Technik

Kein WLAN für "Glassholes" Künstler kickt Googlebrille aus dem Netz

Damit Google-Glass-Nutzer nicht heimlich Aufnahmen verbreiten, ermöglicht Julian Oliver, sie aus dem WLAN zu schmeißen.

Damit Google-Glass-Nutzer nicht heimlich Aufnahmen verbreiten, ermöglicht Julian Oliver, sie aus dem WLAN zu schmeißen.

Wer sich mit Google Glass in die Öffentlichkeit wagt, muss damit rechnen, auf Ablehnung zu stoßen. Gegner befürchten durch die neue Technik Verletzungen der Privatsphäre. Ihnen gibt ein Berliner Künstler jetzt ein Werkzeug an die Hand.

Für die Benutzer seiner Glass-Brillen stellte der Konzern Google extra Benimmregeln auf. Sie sollen keine Fotos oder Videos ohne Erlaubnis machen und auf Nachfragen zu dem Gerät nicht rüde reagieren. Trotzdem wollen sich viele Menschen weiterhin nicht mit der Technik anfreunden, vor allem die integrierte Kamera missfällt ihnen. Sie halten Google Glass für protzig, voyeuristisch oder gar für eine Gefahr für die eigene Privatsphäre.

"Don't be a glasshole", fordert auch Julian Oliver. Der Berliner Künstler hat ein Shell-Skript veröffentlicht, mit dem man die Nutzer einer mit Glass versehenen Brille aus dem WLAN werfen kann. Per Piep meldet es, wenn ein Google Glass gefunden wurde. Mittels eines Rechners, auf dem der Programmcode des 40-Jährigen läuft, kann der Glass-Träger dann aus dem Netz geworfen werden. Das hindert ihn zwar nicht daran, Videos und Fotos aufzunehmen, allerdings können diese dann nicht direkt im Netz verbreitet werden. Angreifbar macht sich Googles Brille über ihre MAC-Adresse. Die festgelegte Gerätenummer weist sie eindeutig als Glass aus.

Digitale Kunst für Datensicherheit

"Heise Online" schreibt, dass man für den Einsatz des Skripts nicht Besitzer des Access-Points sein muss – es reicht eine Verbindung zum WLAN. Das Script funktioniere aber nur mit einer Glass-Brille der ersten Baureihe. Geräte, die Google nach Oktober 2013 verkauft hat, ließen sich nicht aus dem WLAN werfen. Das Problem lasse sich jedoch relativ leicht mit einer kleinen Anpassung des Skripts lösen. Angeblich plant Oliver auch noch eine aggressivere Version des Skripts. "Wired" schreibt, damit solle es möglich sein, die Brillen so zu blockieren, dass sie sich gar nicht mehr mit fremden Netzen oder sogar dem Smartphone des Trägers verbinden lassen.

Oliver macht mit seiner digitalen Aktionskunst auf Missstände in der Netzwelt aufmerksam und sensibilisiert für Themen wie Datensicherheit und Privatsphäre. Von ihm stammen unter anderem auch die "Transparency"-Granate oder der "No Network"-Panzer.

Quelle: ntv.de, ame

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