Für PCs, Handys und Xbox 360 Microsoft startet Musik-Shop
21.09.2010, 09:55 UhrMicrosoft startet im Herbst einen Online-Musikladen für PCs, Handys und die Spielkonsole Xbox 360. Nutzer können dann über alle drei Systeme auf den "Zune"-Marktplatz zugreifen und Songs herunterladen. Auf ein Musik-Abo müssen deutsche Kunden vorerst verzichten.
Microsofts Musikdienst "Zune" geht in insgesamt 20 Ländern außerhalb von Microsofts Heimatmarkt USA an den Start. PC-Nutzer können über ein kostenloses Programm auf den Marktplatz zugreifen. Microsofts neues Mobilfunk-Betriebssystem Windows Phone 7 wird ab dem Start im Herbst mit einem Direktzugang ausgestattet sein. Medien lassen sich im Streaming-Verfahren vom Computer auf das Handy oder die Spielkonsole übertragen. "Unser Ziel ist es, einen Service anzubieten, der nahtlos alle Entertainment-Bereiche verbindet, wie und wo man möchte", sagte Microsoft-Manager Craig Eisler.
Damit macht Microsoft zum einen diversen Musik- und Video-Läden im Internet in Konkurrenz: Wettbewerber sind Marktführer iTunes und der Online-Laden Amazon, aber auch die zur Deutschen Telekom gehörenden Plattformen Musicload und Videoload. Zum anderen rüstet sich der Softwarehersteller für den wachsenden Wettbewerb im Mobilfunk-Markt. Mit dem umfangreichen Medienangebot soll das für Herbst angekündigte Betriebssystem Windows Phone 7 attraktiver werden. Einen Musik-Spieler wie Apples iPod bietet Microsoft nur in den USA an.
GEMA blockiert Abo
Der Katalog der "Zune"-Plattform umfasst nach Microsoft-Angaben acht Millionen Songs von allen großen Musik-Labels. Die Dateien werden in hoher Qualität und ohne Kopierschutz im MP3-Format angeboten. Zu den Preisen äußerte sich das Unternehmen nicht. Der Abo-Service "Zune Pass" wird dagegen zunächst nur in Großbritannien, Frankreich, Italien und Spanien verfügbar sein. Nutzer können damit für 10 Euro im Monat via Stream unbegrenzt Musik hören. In Deutschland können Nutzer zunächst nur einzelne Songs herunterladen. Das Abo wird von der Rechteverwertungsgesellschaft GEMA blockiert. Sie verlangt pro Stream 10 Cent.
In der Video-Bibliothek sind nicht alle großen Studios präsent. Im Katalog seien Filme und TV-Programme von NBC Universal, Paramount und Warner, erklärte Microsoft. Nutzer können Filme entweder kaufen und dauerhaft auf ihren Geräten behalten oder für eine begrenzte Zeit leihen. Bislang war der Videodienst unter dem Namen "Xbox live" nur für die Spielkonsole verfügbar.
Quelle: ntv.de, kwe/dpa