Technik

Kabellose Datenübertragung Bluetooth ist Standard

Wer häufig Daten zwischen Handy, PDA und Notebook kabelfrei austauschen will, für den dürfte Bluetooth interessant sein. Keine andere Technik ist so flexibel und in derart verschiedenen Geräten einsetzbar.

Doch Anwender sollten die Gefahr durch Hacker nicht unterschätzen und auf Kompatibilität achten. PDA-Verbindungskabel, Druckerkabel, Tastatur- und Mauskabel, aber auch die Stereoanlage samt Boxen - nervige Schnüre und Stecker wohin man sieht. Sie lassen sich durch die kabellose Übertragungstechnik Bluetooth ersetzen. "Bluetooth eignet sich hervorragend, um auf die Schnelle zwei Geräte ohne Kabelsalat miteinander zu koppeln", sagt Kai Petzke, Geschäftsführer des Online-Verlags Teltarif.de in Berlin.

Geschätzt wird Bluetooth von Handy-Nutzern. "Mit der Funktechnik können Sie schnell die auf dem Handy gespeicherten Adressen mit dem PC synchronisieren, Bilder ohne teure MMS-Gebühren austauschen oder das Handy bequem als Modem für's Notebook verwenden", sagt Wolfgang Pauler vom Mobilfunkportal Xonio.com aus Stuttgart.

Bluetooth soll kabellose Kommunikation zu einem königlichen Vergnügen machen. "Blauzähne" nehmen auf Knopfdruck oder Mausklick binnen ein bis zwei Sekunden im näheren Umkreis mit jedem Gerät Kontakt auf, das die gleiche Schnittstelle hat und dafür freigegeben ist. Doch Vorsicht: "Mit maximal 100 Metern hinkt die Technik hinter WLAN mit seinen 200 bis 300 Metern deutlich hinterher", sagt Petzke.

Wer noch alte Kabelgeräte im Einsatz hat, die kein Bluetooth verstehen, kann diese flugs in die Bluetooth-Welt überführen. "Mit einem Bluetooth USB-Adapter, einer PC/PDA-Kombikarte oder einem USB-Druckeradapter stellt der User eine kabellose Verbindung von seinem Desktop zu anderen Bluetooth-fähigen Geräten her", sagt Stefan Bönsch, Geschäftsführer beim Hersteller Belkin in München. Zur Installation werden sie in eine USB-Buchse gesteckt.

Beliebt ist Bluetooth bei Handy-Nutzern, die per kabelloser Sprechgarnitur telefonieren. Da bleiben nicht nur die Hände frei, sondern das Signal kommt auch fehlerfrei im Kopfhörer an. Durch eine eingebaute Fehlerkorrektur gibt es kein Rauschen oder Knistern.

Im Vergleich zum drahtlosen Netzwerk Wireless LAN (WLAN) mit einer Übertragungsrate von 54 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) hinkt die Bandbreite bei Bluetooth mit rund 1 Mbit/s hinterher. Der Hersteller AVM aus Berlin plant laut Pressesprecher Urban Bastert jedoch, ab Jahresende die Bandbreite auf 3 MBit/s zu erhöhen.

Funkwellen, die vor keiner Hausgrenze Halt machen, machen es Datenspionen leicht, ein Gerät zu knacken. Zwar gilt die Verbindung mit Bluetooth durch 1600 Kanalwechsel pro Sekunde und integrierte Verschlüsselung als recht abhörsicher, dennoch gelang es Hackern, die sehr nahe am Gerät dran sind, bestimmte Handy-Modelle zu übernehmen.

"Ohne dass der Anwender es merkt, lässt der Hacker das Handy zum Beispiel eine teure 0190-Nummer anrufen", sagt Wolfgang Pauler. Auf ahnungslose Handy-Nutzer kommt dann unter Umständen eine saftige Telefonrechnung zu. Um Missbrauch auszuschließen, empfiehlt der Experte, die Bluetooth-Funktion "Sichtbarkeit" zu deaktivieren. Das Handy lässt sich so von anderen Bluetooth-Geräten nicht mehr orten.

Quelle: ntv.de

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