Technik

Verseuchte E-Mails Hacker laden zum Nobelpreis

Nachdem bereits die Webseite des Friedensnobelpreises selbst Ziel massiver Hackerangriffe wurde, verschicken Internet-Gangster jetzt gefälschte und verseuchte E-Mail-Einladungen zur Verleihung des Preises.

(Foto: Panda Security)

Internetexperten warnen vor einem  Computervirus, das mit einer gefälschten Einladung zur feierlichen  Verleihung des diesjährigen Friedensnobelpreises per Email versandt  wird. Die Email enthält einen PDF-Anhang, auf dem ein Trojaner versteckt ist, mit dem Hacker die Kontrolle über den  betroffenen Computer erlangen können, wie der  Internetsicherheits-Blog Contagio mitteilte. Als  Absender firmiert ein Oslo Freedom Forum, das keine Verbindung zum  Nobelpreis hat. In der Email heißt es, der Angeschriebene sei zu  der feierlichen Zeremonie in der norwegischen Hauptstadt Oslo  eingeladen. Dabei ist das Datum mit dem 11. Dezember falsch  angegeben: die Feier findet bereits am 10. Dezember statt.

Es gebe keine Informationen darüber, wer hinter dem Angriff stehe,  teilte die Internet-Sicherheitsfirma F-Secure mit. Nach Angaben der  Internetseite der Zeitung "Aftenposten" wurde auch der Direktor des  Nobel-Instituts, Geir Lundestad, Ziel eines Hackerangriffs. Dieser  wurde aber stutzig und informierte die norwegische Behörde für  Internetsicherheit. Ein Behördenmitarbeiter sagte der Zeitung,  jemand versuche, das Nobelinstitut anzugreifen. Hinter den Attacken  stecke vermutlich derselbe Autor.

Bereits vor zwei Wochen war die Internetseite des  Friedensnobelpreises, nobelpeaceprize.org, Ziel eines  Hackerangriffs geworden. Der zuletzt verwendete Server stand in  einer Universität in Taiwan, was aber nicht zwangsläufig bedeutet,  dass das Virus auch von dort stammte.

Der diesjährige Friedensnobelpreis geht an den chinesischen  Dissidenten Liu Xiaobo. China hatte empört auf die Auszeichnung des  Schriftstellers reagiert, der wegen «Untergrabung der Staatsgewalt»  im Gefängnis sitzt, weil er sich am Verfassen und Verbreiten der  Charta 08 beteiligt hatte, einem Aufruf zu politischen Reformen in  China. Peking hat in Briefen an ausländische Botschaften in Oslo zu  einem Boykott der Zeremonie aufgerufen.

Quelle: ntv.de, dpa

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