Technik

Hilfe zum Klassentreffen Netz-Fahndung nach Mitschülern

Wer lang vermisste Freunde aus Schule oder Studium wiedersehen oder ein Klassentreffen organisieren will, bekommt jetzt Hilfe aus dem Internet: Ein deutsches Angebot greift eine Idee aus den USA auf, wo die Web-Suche nach ehemaligen Mitschülern oder Kommilitonen schon Millionen von Surfern nutzen.

Von solchen Zahlen träumen Johannes Balle und Michael Pütz derzeit noch. Die beiden 21 und 20 Jahre alten ehemaligen Schulfreunde gehen inzwischen als Informatikstudent und Zivildienstleistender getrennte Wege und haben die Web-Site Passado.de ins Leben gerufen, die sich ausschließlich der Organisation von Klassentreffen widmet und inzwischen die größte ihrer Art in Deutschland ist. Innerhalb von sechs Wochen meldeten sich nach Informationen der Anbieter rund 120.000 Menschen an.

Nach Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik dürfte bei rund 200.000 registrierten Mitgliedern jeder mindestens eine ihm bekannte Person wiederfinden. Michael Pütz ist sich sicher, dass Passado.de schnell weiter wachsen wird, schließlich sei es vielen Menschen ein großes Bedürfnis, "sich nicht aus den Augen zu verlieren. Wir haben sehr begeisterte und aktive Mitglieder'', berichtet Pütz. "Wir setzen jetzt vor allem auf den Schneeballeffekt. Im Durchschnitt empfiehlt jedes Mitglied die Seite einer weiteren Person. Und von Empfehlungen lebt diese Web-Site.''

Anmeldung bleibt kostenlos

Um einen zusätzlichen Anreiz zu schaffen, gibt es jetzt alle zwei Wochen einen Preis für denjenigen, der die meisten neuen Mitglieder wirbt. In die Kasse von Passado.de kommt das Geld durch die Nutzung vieler Angebote, wie das Schreiben von Mitteilungen an Ehemalige. Gegenwärtig beträgt die Gebühr zehn Euro im Jahr. Die Anmeldung selbst bleibt weiter kostenlos. Für den Nutzer hat dies den Vorteil, dass er sich erstmal anmelden und sehen kann, ob er wirklich Freunde oder Bekannte wiederfindet. "Wenn ich sehe, es lohnt sich, dann zahle ich auch'', ist sich Pütz sicher.

Bei der Anmeldung wählt man Bundesland, Stadt und Schule aus, gibt den Namen, Eintritts- und Abgangsjahr sowie E-Mail-Adresse und ein Passwort ein. Danach erscheint eine Liste aller registrierten ehemaligen Schüler der Schule, sortiert nach Abgangsjahren. Man kann sich dann, wenn man als Mitglied beitritt, in allgemeinen Foren oder dem speziellen zur betreffenden Schule austauschen, chatten und auch Klassenbilder hochladen und ins Web stellen.

Erfasst in der Datenbank sind alle Schultypen von Grundschule bis zum Gymnasium und auch Universitäten. Und wenn die alte Schule inzwischen geschlossen oder umbenannt wurde, wie dies vielfach auf dem Gebiet der ehemaligen DDR geschah, dann klickt man einfach auf "Schule hinzufügen'' und schon steht sie allen anderen auch zur Verfügung. Durch die Nutzungsgebühr können Pütz und Balle auf Werbung verzichten, was ihren Angaben zufolge wiederum der sicheren Verwahrung der Daten dient.

Quelle: ntv.de

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