Geld mit Geld einkaufen? Facebook knabbert an WhatsApp
03.12.2012, 13:37 UhrFür Facebook-Chef Mark Zuckerberg ist mobil das "große Ding". Immer mehr Leute nutzen das Internet, um ihre Nachrichten zu verschicken, meist mit WhatsApp. Der Messenger könnte bald zum größten sozialen Netzwerk gehören. Wie viel Geld lässt Zuckerberg springen?
Facebook möchte WhatsApp kaufen. Die Verhandlungen laufen angeblich längst – im Verborgenen, hinter geschlossen Türen. Das meldet das US-Technikmagazin "Techcrunch", und beruft sich dabei auf beteiligte Personen. In welchem Stadium sich die Verhandlungen befinden sowie der mögliche Preis sind nicht bekannt.
20 Jahre lang haben sich die Mobilfunkanbieter auf die SMS verlassen, doch in Zeiten von Smartphone & Co. hat die Stunde von unabhängiger Messenger-Software längst geschlagen. WhatApp meldete vor me hr als einem Jahr bereits über eine Milliarde Nachrichten pro Tag, inzwischen sind es mehr als zehn Milliarden. Die Zahl dürfte sich weiter erhöhen. Mehr als 100 Millionen Personen nutzen die Software täglich, heißt es.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg hatte kürzlich betont, das kommende "große Ding" seien mobile Dienste – und WhatsApp ist ein Konkurrent. Fünf Milliarden Handys soll es derzeit weltweit geben. Dass Facebook versucht, seine Vormachtstellung auf dem Kommunikationsmarkt auszubauen, ist nicht verwunderlich. In über 100 Ländern der Erde wird der erfolgreichste aller Messenger genutzt, die App ist für sechs Betriebssysteme verfügbar.
WhatsApp sammelt Geld ein
Der Zeitpunkt für einen Kauf ist günstig, trotz aller Kritik wegen Sicherheitslücken. So hat WhatsApp begonnen, von seinen Nutzern die Jahresgebühren einzusammeln. Nur Apples iOS-Nutzer, die bereits im AppStore zahlen müssen, sind zunächst ausgenommen. WhatsApp rühmt sich, wegen der Gebühr auf Werbung verzichten zu können. Facebook ist dagegen kostenlos und muss Geld anders generieren.
Derzeit suchen die Macher der Software nach Übersetzern für Arabisch, Französisch, Deutsch, Russisch, Chinesisch und viele andere Sprachen. Dabei setzt WhatsApp auf Schwarmintelligenz – nach einer Registrierung, etwa per Facebook oder Twitter – und sucht so den günstigen Weg. Nutzer übersetzen bruchstückhaft Teile der App, andere können die Vorschläge bewerten.
Quelle: ntv.de, rpe