Technik

Windows Phone 7 Letzte Chance für Microsoft

Auf dem Smartphone-Markt drohte Microsoft, den Anschluss zu verpassen. Mit Windows Phone 7 startet der Konzern ziemlich spät in den Wettlauf. Dafür hat man sich breite Unterstützung von Herstellern und Vertrieb gesichert.

Neun Modelle stehen zur Wahl, bei der Telekom allerdings nur mit SIM-Lock.

Neun Modelle stehen zur Wahl, bei der Telekom allerdings nur mit SIM-Lock.

(Foto: dpa)

Im Vergleich zu den USA ist Europa noch Smartphone-Entwicklungsland. Ein Markt mit großem Potential. Während sich Apple und Google die größten Teile vom Kuchen bereits gesichert haben, will nun auch Microsoft sein Stückchen abhaben. Kein Wunder also, dass der Fokus bei der Präsentation von Windows Phone 7 auf Europa lag - nicht nur in New York stellte Microsoft sein Handy-Betriebssystem vor, sondern zeitgleich auch in Hamburg, Paris und London. Und mehr noch: Die ersten Geräte werden nicht in den USA erscheinen, sondern in Deutschland, Frankreich und Großbritannien.

Nächste Woche im Handel

Die Windows Phone 7-Pioniere  werden schon Ende nächster Woche in die Läden kommen, zunächst stehen neun Modelle verschiedener Hersteller zur Wahl. Die ersten Multimedia-Handys mit der neuen Windows-Software kommen von HTC, Samsung, LG und Dell. Beim deutschen Vertrieb setzt Microsoft hauptsächlich auf die Marktführer Telekom und Vodafone. Aber auch bei O2 und E-Plus werden Smartphones mit Windows Phone 7 zu haben sein. Mit der Telekom ist Microsoft eine strategische Partnerschaft zur Vermarktung von "Phone 7" eingegangen. Zunächst wird der Konzern das HTC 7 Mozart und Samsungs Omnia 7 in die Regale nehmen. "Ich kann nichts zu den Absatzzielen sagen, aber unsere Erwartungen sind hoch", so Niek Jan van Damme, Deutschland-Chef der Telekom.

Hart umkämpfter Markt

Für Microsoft ist Windows Phone 7 die letzte Chance, im Smartphone-Markt noch einen Fuß auf den Boden zu kriegen. Das wird nicht einfach: Während das iPhone nach wie vor als Nonplusultra im Premium-Segment gilt, verschenkt Google die Android-Software an die Hersteller und gewinnt damit rasant an Zulauf. Und viele Geschäftsleute, eigentlich die Domäne von Microsoft, setzen auf RIMs Blackberry. Um den Kampf doch noch zu gewinnen, hat Microsoft darum auch bei "Phone 7" mit dem alten, an seine Büro-Programme angelehnten Design gebrochen.

Gleichzeitig setzt man sich aber auch deutlich von der Oberfläche des iPhones ab. Statt bunter Programm-Icons gibt es "Hubs" genannte Umgebungen, in denen Themen wie Kontakte oder Musik zusammengefasst werden. In einem Punkt orientiert sich Microsoft allerdings am Vorbild Apple: Erstmals hat man technische Mindeststandards festgelegt, um schnelle Reaktionszeit und einfache Bedienbarkeit bei allen Geräten zu gewährleisten. Außerdem kann die Oberfläche von den Handyherstellern und Mobilfunkprovidern kaum noch modifiziert werden.

Quelle: ntv.de, ino/dpa/AFP/dj

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