Scheusslichkeit in Kroko und Gold Lamborghini baut Luxus-Handy
12.06.2012, 13:07 UhrEs muss ja nicht gleich der Privatjet sein. Wer zeigen will, dass er sich was leisten kann, der kann beim Handy anfangen: Lamborghini beglückt begüterte Russen nun mit einem Luxus-Smartphone, das selbst Vertu-Besitzern etwas aufdringlich erscheinen dürfte.
Das iPhone ist inzwischen so exklusiv wie der VW Golf und auch der Android-Oberklasse haftet der Dunst der Massenware an. Für den Millionär mit Distinktionsdrang gibt es jetzt aber eine Alternative zum 08/15-Smartphone. Der Sportwagenbauer Lamborghini präsentiert mit dem Edel-Telefon TL 700 ein Gerät, das eine eher kleine, aber sehr kaufkräftige Zielgruppe anspricht: reiche Russen.
Das russische Technik-Magazin Hi-Tech.Mail.ru stellt das Smartphone ausführlich vor. Das TL 700 protzt demnach vor allem mit seinen äußeren Werten. Wo Samsung, HTC und Co. auf Kunststoff oder Aluminium setzen, bringt Lamborghini Gold zum Einsatz, die Rückseite ist mit Krokodilleder bespannt. Für das 3,7 Zoll-Display setzt Lamborghini auf teures Saphirglas. Was Russlands Oligarchen ansprechen soll, empfinden hiesige Blogger allerdings als Beleidigung fürs Auge: "Potthässlich", urteilt Winfuture, andernorts ist von "Alptraum-Design" die Rede.

Vorne Gold, hinten Kroko-Leder - die Materialauswahl ist unkonventionell.
(Foto: http://hi-tech.mail.ru)
Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, technische Fakten hingegen kann man objektiv bewerten – und beim TL 700 fällt das Urteil nicht gerade vorteilhaft aus. Eine fünf Megapixel-Kamera ist heute auch bei Handys der 300-Euro-Klasse Standard, ebenso die VGA-Kamera auf der Vorderseite. Mit vier Gigabyte ist der interne Speicher eher knapp bemessen. Der Akku kommt auf eine Kapazität von 1400 mAh, angesichts des relativ kleinen Displays dürfte das ausreichend sein. Angetrieben wird das Nobel-Handy von einem Qualcomm-Prozessor, über dessen Taktung es allerdings keine Angaben gibt.
Antiquierter Andoride
Das größte Ärgernis ist das Betriebssystem: Ausgeliefert wird das TL 700 mit Android 2.3 (Gingerbread), dem Vor-Vorgänger der aktuellen "Ice Cream Sandwich"-Version. Ein Update können die Käufer für den stolzen Preis von 90.000 Rubel – immerhin knapp 2200 Euro – offenbar nicht erwarten. Doch derlei technische Feinheiten dürften die potenziellen Kunden ohnehin wenig interessieren. Wer das nötige Geld hat, lässt schließlich andere für sich telefonieren.
Neben dem TL 700 hat Lamboghini übrigens auch zwei "Einsteiger"-Handys und ein Tablet entworfen. Letzteres wirkt im Vergleich zu den goldglänzenden Mobiltelefonen geradezu unaufdringlich und ist mit rund 1800 Euro auch etwas preiswerter. Auch das Tablet ist mit Android 2.3 technisch nicht auf dem neuesten Stand, doch immerhin hat Lamborghini hier ein Update angekündigt.
Quelle: ntv.de, ino