Durchbruch zum Massenmarkt Der Personal Computer wird 20
13.08.2001, 10:59 UhrVor 20 Jahren brachte IBM seinen "Personal Computer" auf den Markt. Er war nicht der erste Kleincomputer und wohl auch nicht der brillanteste - aber er schaffte den Durchbruch.
Kleincomputer gab es schon in den 70er Jahren. 1977 brachte Apple Computers Inc. einen PC mit Farb-Bildschirm, Sound- und Grafikanwendungen, den so genannten Apple II, heraus. Zudem gab es Tandy/Radio Shacks TRS-80 und bereits Mitte der 70er Jahre den MITS Altair 8800.
Die Massenproduktion der Kleinrechner setzte jedoch erst mit IBM ein. Im Sommer 1980 schickte das Unternehmen zwölf Ingenieure zur Entwicklung des "Kleinrechners für jedermann" nach Florida. "Projekt Schach" hieß die Geheimoperation. Die Spezialisten arbeiteten unter Hochdruck - der PC sollte so schnell wie möglich produktionsreif sein. Daher entwickelten die IBM-Experten viele Komponenten nicht selbst, sondern kauften sie von außen dazu.
Auf der Suche nach geeigneten Chips stießen sie auf die Firma Intel. Diese lieferte IBM für den ersten PC ihren 8088 Mikroprozessor. Auch das Betriebssystem wollten die IBM-Entwickler nicht selbst schreiben. Eine kleine Software-Firma, Microsoft, sprang ein und besorgte ein passendes Betriebssystem namens DOS, an dem sie jedoch die Rechte behielt. So trug der IBM-PC zum Entstehen der großen Konzerne von Intel und Microsoft bei.
Keiner habe den Erfolg geahnt, sagte der für den Vertrieb zuständige Ingenieur des Chipherstellers Intel, Earl Whetstone. "Sie bestellten bei uns für das erste Jahr zwischen 50.000 und 200.000 Prozessoren, die Zielgröße war 100.000". Tatsächlich seien dann innerhalb des ersten Jahres 130.000 PCs verkauft worden
Technik-Fans waren vom ersten IBM-PC jedoch enttäuscht. Herzstück des PC war ein 8-Bit-Chip, der mit einer Frequenz von 4,77 Megaherz getaktet war. Im Inneren steckten 48 Kilobyte Hauptspeicher. Der Chip war zu schwach für viele Grafikleistungen, und die Softwarearchitektur des Betriebssystems wurde kritisiert. Doch das Rechenprogramm war besser als das der Apple II, und der IBM-Computer setzte sich vor allem in Büros durch.
Grundlage für den überwältigenden Erfolg der IBM-Architektur war aber vor allem die Entscheidung, anderen Firmen wie Compaq, Dell oder Nixdorf den Nachbau des ersten PC zu gestatten. Die IBM-Klons waren zumeist nicht origineller als das Original, aber man konnte die Programme austauschen. Diskussionen über die Kompatibilität der Rechner wurden entfacht. Der Ausdruck "IBM-kompatibler PC" ist heute längst überholt, aber der Begriff "Windows-Rechner" ist nicht weit davon entfernt.
Quelle: ntv.de