EFF-Jahresbericht zeigt IT-Sünder Apple schlampt beim Datenschutz
08.05.2013, 09:01 Uhr
Das ist die Frage: Welche Unternehmen im Netz helfen beim Datenschutz ihrer Nutzer?
(Foto: eff.org/ Screenshot n-tv.de)
Jede Seite im Netz kocht in Sachen Datenschutz ihr eigenes Süppchen. Wie willfährig sind Facebook, Google & Co., wenn Ermittler anklopfen oder der Staat Zugriff auf Nutzerdaten haben will? In ihrem Jahresbericht lobt die Electronic Frontier Foundation einige Unternehmen - und geißelt Riesen wie Apple.
Wer geht wie mit Nutzerdaten um? Das ist häufig eine zentrale Frage, wenn es darum geht, sich für einen Service im Internet zu entscheiden – oder dagegen. Kaum jemand hat Zeit und Muße, sich durch die Geschäftsbedingungen jeder Seite zu kämpfen. Die Electronic Frontier Foundation (EFF), die älteste und bekannteste Lobby-Organisation für digitale Bürgerrechte in den USA, hat nun das dritte Mal in Folge in einem Jahresbericht eine Übersicht veröffentlicht.
Das Augenmerk der EFF liegt in ihrer Analyse auf dem Zugriff auf Daten durch Strafverfolger, Behörden, Regierungen. Insgesamt sind die Entwicklungen positiv, wie die Datenschützer festgestellt haben. Einige Unternehmen haben ihren Datenschutz weitreichend verbessert. Die EFF bewertete die Firmen nach sechs Kriterien:
- Gerichtsbeschluss für Herausgabe von Nutzerdaten nötig?
- Werden Nutzer über den Zugriff der Regierung informiert?
- Veröffentlicht das Unternehmen Transparanz-Berichte zur Herausgabe?
- Informationen zum Verhalten der Firma bei einer Anfrage durch Behörden verfügbar?
- Werden die Datenschutzrechte der Nutzer vor Gericht verteidigt?
- Betreibt das Unternehmen Lobbyarbeit im US-Kongress für Datenschutz?
Twitter vorneweg, Myspace hinten
Für jede erfüllte Bedingung vergaben die Bürgerrechtler einen Stern. Auf die höchstmögliche Zahl kamen nur zwei Firmen: Twitter und der US-Internet-Provider Sonic.net. Dropbox kommt auf fünf, ebenso Google, LinkedIn und den Cloud-Service SpiderOak. Den größten Fortschritt machte demnach Foursquare. Die Empfehlungsplattform in Verbindung mit Geodaten sprang von null auf vier Sterne.
Desaströs ist das Ergebnis für andere Branchengrößen: Apple betriebt zwar Lobbyarbeit für Datenschutz auf der politischen Bühne, versteckt sich aber bei allen anderen Kriterien hinter dem Vorhang. Das Gleiche gilt für den Telekommuniktionsriesen AT&T. Auf null Sterne kommen Myspace und Verizon.
Besonders kritisieren die Datenschützer Amazon: Das Unternehmen horte riesige Mengen an Daten in seinem Cloud-Service, informiere die Nutzer aber überhaupt nicht darüber, was mit den Angaben geschieht. Und Facebook müsse offenlegen, welche Daten an Behörden gegeben werden, so die EFF.
Quelle: ntv.de