"Mein Sexleben ist sehr gut" Jobs redet über Google
02.06.2010, 15:42 UhrIn einer Podiumsdiskussion steht Apple-Chef Steve Jobs Rede und Antwort zu einigen brisanten Themen. Er plaudert aber auch Dinge aus, nach denen er gar nicht gefragt wird.
Apple-Chef Steve Jobs ging auf der Technologie-Konferenz D8 in Kalifornien bei seinem Podiumsgespräch auf diverse aktuelle Streitthemen um Apple ein. Eher widerwillig nahm er Stellung zur immer schärferen Rivalität mit dem Internet-Konzern Google. "Sie wollten mit uns konkurrieren. Wir sind nicht ins Suchmaschinengeschäft eingestiegen", gab er dem Wettbewerber die Schuld an der heutigen Eskalation.
Was Sie schon immer über Jobs wissen wollten
Auf dem iPhone werde es aber auch weiterhin Google-Dienste geben, sagte Jobs. "Nur weil man miteinander konkurriert, muss man nicht grob zueinander sein", sagte er. Google-Manager hatten jüngst bei einer Produktvorstellung mehrere Seitenhiebe gegen Apple losgelassen. Als die Gastgeber der Konferenz, die von einem Blog des "Wall Street Journal" veranstaltet wird, wissen wollten, ob sich Apple von Google betrogen fühle, beendete Jobs die Diskussion mit dem Satz: "Mein Sexleben ist sehr gut."
Die einstigen Partner Apple und Google beharken sich seit Monaten. Das Fass zum Überlaufen brachte Googles Vorstoß auf den boomenden Markt der multifunktionalen Handys, der sogenannten Smartphones. Das iPhone ist einer von Apples größten Gewinnbringer. In der Branche wurde spekuliert, der Elektronikkonzern könnte sich mit dem Erzrivalen Microsoft verbünden und dessen Suchmaschine Bing auf das iPhone bringen. Diese Theorie war bei der D8 kein Thema. Jobs sagte lediglich, Apple habe sich nie in einem Krieg um die Dominanz bei Computer-Plattformen gesehen. "Vielleicht haben wir deswegen verloren", fügte er augenzwinkernd hinzu.
Vielleicht doch noch ein Flashback?
Jobs verteidigte auch ausdrücklich die Entscheidung, die Video- Technologie Flash des Software-Unternehmens Adobe von iPhone und iPad fernzuhalten. Der Beschluss sorgte für heftige Diskussionen, weil ein großer Teil von Videos und Werbung im Internet bisher die Software nutzt. Adobe sprach von einer Diskriminierung. Apple begründet dem Schritt unter anderem damit, dass Flash den Prozessor überlaste und die Batterielaufzeit verringere. Jobs bekräftigte die Ansicht, Flash sei eine auslaufende Technologie. Sollte der Markt aber danach verlangen, würde Apple reagieren.
Der Apple-Chef nahm den chinesischen Elektronik-Produzenten Foxconn in Schutz, der nach einer Selbstmord-Serie unter den Mitarbeitern in der Kritik steht. "Foxconn ist kein Ausbeuterbetrieb", sagte Jobs. Apple sei gleichwohl besorgt und führe auch eigene Untersuchungen durch. Bei Foxconn werden iPhones und iPads gefertigt.
Quelle: ntv.de, AFP