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Starkes Smartphone mit vielen Funktionen Ist das LG G2 der beste Androide?

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Das Display ist klasse.

(Foto: kwe)

LG bietet mit dem G2 ein Smartphone an, das mächtig viel Dampf unter einem großen Full-HD-Display und ein völlig neues Tasten-Design hat. Zweifellos ist der koreanische Bolide eines der zur Zeit besten Android-Smartphones. Vielleicht sogar das beste?

In der Vergangenheit hat es LG versäumt, großartige Smartphones rechtzeitig auf den Markt zu bringen. So fanden die Geräte zwar nach ihrer Präsentation viel Beachtung, aber nur wenige Käufer. Bei seinem neuesten Top-Gerät haben es die Koreaner wesentlich besser gemacht. Anfang August haben sie das Gerät in New York vorgestellt, Ende September ist es auf dem Markt.

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Das LG G2 ist ein Smartphone, bei dem man zuerst auf die Rückseite blickt.

(Foto: kwe)

Das LG G2 hat zwar ein Plastikgehäuse und wirkt daher nicht so edel wie das HTC One oder das Sony Xperia Z1. Es ist aber sehr gut verarbeitet und dank eines schlanken Rahmens um das Display für ein 5,2-Zoll-Smartphone recht klein. Die glatte Rückseite ist allerdings etwas schmierig, mattes Polycarbonat fühlt sich besser an.

Auffallendstes Merkmal des G2 sind die Tasten, die LG nicht wie üblich auf der Seite oder oben, sondern zentriert auf der Rückseite direkt unterhalb der Kamera vertikal angeordnet hat. Um zu testen, ob diese Anordnung gelungen ist, muss man das Gerät einige Tage im Alltag nutzen.

Tasten sind Gewöhnungssache

Anfangs tasten die Finger immer suchend am Rahmen entlang und zumindest am ersten Tag mit dem G2 ist man etwas genervt. Doch dann wird klar, dass die Tasten bei einem Gerät dieser Größe an dieser Position viel einfacher zu erreichen und zu bedienen sind. Da die Lautstärkeregler groß und breit sind und der Ein-/Ausschalter klein und erhaben dazwischen sitzt, fällt es auch leicht, die Tasten zielsicher zu treffen.

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An den Seiten findet man beim LG G2 nur den Einschub für die SIM-Karte.

(Foto: kwe)

Einen Nachteil hat die Anordnung aber: Man kann die Lautstärke-Tasten nur im Hochformat komfortabel als Kamera-Auslöser einsetzen. Im Querformat muss man erst gezielt umgreifen und aufpassen, dass Finger der linken Hand nicht die Kamera verdecken. Mit etwas Übung gewöhnt m an sich aber auch an diesen Kunstgriff.

Gute Kamera mit vielen Extras

Die 13-Megapixel-Kamera des G2 nutzt man dabei mit großem Vergnügen. Denn sie macht nicht nur sehr gute Fotos, sondern bietet auch viele praktische Extras. Die Bilder sind knackig scharf, kontraststark und haben natürliche Farben. Mit schwierigen Lichtverhältnissen kommt die Kamera sehr gut zurecht. Weder Gegenlichtaufnahmen, Bilder in der Dämmerung, noch gemischte Lichtverhältnisse brachten sie im Test in Schwierigkeiten.

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Die Fotos der Kamera wirken natürlich und sind gut ausgeleuchtet.

(Foto: kwe)

Im Dunkeln gelingen auch noch gute Fotos, jedoch zeigt hier ein deutliches Rauschen, dass die 13 Megapixel auf einem kleinen Sensor dicht zusammensitzen. Die volle Auflösung erreicht er auch nur, wenn er in seinem 4:3-Format aufnehmen darf, 16:9-Bilder macht die Kamera nur mit acht Megapixeln. Der Unterschied in de n Details ist aber gering.

Auch ein optischer Bildstabilisator ist an Bord, der relativ gute Arbeit leistet. So effektiv wie das Nokia Lumia 1020 entwackelt das G2 aber nicht. Der optische Stabilisator ist nur geringfügig besser als Software-Lösungen. Am nützlichsten ist er bei Videoaufnahmen, die das G2 mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde macht. Sehr gut arbeitet der automatische Fokus, der selbstständig zielsicher anvisiert und per Mehrfeldmessung die Belichtung prima steuert. Auf Wunsch kann man die Schärfe auch manuell einstellen, was besonders bei Nahaufnahmen hilft.

Lustige Video-Effekte

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Auch für Landschaftsaufnahmen ist das G2 gut zu gebrauchen.

