.000 Macs Apple sagt Trojaner Kampf an

Vor einigen Jahren machte sich Apple in der Werbung noch über virenverseuchte Windows-PCs lustig. Jetzt kämpft man in Cupertino selbst gegen Trojaner. In einem Support-Artikel, gut versteckt auf der Firmenwebsite, räumt Apple die Existenz der Flashback-Malware ein und kündigt Gegenmaßnahmen an.

Die meiste Schadsoftware zielt auf Windows. Auch Flashback ist eine Variante eines Windows-Trojaners.

Die meiste Schadsoftware zielt auf Windows. Auch Flashback ist eine Variante eines Windows-Trojaners.

Auch Macs sind verwundbar, das zeigt der Trojaner "Flashback", dessen jüngste Variante innerhalb kurzer Zeit bis zu 670.000 Apple-Rechner zu einem riesigen Botnetz zusammengeschlossen hat. Nun sagt Apple dem Trojaner offiziell den Kampf an. Man arbeite derzeit an einer Software, die den Trojaner aufspüren und entfernen soll, so Apple in einem Support-Dokument auf der Firmenwebsite. Außerdem versuche man, das hinter dem Virus stehende Netzwerk auszuschalten.

Flashback nutzt eine Sicherheitslücke in Java, um sich selbst auf Macs zu installieren. Die Schadsoftware gibt sich als Aktualisierung des Adobe Flash Players aus. Um die Installation zu verhindern, hat Apple vor einer Woche ein Sicherheitsupdate für OS-X veröffentlicht. Reichlich spät allerdings, Oracle hat das Java-Problem schon Mitte Februar behoben, Java-Updates für den Mac werden allerdings ausschließlich von Apple bereitgestellt. Das Update gilt nur für Mac OS-X 10.6 und 10.7. Bei älteren Versionen rät Apple, Java im jeweiligen Browser zu deaktivieren.

Das Update hilft nichts, wenn der Mac schon infiziert ist. Um das zu überprüfen, bieten Dr. Web und Kaspersky einen Online-Scan an. Wird der fündig, muss der Trojaner manuell beseitigt werden. Kaspersky stellt dafür ein Flashback Removal Tool zur Verfügung. Eine Anleitung zur Flashback-Entfernung gibt es auch bei F-Secure. Absolute Sicherheit können die Entfernungstools bislang nicht geben, denn der Trojaner hat eine Nachlade-Funktion: Wer ganz sicher sein möchte, dass Flashback endgültig vom Mac getilgt wird, der muss das komplette Betriebssystem neu installieren. Wann Apple sein Säuberungs-Tool fertigstellen wird, ist unbekannt.     

Um an die Wurzel des Problems zu gehen, will der Konzern weltweit mit Internetanbietern zusammenarbeiten. Die Provider können Domains und Server abschalten, über die Flashback gesteuert wird.

Quelle: ntv.de, ino

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