Google muss es wissen Froyo nicht Tablet-tauglich
10.09.2010, 16:03 UhrObwohl auf der IFA viele Android-Tablets präsentiert wurden, ist ihre Zeit noch nicht gekommen. Google selbst sagt, dass das Betriebssystem noch nicht Tablet-tauglich ist.
ViewPad, Interpad, Hannspree-Tablet oder Toshiba Folio 100 sind nur einige der Tablet-Rechner, die auf der IFA vorgestellt wurden. "Jetzt endlich beginnt der Angriff aufs iPad", frohlockten schon einige Apple-Kritiker. Doch zu früh gefreut, die Zeit der Android-Tablets ist noch nicht gekommen.
Diese These stammt nicht aus dem Apple-Lager, sondern von Googles Chef-Entwickler für mobile Produkte Hugo Barra. "Froyo ist für den Einsatz auf Tablets nicht optimiert", sagte er Journalisten in London. Damit meint er vor allem die 10-Zoll-Rechner. Kleinere Geräte wie das 7 Zoll große Samsung Galaxy Tab sind für Barra eine eigene Klasse. "Das Galaxy Tab ist so etwas wie ein riesiges Smartphone", sagte er.
Es muss funktionieren
Deshalb hat das Samsung-Gerät auch Zugang zum Android-Market. Aber ein 3G-Modul ist nicht die alleinige Voraussetzung für eine Eintrittskarte zu Googles App-Store. Auf der IFA wurden auch 10 Zoll große Tafel-Rechner mit UMTS gezeigt. Ihnen verwehrt Google aber trotzdem eine Market-Lizenz. "So wie der Android-Market funktioniert, wird er nicht für Tablets verfügbar sein, auf denen die Anwendungen nicht korrekt laufen", erklärte der Google-Manager.
Immerhin räumt Barra ein, dass der Market nicht grundsätzlich für große Tablets geschlossen ist. Letztendlich hänge es davon ab, ob es funktioniert. Wie bei "Android Developers" zu lesen ist, hat Google dafür einen Kompatibilitätstest entwickelt. Für durchgefallene Geräte gibt es zwar andere Wege, an Android-Apps heranzukommen. Aber ohne die derzeit rund 80.000 Anwendungen im offiziellen Market, scheinen ihre Chancen am Markt doch eher begrenzt zu sein.
Warten auf Froyo-Nachfolger
Und das war's dann? Nein, sicher nicht. Barra hat es zwar nicht ausdrücklich gesagt. Aber seine Einschränkung von Froyo bestätigt indirekt, was viele Experten erwarten. Eine der kommenden Androidversionen 3.0 ("Gingerbread") oder 3.5 ("Honeycomb") wird für Tablet-PCs optimiert sein.
Möglicherweise entwickelt Google sogar ein reines Tablet-Betriebssystem. Das allerdings erscheint wenig wahrscheinlich. Denn schon jetzt hat die Android-Gemeinde mit der Fragmentierung zu kämpfen. Außerdem heißt es vermutlich auch in diesem Fall: Von Apple lernen, heißt siegen lernen. Ein Betriebssystem für alle mobilen Anwendungen hat sich bewährt.
Quelle: ntv.de