Verbesserte Datenbank Nazi-Raubkunst wiederfinden
24.10.2003, 19:08 UhrDie deutschen "Beutekunst"-Fahnder haben ihre Datenbank im Internet modernisiert, um die Suche nach Kunstwerken oder deren rechtmäßigen Besitzern zu erleichtern. Am Donnerstag wurde eine verbesserte Version der Datenbank "www.lostart.de " freigeschaltet, teilte die Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste mit. Die Einrichtung von Bund und Ländern sitzt in Magdeburg. Mit der verbesserten Suchfunktion sollen mehr Institutionen und Menschen dazu gebracht werden, das bundesweit einmalige Archiv zu nutzen.
Die Datenbank mit Such- und Fundmeldungen war im April 2000 eingerichtet worden. Sie umfasst Nazi-Raubkunst und im Zweiten Weltkrieg verloren gegangene Kunstgegenstände. Inzwischen sind dort mehr als 2.700 detailliert beschriebene Kulturgüter zu finden, die als Raubkunst gelten. Meist jüdische Familien wurden vor ihrer Deportation in Konzentrationslager systematisch ausgeraubt und enteignet.
Daneben umfasst das Archiv der Koordinierungsstelle Angaben zu unzähligen Kunstwerken, die von deutschen oder etwa russischen Soldaten aus Museen oder Schlössern entwendet wurden und seither als verschollen gelten. Einzelne Kunstgegenstände konnten mit Hilfe der Internet-Datenbank bereits an die rechtmäßigen Eigentümer zurückgegeben werden. Mehr als eine halbe Million Mal wurde die Seite bislang für Recherchen angewählt.
Quelle: ntv.de