Ortung vor Aktivierung Datenschützer kritisiert Apple
01.09.2010, 14:37 Uhr
Peter Schaar will auch, dass Nutzer jedem einzelnen Cookie zustimmen müssen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar hält Apples Vorgehen bei der Aktivierung des iPhone für inakzeptabel. In einem Interview mit dem Magazin "Internet World" griff er das Unternehmen scharf an: "Es kann nicht angehen, dass zum Beispiel in den Nutzungsbedingungen eines Smartphone-Apps ein Passus zur Verwendung von Standortdaten versteckt wird und das Telefon dann nicht vernünftig in Betrieb genommen werden kann, wenn man den Nutzungsbedingungen nicht im Gesamten zustimmt. Es muss die Möglichkeit geben, der Ortung nicht zuzustimmen, ohne dass sich daraus Nachteile ergeben. Außerdem muss der Verbraucher auch darüber informiert werden, wo, wie und wie lange Ortungsdaten gespeichert werden sollen, wer darauf Zugriff hat und mit welchen anderen Daten sie verbunden werden."
In einem Boot mit Google
Hier sieht Schaar Apple in einem Boot mit Google und anderen Internet- und Mobilfunkunternehmen. Er fordert, die heimliche Verwendung von Standortdaten bei Strafe zu verbieten. "Nach meiner Meinung sollte es ein strafbewehrtes Verbot geben, diese Daten ohne Einverständnis der Betroffenen zu verwenden oder gar zu veröffentlichen", sagt er.
Der Bundesdatenschutzbeauftragte ist außerdem für ein zentrales Widerspruchsregister, bei dem die Nutzer die Verwendung ihrer Daten unterbinden lassen können. Für ihn ergebe es "überhaupt keinen Sinn, dies mit jedem Anbieter einzeln zu regeln."
Nutzerprofile sollten nach Meinung Schaars ebenfalls besser geschützt werden. " Die Zusammenführung von verschiedenen Datenbanken sollte verboten werden, soweit die Betroffenen nicht ausdrücklich eingewilligt haben", sagt er.
Quelle: ntv.de, kwe