Technik

Gegen die Verkaufskrise Netbooks retten Computermarkt

Leicht, kompakt und überall einsetzbar: Die kleinen Netbooks mutieren zum Retter der Computerindustrie. Das Geschäft mit den Mini-Laptops wächst stetig, gegen den negativen Verkaufstrend bei stationären Desktop-Rechnern. Für mobile Menschen werden die kleinen Computer immer wichtiger.

Allein im ersten Halbjahr 2009 wurden weltweit über 13 Millionen Geräte verkauft, heißt es in einem Bericht des Marktforschungsunternehmens Canalyst. Neben der Handlichkeit ist nicht nur der Preis ein Argument für den Erwerb eines Netbooks. Hauptgrund dürfte sein, dass sich die Geräte über das Handynetz mit dem Internet verbinden, also nahezu unabhängig vom Aufenthaltsort. Gäbe es keine Netbooks, wäre der Computermarkt nach Ansicht von Marktanalysten im vergangenen Quartal über 15 Prozent geschrumpft.

Asus Eee PC 1000H

Asus Eee PC 1000H

(Foto: Hersteller)

Mit dem Eee PC 4G hat Asus vor knapp zwei Jahren das neue Segment im Computermarkt eröffnet und sich eine führende Position erkämpft. Etliche Hersteller haben seither nachgezogen und eigene Modelle vorgestellt. Sie alle setzen darauf, dass es den Menschen nicht mehr reicht, zu Hause, am Arbeitsplatz oder etwa per Hotspot im Café online zu sein. Dem Bericht nach werden Netbooks vorwiegend zusätzlich zum vorhandenen Desktop-PC oder Laptop genutzt; im Park, in Zügen und Cafés. "Drei Mal so häufig wie Laptops", wollen die Analysten in einer Umfrage unter 3000 europäischen Verbrauchern herausgefunden haben.

In Deutschland waren im zweiten Quartal 2009 ein Viertel aller verkauften Rechner an Privatkunden Netbooks, mobile PCs machten insgesamt sogar 60 Prozent der Computerverkäufe aus. Für Verbraucher sind vor allem Modelle mit integriertem Internetzugang interessant. In Zusammenarbeit mit Mobilfunkfirmen bieten Computerhersteller ihre Geräte bis maximal 200 Euro an. Allerdings wird bei einem Kaufvertrag zusätzlich ein Mobilfunkvertrag geschlossen, der den Internetzugang über UMTS oder GPRS möglich macht.

Gewinner des Netbook-Trends sind Asus, Acer und Samsung, die nach einer Analyse 80 Prozent des deutschen Markts unter sich aufteilen. Andere, etablierte PC-und Laptop-Hersteller wie Lenovo, Toshiba, Fujitsu und Sony hätten dagegen "den Trend nicht erkannt". Nun stehen sie angesichts sinkender Verkaufszahlen für Desktop-PC und Laptops unter Zugzwang. Für Verbraucher birgt das gute Aussichten: Viel Innovation, viel Auswahl und weiterhin niedrige Preise.

Quelle: ntv.de

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