Technik

Raubkopien aus dem Internet Musikindustrie klagt an

Der US-Verband der Musikindustrie RIAA hat Klagen gegen 261 Personen eingereicht, die unerlaubt Musik über das Internet verbreitet haben sollen. Tausende weitere Klagen seien in Vorbereitung, teilte die RIAA mit.

Damit geht der Verband erstmals direkt gegen einzelne Internet-Nutzer vor, die Lieder von Computer zu Computer austauschen. Bislang richteten sich die Klagen der Musikindustrie vor allem gegen die Betreiber von Internet-Tauschbörsen wie Kazaa.

Der RIAA gehören sämtliche großen Musikkonzerne wie die Vivendi Universal Music Group oder Sony Music an. Die Gruppe macht die illegale Verbreitung von Musikstücken im Internet für den Einbruch ihrer Verkaufszahlen verantwortlich.

Amnestie-Angebot

Die jetzt angeklagten Personen sollen Musikstücke auf ihren Festplatten gespeichert haben und diese anderen Internetnutzern zugänglich gemacht haben. Im Durchschnitt gehe es um etwa 1.000 Lieder pro Computer, sagte RIAA-Präsident Cary Sherman. Wer sich Musik für den eigenen Gebrauch kopiere und seine Musiksammlung nicht anderen zur Verfügung stelle, stehe nicht im Visier der Kläger. Außerdem gab die RIAA ein Amnestie-Angebot bekannt: Wer unrechtmäßig heruntergeladene Lieder lösche und der illegalen Verbreitung urheberrechtlich geschützter Musikstücke abschwöre, solle von Klagen verschont werden.

Nach dem US-Urheberrecht können Angeklagte mit bis zu 150.000 Dollar pro illegal erworbenem Musikstück bestraft werden. Es wird aber nicht damit gerechnet, dass viele Verfahren mit so hohen Strafen ausgehen. Bislang verhandelte Fälle seien für etwa 3.000 Dollar beigelegt worden.

Internet-Handelsplattformen beliebt

Unterdessen meldeten zwei von der Musikindustrie autorisierte Internet-Handelplattformen einen rasant wachsenden Zuspruch. Apple Computer teilte mit, das Unternehmen habe zehn Millionen Lieder über seinen iTunes-Service verkauft, seit das Angebot im April gestartet sei. RealNetworks erklärte, der Verkauf über seine Handelsplattform Rhapsody habe sich im selben Zeitraum auf 16,4 Millionen Lieder verdoppelt.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen