Technik

Raubkopierte Musik-CDs Musikbranche erstreitet Millionen

Immer mehr Musikliebhaber kopieren sich Lieder aus dem Internet auf CD und sparen so den teuren Kauf - mit verheerenden Einbußen für die Musikwirtschaft. Zahlreiche (branchenfremde) Unternehmen dulden sogar, dass ihre Mitarbeiter am Arbeitsplatz raubkopieren dürfen. Dagegen ist jetzt mit Erfolg die US-Musikindustrie vorgegangen.

Der Branchenverband Recording Industry Association of America (RIAA) erhielt im Wege zweier außergerichtlicher Einigungen Millionenbeträge von einem Technologieunternehmen sowie einem CD-Hersteller. Beide Firmen sollen nach Angaben des RIAA ihren Mitarbeitern das illegale Kopieren und Weitergeben urheberrechtlich geschützter Dateien erlaubt haben.

Bei der Technologie-Unternehmensberatung Integrated Information Systems (IIS) habe die RIAA nachgewiesen, dass die ISS den Tausch Copyright-geschützter MP3-Dateien durch ihre Mitarbeiter nicht verhindert habe. "Diese Maßnahme sendet eine klare Botschaft, dass Unternehmen, die ihre Infrastruktur für Urheberrechtsverstöße missbrauchen lassen, Konsequenzen zu fürchten haben", sagte Matt Oppenheim, Senior-Chef der RIAA.

Experten gehen davon aus, dass mit den erstrittenen Millionen sowohl Unternehmen als auch Universitäten, die in ihren Netzwerken den Austausch urheberrechtlich geschützter Dateien durch einzelne Nutzer zulassen, unter stärkeren Druck der Industrie geraten.

Auch in Deutschland hält die Musikindustrie nicht länger still. Hier soll das Umgehen von Kopierschutzsystemen auf CDs per Gesetz verboten. Dazu bedarf es natürlich Mehrheiten auf politischer Seite.

Die Musikwirtschaft ist zunehmend besorgt über die steigende Zahl der selbstgebrannten CDs in Deutschland. Die Branche musste im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang von mehr als zehn Prozent hinnehmen und führt dies vor allem auf das immer stärker verbreitete Kopieren von CDs zurück. Mit 182 Mio. kopierten CDs wurde im Jahr 2001 erstmals mehr Musik kopiert als verkauft.

Quelle: ntv.de

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