Höchstleistung gefordert Kauftipps für Zocker
05.09.2008, 08:59 Uhr
Nicht jeder Computer ist für PC-Spiele geeignet. Die Anforderungen an die Hardware sind viel höher als für einen Office-Rechner. Nur eine leistungsstarke Maschine kann virtuelle Welten in atemberaubender Grafik darstellen ohne das große Zittern zu bekommen.
Es gibt Spieler, die am liebsten jedes Teil einzeln kaufen und den Rechner selbst montieren. Auf der anderen Seite stehen Gamer, die hohe Computerleistung, aber wenig Aufwand wollen. Für technisch nicht so Versierte sollte die Eingruppierung allerdings leicht fallen: "Zu empfehlen ist grundsätzlich ein Komplett-PC", sagt Daniel Visarius von der Zeitschrift "GameStar". Wer den Rechner selbst zusammenbaut, habe zwar mehr Freiheiten bei der Auswahl der Komponenten. Auf der anderen Seite stünden aber der erhöhte Aufwand und auch die Möglichkeit, Fehler zu begehen.
Beim Kauf eines kompletten Rechners ist allerdings auch etwas Vorwissen notwendig. "Man muss genau schauen, was in dem Ding drin ist", sagt Visarius. Das gilt vor allem für die Grafikkarten. Billig kommen Spieler gewöhnlich nicht davon. Leistungsfähige Karten haben ihren Preis. Und auch auf "Blender", die mit hohen Werten Leistung vorgaukeln, sollte der Käufer nicht reinfallen. So könne eine Grafikkarte mit 1024 Megabyte (MB) Arbeitsspeicher im Angebotsrechner womöglich nicht mit einem hochwertigen Modell mithalten, das nur 512 MB aufweist, sagt Visarius. Das auf den ersten Blick schwächere Modell könne in Spielen "mindestens fünfmal schneller" arbeiten. Aktuelle Tests online und in Zeitschriften geben Orientierung.
Günstige Auslaufmodelle
Wer angesichts des großen Angebots an Grafikkarten überfordert ist, kann sich an einem Tipp von Heiko Tomfelde halten: "Eine Highend-Grafikkarte der letzten, also nicht der allerneuesten Generation ist immer die beste Wahl", sagt der Geschäftsführer des Spiele-Entwicklers Ascaron in Gütersloh. Der schnelle Wechsel der Karten-Generationen führt bei solchen Modellen zu vergleichsweise günstigen Preisen - gleichzeitig gibt es einigermaßen Sicherheit in Hinblick auf die Spiel-Tauglichkeit. "Die aktuellen Spiele sind in der Regel auf solchen Karten entwickelt worden."
Neben der Grafikkarte sind vor allem der Computerprozessor und der Arbeitsspeicher (RAM) zu beachten. Laut Daniel Visarius sollen es auf jeden Fall 2 Gigabyte (GB) RAM sein - in Hinblick auf die Zukunftssicherheit sind 4 GB keine falsche Wahl. Und wer nicht allzu sparsam ist, dem empfiehlt Visarius, nach einem Prozessor auf der Ebene eines Core 2 Quad Q9300 Ausschau zu halten.
Manche Spielezeitschriften veröffentlichen monatlich Ausstattungsbeispiele für Rechner verschiedener Preiskategorien. So wurde zuletzt etwa bei einem 500-Euro-PC die Kombination aus dem Prozessor Athlon 64 X2/6000+, 2 GB RAM und der Grafikkarte Sparkle GF 8800 GT/512 MB empfohlen. Für 1000 Euro gab es einen Core 2 Quad Q9300 Boxed mit 4 GB RAM und einer Sapphire Radeon HD 4870/512 MB. Die aufgelisteten Kombinationen sollten sich zu entsprechenden Preisen für das Gesamt-System auch beim örtlichen PC-Händler ordern und montieren lassen. Aber aufgepasst: Betriebssystem und andere essentielle Software ist bei solchen Angeboten gewöhnlich nicht inklusive!
Doch egal, wie sparsam ein Gamer einkauft – er muss viel häufiger in neue Hardware investieren als ein Normal-User: Ein heute als leistungsstark geltender Spiele-Rechner bleibt nicht für alle Zeiten auf höchstem Niveau. Laut Daniel Visarius muss der Zocker meist schon in absehbarer Zeit erste Abstriche machen: Wenn heute alle aktuellen Spiele mit dem Gerät auf höchster Detailstufe gespielt werden können, dürfte schon in einem halben Jahr das erste Spiel der nächsten Generation erscheinen, bei dem nicht mehr alles auf Maximum gedreht werden kann. Spätestens in einem Jahr wird dies dann in der Regel für mehrere neue Spieltitel gelten.
Quelle: ntv.de