Technik

Activision dreht den Saft ab "Game over" für "Guitar Hero"

Mit der Plastik-Gitarre einen Rockstar zu imitieren, ist aus der Mode gekommen. Jetzt heißt es "Game over" für "Guitar Hero", einst eines der populärsten Videospiele dieser Art.

Vor einigen Jahren waren Musik-Videospiele ein Milliardengeschäft, auch der Handel mit Utensilien wie Gitarren, Schlagzeugen oder Mikrofone boomte. Seit einiger Zeit haben die Kunden jedoch die Begeisterung für das Musizieren vor dem Fernseher verloren. So stieß der Medienriese Viacom Ende vergangenen Jahres nach hohen Verlusten die Firma Harmonix, Entwickler des Konkurrenzspiels "Rock Band", ab. Laut Medienberichten bezahlte eine Gruppe von Investoren beim Kauf nur 50 Dollar - den Preis eines einzigen Spiels. 2006 hatte Viacom noch 175 Millionen Dollar für Harmonix ausgegeben.

Auch Activision Blizzard zieht sich jetzt aus dem Musikgeschäft zurück. Der Spieleentwickler schließt die "Guitar Hero"-Abteilung und hat die nächste Ausgabe des Spiels abgesagt, die in diesem Jahr erscheinen sollte.

"Guitar Hero" kam 2005 unter Mitwirkung von Harmonix auf den Markt. Bei dem Spiel muss man im Takt die richtigen Knöpfe treffen und kann so Musik machen. 2006 sicherte sich Activision das Spiel für 100 Millionen Dollar. Im Herbst 2010 erschien die sechste und nun voraussichtlich letzte Auflage mit dem Untertitel "Warriors of Rock".

Der Kampf geht weiter

Activision Blizzard will sich künftig auf erfolgreiche Titel wie das Kampfspiel "Call of Duty" und das Online-Game "World of Warcraft" mit zwölf Millionen Teilnehmern konzentrieren. Im vergangenen Quartal machte das Unternehmen einen Verlust von 233 Millionen Dollar, obwohl das im November erschienene "Call of Duty: Black Ops" ein Riesenerfolg mit mehr als einer Milliarde Dollar Umsatz wurde. Für den Quartalsverlust hätten Abschreibungen auf "Guitar Hero" und Änderungen bei der Bilanzierung gesorgt, teilte Activision nach US-Börsenschluss am Mittwoch mit.

Der nächste heiße Trend bei Musik-Spielen scheinen unterdessen Tanz-Games für das Kinect-System von Microsoft zu werden. Kinect ist eine bewegungsempfindliche Steuerung für die Konsole Xbox, die die Körperbewegungen des Spielers mit einer Kamera erfasst, so dass man auf den üblichen Controller verzichten kann. Im Weihnachtsgeschäft verkauften sich diverse Tanzgames stark, "Rock Band"-Entwickler Harmonix landete mit "Dance Central" wieder einen Hit.

Quelle: ntv.de, dpa

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