(Foto: kwe)

Im Menü findet der Nutzer zwölf verschiedene Modi, die es unter anderem erlauben die Frontkamera hinzuzuschalten, bewegte Objekte automatisch zu entfernen oder Bewegungen einzufangen. Meistens ist man mit dem automatischen  Au fnahmemodus bestens bedient. Bei Videos kann man lustige Live-Effekte einsetzen, die Frontkamera einblenden oder Personen herangezoomt als Bild im Bild aufnehmen. Nicht perfekt, aber bemerkbar funktioniert Audio Zooming, wobei man das Mikrophon auf einen bestimmten Bereich ausrichten kann. Trotz des großen Umfangs sind Menü und Einstellungen übersichtlich und einfach zu bedienen.

Scharfes Display, starker Akku

Das scharfe IPS-Display ist nicht nur groß, sondern auch richtig gut. Es ist hell, kontraststark und zeigt kräftige Farben, ohne zu bunt oder knallig zu wirken. Auch von der Seite und bei Sonnenlicht ist es sehr gut ablesbar, die automatische Helligkeitsregelung arbeitet allerdings etwas zu langsam.

Die wichtigsten Spezifikationen
  • Prozessor: Qualcom Snapdragon 800, vier Kerne, 2,3 Gigahertz
  • GPU: Adreno 330
  • Arbeitsspeicher (RAM): 2 Gigabyte
  • Interner Speicher: 16, 32 Gigabyte, nicht erweiterbar
  • Display: 5,2 Zoll, LCD IPS, 1920 x 1080 Pixel (423 ppi)
  • Kameras: hinten 13 Megapixel, vorne 2,1 Megapixel
  • Akku: 3000 Milliamperestunden
  • LTE, NFC, Bluetooth 4.0
  • Betriebssystem: Android 4.2.2
  • Maße: 138,5 x 70,9 x 9,14 Millimeter
  • Gewicht: 140 Gramm

Dass ein Gerät mit Snapdragon 800 und zwei Gigabyte Arbeitsspeicher flüssig arbeitet, ist wenig überraschend. Was die Leistung betrifft, ist das LG G2 absolute Oberklasse. Hervorzuheben ist dabei die außerordentlich gute Akku-Laufzeit. Selbst während des intensiven Testbetriebs sank der Ladestand der Batterie bis zum Abend kaum unter 40 Prozent.

Praktischer Gästemodus

Nicht nur bei der Leistung, auch bei den Software-Extras, die offensichtlich zum Teil auch beim großen koreanischen Rivalen Samsung abgeguckt wurden, überzeugt das Smartphone. Um es aufzuwecken, tippt man zwei Mal auf den Bildschirm. Gibt es eine freie Fläche auf dem Display, funktioniert das auch umgekehrt.

Bis zu drei geöffnete Anwendungen kann man mit drei Fingern links zur Seite schieben und bei Bedarf zurückholen und weiterverwenden. Außerdem bietet das G2 die Möglichkeit, Apps zu minimieren und auf dem Bildschirm im Vordergrund zu behalten. Anrufe kann man annehmen, indem man das Gerät ans Ohr hält. Das Display bleibt so lange aktiv, so lange man darauf blickt und mit dem G2 kann man ganze Websites als Screenshot speichern. Besonders praktisch ist der Gästemodus. Dabei kann man für eine weitere Person ein eigenes Sperrmuster festlegen und den Zugriff auf bestimmte Anwendungen begrenzen. Wer möchte, kann das LG G2 auch als Universalfernbedienung nutzen.

Extra-Taste auf Wunsch

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Die Lautsprecher an der Unterseite sind gut und für die Navigation laut genug.

(Foto: kwe)

Die Benutzeroberfläche hätte etwas schlichter und konsequenter ausfallen kö nnen, vor allem einige Schaltflächen sind zu verspielt. Dafür ist die Schrift immer gut lesbar und sehr schön ist die Möglichkeit, die Touch-Keys auf der Unterseite des Displays mit sechs verschiedenen Konfigurationen zu belegen. Unter anderem kann man als vierte Taste einen Schnellzugriff auf QuickMemo wählen, womit man schnell mit dem Finger Notizen machen, speichern oder verschicken kann.

Alles in allem ist das LG G2 in Sachen Leistung und Funktionsumfang vielleicht tatsächlich das derzeit beste Android-Smartphone. Auch seine Qualitäten als Telefon sind, was Klang und Empfang betrifft, tadellos. Wer allerdings auf auf ein edles Gehäuse und eine schicke Benutzeroberfläche Wert legt, ist vermutlich mit dem etwas schwächeren Aluminium-Smartphone HTC One immer noch besser bedient. Auch das wasserfeste Sony Xperia Z1 im flachen Glasgehäuse mit MicroSD-Karten-Slot könnte hier die Nase vorne haben. Wer einen Wechsel-Akku will und vielleicht auch mal ein alternatives Betriebssystem installieren möchte, kommt nach wie vor am Galaxy S4 nicht vorbei. Ein noch größeres Display als das G2 und noch mehr Funktionen bietet das ebenfalls brandneue Galaxy Note 3.

Quelle: ntv.de

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