Motorola hat sich viel Zeit gelassen Moto X kommt nach Deutschland
14.01.2014, 13:14 Uhr
Ein blaues Moto X wird es in Deutschland vorerst nicht geben.
(Foto: Motorola/kwe)
Ab Februar ist das Moto X, das es schon seit vergangenem Sommer in den USA gibt, auch in Deutschland erhältlich. Seine größte Besonderheit: Es ist auf Google-Dienste maßgeschneidert.
Für die einen ist das Moto X das beste Smartphone der Welt, für andere nur ein durchschnittliches Gerät, das vielleicht etwas zu neugierig ist. Ab dem ersten Februar stellt sich heraus, wie deutsche Nutzer das Gerät sehen, denn dann können sie es für rund 400 Euro vertragsfrei bei O2, Amazon, Media Markt, Saturn, Expert, Phone House und Sparhandy.de kaufen.
Ein technisch interessantes Smartphone ist das Moto X auf jeden Fall. Es hat keinen simplen Prozessor, sondern wie Motorola es nennt, ein "8X Mobile Computing System". Im Prinzip handelt es sich dabei um einen Snapdragon-S4-Pro-Prozessor, dessen Kerne mit 1,7 Gigahertz getaktet sind. Ihm zur Seite stehen zwei genügsame Extra Chips, die für Sensoren und die immer aktivierte Spracherkennung zuständig sind. Als Grafik-Einheit kommt eine Adreno-320-GPU zum Einsatz.
Die Chip-Kombination soll so effizient arbeiten, dass das Moto X alle Aufgaben perfekt, aber sehr sparsam erledigen kann. Der Akku, der eine Kapazität von 2200 Milliamperestunden hat, hält laut Motorola bis zu 24 Stunden durch. Im Alltag ist das Durchhaltevermögen des Smartphones allerdings eher durchschnittlich, wie beispielsweise ein Test von "GSMArena" zeigt.
Kamera enttäuscht im Test
Die 10-Megapixel-Kamera soll eigentlich durch "Clear"-Pixel auch bei schlechten Lichtverhältnissen gute Bilder schießen. "AndroidPIT" konnte mit dem Gerät im Test aber nur bei ausreichender Beleuchtung vernünftige Resultate erzielen. Der Tester war enttäuscht: "Vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen macht die Kamera miserable und stark verrauschte Bilder, auch der Einsatz des LED-Blitzes hilft da nicht besonders. Bei starkem Gegenlicht werden die Fotos sehr dunkel, bei bewölktem Himmel wirken Farben blass und verwaschen."
Die weitere Hardware des Moto X ist guter Standard. Das Smartphone hat einen 4,7 Zoll großen AMOLED-Bildschirm in 720p-Auflösung, sein Arbeitsspeicher ist 2 Gigabyte groß. Intern stehen wahlweise 16 oder 32 Gigabyte zur Verfügung, ein Slot für MicroSD-Karten ist nicht vorhanden. Das 130 Gramm leichte Moto X misst 65,3 x 129,3 x 10,4 Millimeter, wobei es an den Seiten nur 5,6 Millimeter dick ist.
Käufer können in den USA bei der Bestellung aus verschiedenen Rückseiten aus unterschiedlichen Materialien mit und ohne Mustern wählen, persönliche Farbakzente setzen und den Akku-Deckel mit einer Gravur versehen. In Deutschland wird es das Moto X aber vorerst nur in Schwarz oder Weiß geben. Laut "CNET" prüft Motorola noch, ob es weitere individuelle Anpassungen auch in Europa anbieten wird. Vermutlich wartet das Unternehmen einfach nur ab, ob es sich lohnt, genug Smartphones verkauft werden.
Sprechen statt berühren
Interessanter als die Rückseiten sind sowieso die Steuerungsmöglichkeiten, die das Moto X bietet. Das Gerät ist ständig bereit, auf Sprachkommandos zu reagieren. Um es in Bereitschaft zu versetzen, sagt man "OK Google now". Danach kann man, wie aus Google Now bekannt, Fragen stellen, Nachrichten diktieren, Anrufe tätigen, Termine eingeben oder E-Mails verschicken. Benachrichtigungen werden auch bei inaktivem Bildschirm angezeigt, ist das Smartphone per Browser-Erweiterung mit einem Computer gekoppelt, erscheinen sie auch auf dessen Display.
Das Motorola-Smartphone läuft nahezu mit purem Android, Motorola liefert es in Deutschland mit der neuesten Version 4.4.2 aus.
Quelle: ntv.de, kwe