Ziel: eine Milliarde Nutzer am Tag Microsoft schluckt Skype
14.10.2011, 14:48 UhrDie 8,5 Milliarden Dollar schwere Übernahme des Internettelefonie-Dienstes Skype durch Microsoft ist abgeschlossen. "Gemeinsam sind wir nun in der Lage, die Zielmarke von einer Milliarde Benutzer täglich zu erreichen", sagte der bisherige Skype-Chef Tony Bates, der jetzt zur Microsoft-Chefetage gehört. Der Windows-Riese Microsoft, der auch die Spielekonsole Xbox anbietet, will Skype in seine verschiedenen Produkte integrieren.
Die Übernahme ist der größte Zukauf in Microsofts Firmengeschichte. Und der Preis liegt drastisch höher als die Summen, die bisherige Käufer für Skype auf den Tisch gelegt hatten.
Skype war 2003 gegründet und zwei Jahre später von der Online-Handelsplattform Ebay gekauft worden. Der Dienst passte jedoch nicht so recht ins Geschäft des Internet-Auktionshauses und die Mehrheit wurde 2009 schließlich an Finanzinvestoren abgegeben.
Bei Skype können Nutzer untereinander kostenlos über das Internet telefonieren, auch mit Videoübertragung. Geld verdient das Unternehmen vor allem mit günstigen Anrufen in das herkömmliche Telefonnetz. Der Dienst hat nach eigenen Angaben mehr als 600 Millionen registrierte Nutzer weltweit.
Grünes Licht von der EU
Vor einer Woche hatte auch die EU-Kommission dem Geschäft zugestimmt. Die Übernahme werde den Wettbewerb in Europa nicht behindern, da es ausreichend Konkurrenten gebe, teilte die EU-Behörde in Brüssel nach einer Prüfung des Falls mit.
Der IT-Gigant Microsoft stand jahrelang im Fokus der Brüsseler Kartellwächter: In mehreren Verfahren ging es um die dominierende Stellung des Windows-Betriebssystems. Die EU-Kommission verhängte gegen Microsoft mehrfach hohe Bußgelder. Im Frühjahr hatte Microsoft seinerseits über die Benachteiligung seiner Suchmaschine Bing durch den Marktführer Google bei der EU geklagt.
Quelle: ntv.de, tle/dpa