Nie wieder einsam auf Fotos Kurioser Selfie-Arm mimt treuen Freund
29.04.2015, 16:13 Uhr
Immer mit dabei: Der Selfie-Arm als treuer Freund.
(Foto: Aric Snee/Justin Crowe)
Selfie-Sticks sind weit verbreitet und besonders bei Touristen sehr beliebt. Eine neue Erfindung hebt den Selbstporträt-Wahn auf eine neue Ebene: Der Handy-Halter sieht aus wie ein menschlicher Arm.
Selfies sind längst ein gesellschaftlich anerkanntes Phänomen, das Wort hat es in den Duden geschafft und war 2013 das englische Wort des Jahres. Jeder macht sie, jeder stellt sie ins Netz. Für noch bessere Fotos gibt es künstliche Armverlängerungen, die sogenannten Selfie-Sticks.
Zwei Künstler nehmen das Prinzip der "Armverlängerung" jetzt wörtlich und präsentieren einen Selfie-Stick, der aussieht wie ein menschlicher Arm. Mit ihrem etwas gruseligen Gadget haben sie notorische Selbstdarsteller im Visier: Es soll dafür sorgen, dass man auf Selfies nie wieder einsam aussieht - und könnte genau das Gegenteil bewirken.
Der Selfie-Arm ist mit den meisten Smartphones kompatibel, aus leichtem Fiberglass gefertigt und kann so leicht überall hin mitgenommen werden - wie ein imaginärer Freund, der immer mit dabei ist und alle gemeinsamen Ausflüge fotografisch festhält. Doch an seinem Ende befindet sich kein Mensch, sonder nur eine Handy-Halterung.
Hinter der Idee stecken zwei Künstler, Justin Crowe und Aric Snee. Ganz ernst gemeint ist ihr Selfie-Arm natürlich nicht, in Serie wird er wohl nicht gehen. Doch als reiner Jux soll das Projekt auch nicht verstanden werden. Der Selfie-Arm sei vielmehr ein direkter und zynischer Kommentar zum stetig wachsenden Selfie-Phänomen und zum weit verbreiteten Hang zur Selbstdarstellung im Internet und zur Suche nach Bestätigung über soziale Netzwerke.
"Der Selfie-Arm", heißt es bei "Designboom", wo das Projekt vorgestellt wird, "ist eine sarkastische Lösung für das Problem des Alleinseins". Soziale Medien kreierten das Gefühl, mit den Mitmenschen verbunden zu sein. Das sei aber oft nur eine Illusion. Das falsche Gefühl von Verbundenheit und Geselligkeit fasziniere die Künstler und habe sie auf die Idee mit dem Selfie-Arm gebracht. In ihrer Arbeit beschäftigen sich beide Künstler mit dem Verhältnis zwischen Mensch und Technologie.
Quelle: ntv.de, jwa