Technik

Microsoft sitzt Google im Nacken Bing fährt durch die Straßen

Mit Streetside startet Microsoft einen weiteren Angriff auf Google.

Mit Streetside startet Microsoft einen weiteren Angriff auf Google.

Bisher konnte Bing Maps schon viele Googler mit seiner sehr gelungenen Vogelperspektive abwerben, die wesentlich aufschlussreichere Blicke auf Städte und Straßenzüge gewährt als Google Maps. Jetzt rüstet Microsoft seinen Internet-Kartendienst auch mit 3D-Fotos von Straßenzügen auf und rückt Platzhirsch Google damit noch ein Stück mehr auf die Pelle. Glaubt man der Microsoft-Ankündigung, sind Bings Streetside-Ansichten nicht nur ebenso gut wie die von Googles Streetview, sondern sogar besser.

Wie beim großen Konkurrenten sind jetzt auch in Bing Maps virtuelle Fahrten durch Straßenzüge möglich. Laut Microsoft können sich Nutzer auch in flüssigen 360-Grad-Drehungen umschauen. Mit Hilfe des hauseigenen Fotodienstes Photosynth ist Microsoft Google sogar einen Schritt voraus: In Bing Maps können Internet-Städtebummler ausgesuchte Sehenswürdigkeiten wie Museen oder Kirchen betreten und von innen erkunden.

Um alle neuen Vorzüge von Bing Maps nutzen zu können, müssen Anwender Microsofts Flash-Konkurrenten Silverlight herunterladen und installieren.

Angebot noch begrenzt

Vorerst sind in Bing Maps überwiegend US-Straßen und -Städte in 3D zu besichtigen. Es gibt aber bereits einige europäische Ansichten und Microsoft will das Projekt zügig voranbringen. Streetsides könnte aber ähnlich wie Googles Streetview an Fahrt verlieren, wenn sich Länder und Gemeinden gegen die deteilversessene Fotosafari wehren. Vorsorglich hat Microsoft bereits versichert, dass Gesichter, Nummernschilder etc. unkenntlich gemacht werden.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch eine Frage, die sich eine Bloggerin von Gizmodo stellt: "Wie konnten Bing-Streetsides-Fahrzeuge überall herumfahren und Fotos machen, ohne dass irgendjemand etwas davon gemerkt hat? Dachten alle, es ist Google?"

Nutzer-Bindung

Wie bei Google Maps können Nutzer eigene Fotos - beispielsweise vom Gastraum ihres Lieblingsrestaurants - hochladen, die Microsoft via Photosynth einbinden möchte. Bing-Chef Stefan Weitz hofft, dass möglichst viele Nutzer Bilder zur Verfügung stellen. Die Chance, einen Schnappschuss bei Bing Maps unterzubringen, stehen also gar nicht schlecht. Die Qualität der Bilder müsse allerdings stimmen, sagt Weitz. Um alle neuen Vorzüge von Bing Maps nutzen zu können, müssen Anwender Microsofts Flash-Konkurrenten Silverlight herunterladen und installieren.

Microsoft will auch die wachsende Twitter-Gemeinde an sich binden. So soll die neue Ortungsfunktion des Plapper-Netzwerks in Bing Maps integriert werden. So können Nutzer erkennen, von wo aus ein Twitterer seine Botschaft abgesetzt hat. Außerdem plant Microsoft in nicht allzu ferner Zukunft auch Facebook einzubinden. Mal sehen, wie Google reagiert.

Quelle: ntv.de

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