Neue Einstellungen möglich Facebook will verständlicher werden
13.11.2014, 17:23 Uhr
In den "Privacy Basics" wird auch der Umgang mit Werbeanzeigen erläutert.
Facebook will nun auch hierzulande mehr Informationen über seine Nutzer auswerten, um ihnen relevantere Werbung zu zeigen. Wer das nicht will, kann die Funktion abschalten. Zudem soll es mehr Klarheit beim Datenschutz geben.
Facebook will seine Werbung künftig auch in Deutschland stärker personalisieren. Dafür sollen unter anderem Informationen über besuchte Seiten und genutzte Apps ausgewertet werden. Die Nutzer können diese Personalisierung aber abschalten. Die Deaktivierung gelte dann für alle Geräte, erklärt Datenschutz-Chefin Erin Egan. In einem neuen Bereich können Nutzer herausfinden, warum ihnen bestimmte Werbung angezeigt wird und die Einstellungen verändern.
Die Neuerungen fallen mit der ersten Aktualisierung von Facebooks Datenschutz-Regeln seit rund einem Jahr zusammen. Inhaltlich gab es kaum Änderungen, doch nun ist das bisweilen schwer verständliche Regelwerk in einen neuen Bereich überführt worden. Der trägt den Namen "Privacy Basics" und soll Nutzern besser erklären, wie Facebook funktioniert. "Es ist hauptsächlich ein Lern-Angebot", so Egan. Nutzer werden Schritt für Schritt durch die Privatsphäre-Einstellungen geführt. Zu den am häufigsten gestellten Fragen soll es auch Videos geben. Sie erklären dann beispielsweise, wer Beiträge sehen kann oder wie man unerwünschte Nutzer blockiert.
Außerdem macht die Aktualisierung der Datenschutz-Regeln den Weg für ortsbasierte Werbeanzeigen frei. Sie können angezeigt werden, wenn der Nutzer seinen Aufenthaltsort mit dem Netzwerk teilt. Insgesamt soll es mehr Kontrolle darüber geben, welche Werbung man bei Facebook eingeblendet bekommt. Neben dem seiteninternen Anzeigen-Kontrollzentrum mit dem Namen "Werbeanzeigen-Einstellungen" gibt es mit der Digital Advertising Alliance (DAA) eine ähnliche Plattform der Online-Werbebranche, die anbieterübergreifend funktioniert. Über sie lassen sich nun auch Facebooks Werbeeinblendungen im Browser beeinflussen.
Kein Datenaustausch mit Whatsapp
Das Versprechen, dass Nutzerdaten des Kurznachrichtendienstes WhatsApp nicht mit den Facebook-Informationen verknüpft werden, bleibe bestehen, versicherte Egan. Im Text der Datenschutz-Regeln wird das nicht ausdrücklich erwähnt, dort ist nur grundsätzlich die Rede davon, dass Facebook Daten von Diensten bekommen kann, die unter dem Konzerndach agieren.
Demnächst sollen zu den "Privacy Basics" noch weitere Einstelloptionen hinzukommen, unter anderem zu den geplanten Kaufmöglichkeiten, die Facebook über seine Plattform anbieten will. Dabei geht es um Zahlungsdaten wie Kartennummern, aber auch um Informationen über die Einkäufe. Die Angaben über einzelne gekaufte Artikel werde man löschen können, erklärte Egan. In Deutschland ist der "Kaufen"-Button, für den die Datenschutz-Bestimmungen hauptsächlich angepasst wurden, aber noch nicht verfügbar. Schon länger wird vermutet, dass Facebook auch an einer Bezahlfunktion für seinen Kurzmitteilungsdienst Messenger arbeitet.
Die mehr als 1,3 Milliarden Facebook-Nutzer können nun zunächst eine Woche lang die geplanten Änderungen kommentieren. Die einstige Möglichkeit, über Regeländerungen abzustimmen, hatte Facebook nach schwacher Beteiligung abgeschafft. Zuletzt waren die Datenschutz-Regeln im November 2013 angepasst worden.
Quelle: ntv.de, ino/dpa