Fachverband Bitkom IT-Branche erstmals im Minus
21.09.2002, 09:32 UhrDer deutsche Markt für Informationstechnik und Telekommunikation wird einer Prognose des Branchenverbands Bitkom zufolge im laufenden Jahr erstmals sinken. Zudem würden vermutlich 28.000 Stellen verloren gehen.
Der Markt werde 2002 voraussichtlich um 1,3 Prozent auf ein Volumen von 136 Mrd. Euro sinken, teilte Bitkom in Berlin mit. Bisher habe es bei Informations- und Kommunikationstechnik (ITK) noch nie ein Minus im Vergleich zur Vorjahresnachfrage gegeben. Für 2003 bestehe die Hoffnung, dass sich die Lage etwas stabilisieren werde, hieß es weiter.
Im Juni hatte der Verband nach einer Umfrage unter Mitgliedsunternehmen noch ein Branchenwachstum auf Vorjahresniveau um 1,7 Prozent prognostiziert, was aber gegenüber der Frühjahresprognose bereits einem deutlichen Abschlag gleichkam. Im März war der Verband von einem Wachstum von 4,2 Prozent ausgegangen.
Deutscher Markt ist Schlusslicht
Der Verband rechnet bis Jahresende damit, dass die Beschäftigtenzahl in der Branche erstmals seit Anfang der 90er Jahre sinken und ein Minus von drei Prozent auf 791.000 Stellen erreichen wird. Angesichts eines durchschnittlichen Wachstums von zwei Prozent in Europa stelle der deutsche Markt nun das Schlusslicht dar.
Mit Ausnahme der Telekommunikations- und Internet-Dienste schrieben alle Sparten der Branche rote Zahlen, teilte der Verband weiter mit. Besonders Software- und Informationstechnik-Dienste - die Zugpferde der Vorjahre - hätten Einbußen zu verzeichnen. In der PC- und Handy-Sparte belaufe sich das Umsatzminus gegenüber dem Vorjahr auf gut elf Prozent, bei Mobilfunkinfrastruktur sogar auf rund 40 Prozent.
Quelle: ntv.de