Fernseher als Multimedia-Zentrale IFA will besonders smart sein
02.09.2011, 09:49 Uhr
Auf der IFA werden alle zum Brillenträger: 3D ist wieder ein großes Thema unterm Funkturm.
(Foto: dpa)
Der Markt für Unterhaltungselektronik ist in Bewegung. Auf der diesjährigen IFA in Berlin ist der Trend zur Verschmelzung von Fernsehen und Internet nicht zu übersehen. Außerdem gibt es Neues aus den Technik-Laboren mit ultra-scharfen Bildern. Und n-tv bietet "Fernsehen zum Anfassen".
Die IFA gibt Signale für die Zukunft des Fernsehens. Der japanische Hersteller Sharp zeigte in Berlin den ersten Bildschirm mit der 16-fachen HD-Auflösung, mehrere führende Hersteller schlossen eine Allianz, um gemeinsam das Internet auf TV-Geräte zu bringen. Die Branche erhofft sich von der bisher größten IFA einen Schub für ihr zuletzt schwächelndes Geschäft. Die Messe läuft bis zum 7. September.
Das unter dem Berliner Funkturm gezeigte Sharp-Display verfügt über eine Auflösung von rund 33 Millionen Bildpunkten. Der Prototyp hat 7680 mal 4320 Pixel und eine Bilddiagonale von 85 Zoll (2,16 Meter). Ein Vorgänger-Modell, das mit 8,8 Millionen Bildpunkten bereits die vierfache Auflösung heutiger Fernseher hat, sei inzwischen als Bauelement erhältlich, teilte das Unternehmen mit. Nach bisherigen Informationen könnten japanische Sender zum Jahr 2020 Übertragungen in dieser Bildschärfe beginnen.
Smarte Allianz
Der größte europäische Unterhaltungselektronik-Hersteller Philips schloss in Berlin eine Smart-TV-Allianz mit seinen asiatischen Konkurrenten Sharp und LG sowie dem deutschen TV-Produzenten Loewe. Die vier Unternehmen einigten sich auf eine gemeinsame Programmierumgebung für Fernseher mit Internetanschluss ("Smart TV"), teilte Robert Smits, Manager von Philips TV, mit. Die Unternehmen wollen damit die Erstellung von Internet-basierten Diensten auf dem Fernseher erleichtern.
Auf einem "Smart TV" kann nicht nur das laufende Fernsehprogramm empfangen werden - auch Inhalte aus dem Internet wie YouTube-Filme oder Mediatheken der verschiedenen Sender können abgespielt werden. Weiter lassen sich mit einem Smart TV auch Musik, Fotos und Videos von einem Tablet Computer, Smartphone oder Notebook streamen und TV-Sendungen auf einer externen Festplatte aufzeichnen.
Der direkte Zugang zum Internet vom Fernseher aus gilt als der große Trend der diesjährigen IFA und könnte das Geschäft von Geräteherstellern und Fernsehanbietern in den kommenden Jahren dramatisch verändern.
Loewe bleibt edel und teuer
Der deutsche Premium-Hersteller Loewe stellt sich mit seinen neuen vernetzten Modellen unterdessen kurzfristigere Ziele. Der Konzern aus Kronach hofft nach zuletzt hohen Verlusten wieder auf besseres Geschäft. Preisnachlässe oder eine Verlagerung der Produktion aus Deutschland seien für Loewe dabei kein Thema, betonte Konzernchef Oliver Seidl in einem dpa-Gespräch.
Weiteres Zeichen für den Wandel des TV-Geschäfts: Die Online-Videothek Maxdome wird künftig auf deutlich mehr Fernsehern direkt erreichbar sein. Die großen Hersteller Philips, Toshiba, Panasonic und Loewe sind unter den neuen Kooperationspartnern, wie die Videoplattform aus der ProSiebenSat.1-Gruppe mitteilte. Bisher gab es einen direkten Zugang zum Maxdome-Angebot bereits auf Internet-fähigen Fernsehgeräten unter anderem von Samsung und LG. "Bis Jahresende erreichen drei Millionen Haushalte Maxdome direkt auf ihren hybriden TVs", sagte der zuständige ProSiebenSat.1-Manager Christoph Bellmer.
Touchscreens in allen Größen
Samsung zeigte in Berlin ein mobiles Gerät, mit dem der südkoreanische Hersteller ein neues Geräte-Segment zwischen Smartphone und Tablet-Computer etablieren will. Das Galaxy Note hat einen 5,3 Zoll (13,5 cm) großen Display. Es soll sich vor allem als digitaler Notizblock eignen, ist aber gleichzeitig ein Telefon. Mit dem digitalen "S Pen" können Skizzen und Zeichnungen auf dem Display erstellt und gespeichert werden.

Auf der IFA feiern viele Smartphones Premiere. Hier Samsungs Notizbuch-Touchphone Galaxy Note.
(Foto: REUTERS)
Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) betonte zum IFA-Auftakt die Chancen neuer Technologien. "Die Digitalisierung kann uns Frieden, Freiheit und Wohlstand bringen", sagte Rösler am Donnerstagabend auf der IFA-Eröffnungsgala. "Mit den neuen Technologien entstehen aber auch viele neue spannende Geschäftsfelder und neue Arbeitsplätze." Aufgabe der Unternehmen sei es, sich diese Chancen zu erschließen.
Bei der 51. IFA präsentieren 1441 Aussteller ihre Neuheiten, darunter auch Hausgeräte. Lust auf den Messebesuch sollen auch Musiker wie Roland Kaiser, Ich+Ich und Wir sind Helden im Unterhaltungsprogramm machen.
Tolles Live-Programm bei n-tv
Selbstverständlich ist auch n-tv auf der IFA. Der Nachrichtensenderbietet "Fernsehen zum Anfassen". Die Telebörse, Nachrichtensendungen und die n-tv-Ratgeber werden während der gesamten Veranstaltung vom 2. bis 7. September direkt in den Berliner Messehallen produziert. Immer werktags meldet sich die Telebörse live aus Berlin. Vom n-tv-Messestudio in Halle 23a aus richtet Isabelle Körner den Blick auf die Finanzmärkte, präsentiert Messe-Neuigkeiten und diskutiert gemeinsam mit Experten aktuelle Entwicklungen. Sendezeiten: Freitag und Montag bis Mittwoch jeweils 12.15, 13.15 und 14.15 Uhr.

Auf der IFA gibt's Fernsehen zum Anfassen
(Foto: dpa)
Ebenfalls live aus Berlin gehen am Wochenende die News mit Moderatorin Rommy Arndt auf Sendung. Den neuesten Technik- und Unterhaltungs-Trends widmet sich auch der n-tv-Ratgeber mit Carola Ferstl. Der "Ratgeber – Hightech" nimmt die Zuschauer am Freitag um 18.35 Uhr mit auf einen interessanten Messerundgang. In der Ratgeber-Sendung am Montag stehen dann um 18.35 Uhr unter anderem Spiegelreflex-Kameras mit Videofunktion auf dem Programm.
Am n-tv-Stand können die Besucher live dabei sein, wenn die Sendungen on Air gehen. Danach stehen die Moderatoren und Macher den Anwesenden Rede und Antwort. Wer mag, kann sogar selbst seine Fähigkeiten vor der Kamera testen. Rommy Arndt und n-tv-Urgestein Manfred Bleskin geben hierzu hilfreiche Tipps. Die Besucher können zudem Darsteller in dem aktuellen Kampagnen-Spot des Nachrichtensenders werden oder die n-tv mobile Apps und viele technische Highlights der IFA am Stand ausprobieren.
Quelle: ntv.de, kwe/dpa