Technik

Okay Google, Android Wear ist gut LG G Watch ausprobiert

Breaking News zeigt die G Watch an, sobald sie auf dem Smartphone eingehen.

Breaking News zeigt die G Watch an, sobald sie auf dem Smartphone eingehen.

(Foto: kwe)

Noch liefert Google die LG Watch nicht aus, aber n-tv.de darf sie bereits testen. Schon nach einem Tag mit der Uhr kann man sagen: Mit Android Wear beginnt ein ganz neues Smartwatch-Zeitalter, aber das Beste kommt noch.

Google hat bei seiner Entwicklerkonferenz den offiziellen Startschuss für Android Wear gegeben, die ersten Smartwatches mit dem für Wearables angepassten Betriebssystem können im Play Store vorbestellt werden, Google liefert sie im Juli aus. LG hat die G Watch aber bereits an einige Tester ausgegeben, n-tv.de gehört dazu. Da Google Entwicklern das SDK eben erst zur Verfügung gestellt hat, beschränkt sich der Funktionsumfang der Uhr bisher nur auf die hauseigenen Anwendungen, aber auch das genügt schon, um die Uhr smarter wirken zu lassen als bisherige Smartwatches.

Per Sprachbefehl kann man den Standort abrufen oder eine Navigation starten.

Per Sprachbefehl kann man den Standort abrufen oder eine Navigation starten.

(Foto: kwe)

Die Verbindung zum Smartphone funktioniert schnell und problemlos, im Test arbeitet eine schwarze G Watch mit einem schwarzen Nexus 5 zusammen - die beiden harmonieren auch optisch hervorragend. Um die Geräte zu koppeln, installiert man auf dem Telefon zunächst die Companion-App "Android Wear", die spätestens zum Verkaufsstart der G Watch am 4. Juli im Play Store angeboten wird. Danach folgt man den Anweisungen und die Uhr ist in wenigen Sekunden startklar. Für den Testlauf mussten allerdings zunächst weitere Google-Apps wie Suche oder Dienste aktualisiert werden. Diese Schritte werden sich Käufer der Smartwatch aber voraussichtlich sparen können, da bis dahin allgemeine Updates ausgeliefert worden sein sollten.

Starker Akku, praktische Ladestation

Die schlichte Uhr ist leicht und sitzt bequem an starken Männerarmen. LG wird zwar auch noch spezielle Armbänder für Frauen anbieten, aber an zierlichen Handgelenken wirkt die Uhr etwas klobig. Sehr funktional ist die Ladestation, die auf glatten Untergründen bombenfest haftet und an die die LG G Watch magnetisch sicher andockt. Die Kapazität des Akkus scheint mehr als ausreichend zu sein. Selbst wenn das Display oft leuchtet, dürfte die G Watch länger als einen Tag durchhalten. Der Snapdragon 400 und 512 Megabyte Arbeitsspeicher garantieren jederzeit eine absolut flüssige Bedienung, der Touchscreen reagiert zackig und exakt. Auch die Kontaktfreude der G Watch überzeugt, 15 Meter kann man sich problemlos vom Smartphone entfernen.

Now-Karten zeigen nur die nötigsten Informationen direkt an. Wischt man nach links, sieht man mehr, hier beispielsweise die Position in Maps.

Now-Karten zeigen nur die nötigsten Informationen direkt an. Wischt man nach links, sieht man mehr, hier beispielsweise die Position in Maps.

(Foto: kwe)

Tasten benötigen Android-Wear-Geräte nicht. Der Bildschirm bleibt aktiv, wodurch man immer gedimmt die Uhrzeit ables en und sie nach einem Tipper oder Schüttler per Sprache steuern kann. Der Touchscreen dient in erster Linie dazu, durch Google-Now-Karten, Benachrichtigungen oder Menüs durch Wischer nach rechts oder oben zu blättern. Gibt es neue Informationen, zeigt sie die Uhr unten an und man kann sie nach oben ziehen, um alles zu lesen.

Google hat die Nase vorn

Klar, Benachrichtigungen am Handgelenk sind praktisch und sie kommen auf der G Watch auch prompt an. Aber das gehört zum Pflichtprogramm, andere Computeruhren machen das nicht schlechter. Herausragend an Android Wear ist aber die Sprachsteuerung in Verbindung mit den Google-Apps. Auch das beherrschen vor allem Samsungs Gear-Geräte schon recht gut. Doch Tizen und anderen alternativen Betriebssystemen fehlen einfach die Mittel, um auf diesem Gebiet mit Google zu konkurrieren.

Die Ladestation der G Watch ist einfach und gut.

Die Ladestation der G Watch ist einfach und gut.

(Foto: kwe)

Nachdem man einmal getippt und "Ok Google" gesagt hat, kann man in Deutschland zur Zeit Notizen, Erinnerungen, SMS oder E -Mails diktieren, Termine eintragen, den Wecker und die Stoppuhr stellen oder die Zahl der gemachten Schritte anzeigen lassen. Ebenso kann man Play Music starten und die Wiedergabe der Songs kontrollieren. So lange man nicht zu schnell spricht, versteht einen die G Watch auch in einer relativ lauten Umgebung gut.

Alleine schon die angepasste Navigation mit Maps rechtfertigt fast schon den Kauf einer Smartwatch im Play Store. Zu Fuß und ganz besonders auf dem Fahrrad ist die Uhren-Navigation eine große Erleichterung. Außerdem bietet Android Wear eine perfekte Einbindung der bei Google Now abonnierten Karten: Wetter, Sportergebnisse, Verkehrsinfos, Termine oder Haltestellen in der Nähe werden nach einem Wischer nach oben angezeigt, aktuelle Ereignisse automatisch.

Die Uhr bleibt stumm

Trotzdem ist die LG G Watch noch nicht die perfekte Smartphone-Ergänzung am Handgelenk. Das liegt zum einen an Hardware-Einschränkungen. So fehlt ein Lautsprecher, der Nachrichten oder Navigationshinweise vorliest und man ist auf ein Headset oder das gezückte Telefon angewiesen. Aus dem gleichen Grund kann man per Sprachbefehl zwar einen Anruf über die G Watch starten, aber nicht führen. Ein weiteres Manko der LG-Smartwatch ist das etwas dunkle LDC, das auch bei höchster Helligkeitsstufe in der Sonne nur schwer ablesbar ist.

Vor allem aber müssen "Early Adopters" noch etwas Geduld haben, denn es fehlen noch Apps von Drittherstellern. Bisher kann man auf der G Watch nur eine Weltzeituhr, einen Kompass und die Fitness-App mit Schrittzähler starten. Neue Anwendungen werden aber kaum lange auf sich warten lassen. Zahlreiche Entwickler haben sich schon an die Arbeit gemacht und und die Nachfrage dürfte schnell durch weitere Geräte mit Android Wear steigen. So wird es beispielsweise vielleicht bald möglich sein, auf WhatsApp-Nachrichten direkt zu antworten. Wenn Smartwatches eine massentaugliche Zukunft haben, dann wohl mit diesem Betriebssystem.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen