1000 PS unter den Füßen Franzose knackt Hoverboard-Weltrekord
02.05.2016, 12:26 Uhr
Franky Zapata beim Rekordflug mit seinem Flyboard Air.
(Foto: REUTERS)
Der Franzose Franky Zapata fliegt mit seinem jetgetriebenen Flyboard so weit wie noch kein anderer Hoverboard-Pilot zuvor. Er pulverisiert den bisherigen Rekord eines Kanadiers - und seine Höllenmaschine ist noch zu weit mehr fähig.
Vor rund fünf Jahren baute Franky Zapata das erste Flyboard. Ein vom Wasserstrahl eines Jetskis getragenes Gerät, das sich Wagemutige an die Füße schnallen und damit in einigen Metern Höhe über Seen düsen. Das war dem Franzosen aber nicht genug, er entwickelte die Maschine weiter, die jetzt als Flyboard Air völlig losgelöst ohne Schlauchverbindung fliegen kann. Am 30. April stellte er damit einen sagenhaften Weltrekord auf. Zapata legte laut "Guinness World Records" vor der Küste von Südfrankreich eine Strecke von 2252 Meter zurück. Den bisherigen Rekord hielt der Kanadier Catalin Alexandru Duru, der gerade mal 275,9 Meter weit flog.
Im Interview mit "The Verge" hat der 37-jährige Franzose erklärt, wie seine Höllenmaschine funktioniert und was mit ihr theoretisch noch möglich ist. Wenn Zapata auf dem Board steht, hat er rund 1000 Pferdestärken verteilt auf vier Jetmotoren unter den Füßen. Das Kerosin trägt er in einem Rucksack auf dem Rücken. Den Antrieb und zwei kleinere Stabilisierungsdüsen an den Seiten steuert er über zwei Fernbedienungen in den Händen. Die Balance hält der Pilot durch Gewichtsverlagerung, unterstützt durch Elektronik, die auch in Drohnen zum Einsatz kommt. Den ersten gelungenen Testflug absolvierte Zapata erst vor rund einem Monat, ein Video davon ist ein Millionen-Klicker auf Youtube.
"Mein Ziel sind die Wolken"
Theoretisch kann Franky Zapata mit dem Flyboard Air in eine Höhe von drei Kilometern aufsteigen und bis zu 150 Stundenkilometer schnell düsen. Beim Rekordflug war der Franzose mit rund 60 km/h unterwegs und bis zu 50 Meter hoch in der Luft. Um das Gerät zu beherrschen, sei eine Flugerfahrung von 100 Stunden auf dem Wasser-Bord plus 20 Stunden Spezial-Training nötig, schätzt der Pilot. Zapata und sein Team entwickeln aber bereits ein Flyboard Air für den kommerziellen Einsatz. Man werde es sitzend fliegen können und die Bedienung sei wesentlich einfacher, sagte er "The Verge". Mehr wolle er noch nicht verraten.
Zapata hat aber auch noch ehrgeizigere Pläne mit dem Flyboard Air. Mitte Mai will er in Frankreich seinen eigenen Weltrekord brechen und nach rund fünf Kilometern im Zentrum einer Stadt vor dem Publikum landen. Danach will er ganz hoch hinaus: "Mein Ziel ist es, durch die Wolken zu fliegen."
Quelle: ntv.de, kwe