Gefährliche Videolinks auf Facebook Betrüger missbrauchen Flug MH370
18.03.2014, 16:54 Uhr
Altes Bild, neuer Text: Besonders raffiniert müssen die Betrüger nicht sein, um auf Facebook zahlreiche Opfer zu finden.
(Foto: Wired U.K)
Trittbrettfahrer versuchen mit spektakulären Neuigkeiten zum verschwundenen malaysischen Flugzeug sensationshungrige Facebook-Nutzer in die Falle zu locken. Die Tour ist nicht neu, funktioniert aber immer noch bestens.
Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis auch die Tragödie um Flug MH370 von skrupellosen Internet-Betrügern ausgenutzt wird: "Weired UK" warnt Facebooker und Nutzer anderer sozialer Netzwerke vor Posts, die auf sensationelle Neuigkeiten zum verschollenen malaysischen Passagierflug verweisen. Videos sollen die angebliche Fundstelle von Flug MH370 und Überlebende zeigen, auch das berühmte Bermudadreieck fehlt nicht in der Sammlung. Oft würzen die Gangster ihre Lockangebote mit Zusätzen wie "Schockierend", "Exklusiv" oder "Breaking News". Die verwendeten Fotos oder Screenshots stammen von älteren Unfällen wie den Absturz eines Flugzeugs im vergangenen April vor Bali, bei dem über 100 Passagiere überlebten.
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Analyst Chris Boyd von "Malwarebytes" sagte dem Magazin, dass die Betrüger nach dem gleichen Muster wie nach dem verheerenden Tsunami in Japan 2011 vorgingen. Auch damals habe es hunderte verschiedene falsche Sensationsmeldungen auf Facebook und Twitter gegeben. Die Links in den Beiträgen führen nicht zu den versprochenen Videos oder Schlagzeilen, sondern oft auf mit Malware präparierten Webseiten oder falschen Spendensammlungen. Die Fantasie der Abzocker und Betrüger kennt kaum Grenzen. Oft müssen Nutzer auch auf "Teilen" klicken, bevor sie ein Video sehen können und locken damit ihre Freunde in die Falle.
Besonders glücklich macht die Betrüger, wenn man ein Umfrageformular ausfüllt und ihnen damit persönliche Daten liefert, die sie verkaufen können. Wie "Hoax-Slayer" berichtet, sieht ein leichtgläubiger Nutzer, der das Bermudadreieck-Video sehen möchte, nie einen Clip. Nachdem er die Neuigkeit mit seinen Freunden geteilt hat, wird er von einer Umfrage zur nächsten geleitet, soll seine Identität bestätigen, seine Telefonnummer, seinen Namen oder Wohnort eingeben. Kaum zu glauben, aber immer noch fallen sehr viele Nutzer auf die plumpen Tricks der Betrüger herein. Die gefälschten Seiten könnten hunderttausende Male geteilt werden, sagt Chris Boyd. "Da ist ein Haufen Geld drin für Typen, die bereit sind das Elend anderer Menschen auszunutzen."
Quelle: ntv.de, kwe