Technik

Lumia 1020: Kamera mit Smartphone Nokia lässt das Pixelmonster los

Bei jeder Aufnahme entstehen zwei Fotos: Eins mit dem vorgewählten Zoom, das in 5 Megapixel-Auflösung gespeichert wird. Ein zweites wird mit den  vollen 41 Megapixeln abgelegt.

Bei jeder Aufnahme entstehen zwei Fotos: Eins mit dem vorgewählten Zoom, das in 5 Megapixel-Auflösung gespeichert wird. Ein zweites wird mit den vollen 41 Megapixeln abgelegt.

(Foto: AP)

Im Frühjahr 2012 präsentiert Nokia ein Smartphone mit Superkamera und steinzeitlichem Betriebssystem: Das 808 Pureview läuft noch mit Symbian, eine Totgeburt. Nun retten die Finnen die innovative Technik in die Welt von Windows Phone herüber: Das Lumia 1020 dürfte Fotografen begeistern.

Sieht aus wie eine Kamera, ist aber ein Smartphone: das Lumia 1020. Tester loben die intuitive Bedienbarkeit.

Sieht aus wie eine Kamera, ist aber ein Smartphone: das Lumia 1020. Tester loben die intuitive Bedienbarkeit.

(Foto: REUTERS)

Nokia kämpft weiter um Anschluss am lukrativen Smartphone-Markt. Um der übermächtigen Konkurrenz von Apple und Samusng etwas entgegenzusetzen,  baut der einstige Branchenführer auf seine viel gelobte Kameratechnik: Die Kamera des neuen Flaggschiffs Lumia 1020 löst mit imposanten 41-Megapixeln auf. Zum Vergleich: Apples Apples iPhone 5 kommt auf 8 Megapixel, Samsungs Galaxy 4 auf 13 Megapixel.

Beim Betriebssystem hält Nokia weiter Microsoft die Treue: Das Lumia 1020 kommt mit  Windows Phone 8. Mit seinen zwei Gigabyte RAM dürfte es das Windows Phone-Gerät mit dem derzeit größten Arbeitsspeicher am Markt sein.

Am 26. Juli ist Verkaufsstart in den USA, noch in diesem Quartal soll das Gerät auch in Deutschland in die Läden kommen, zunächst in den Farben weiß, schwarz und gelb. Einen Preis nannte Nokia nicht, in den USA wird das Lumia für 300 Dollar gehandelt – aber nur in Verbindung mit einem Zweijahresvertrag beim Netzbetreiber AT&T.

Erbe des 808 Pureview

Bei der Vorstellung stellte Konzernchef Stephen Elop vor allem die Kameratechnik heraus:  Mit dem Lumia 1020 werde "ein neues Kapitel in der Smartphone-Fotografie" aufgeschlagen, so Elop. Zwar hatten die Finnen mit dem 808 Pureview bereits im letzten Jahr ein Smartphone mit 41 Megapixel-Kamera präsentiert, dessen Bildqualität schon nahe an die von Spiegelreflexkameras herankam. Der Haken: die innovative Technik kam im Paket mit dem hauseigenen Symbian-Betriebssystem, das schon damals als veraltet galt.  Die Integration der Super-Kamera in die Lumia-Reihe war also nur konsequent.   

Die gewaltige Anzahl an Ausgangspixeln ermöglicht es, ein optimales Bild zu errechnen. Auf dessen Basis kann ein dreifache digitaler Zoom ohne nennenswerten Schärfeverlust umgesetzt werden. Ein Xenon- und ein LED-Blitz sollen für eine Ausleuchtung auf bis zu vier Meter Entfernung sorgen und auch Objekte in schwachem Licht optimal darstellen. Neben dem hochempfindlichen Sensor, vor dem insgesamt sechs Linsen sitzen, sollen auch der optische Bildstabilisator und eine neue Kamera-App mit manuellen Einstellmöglichkeiten anspruchsvolle Fotografen glücklich machen.

Etwas schwer, aber handlich

Das Amoled-Display misst 4,5-Zoll, womit das Gerät noch gut in der Hand liegt. War das Pureview mit seinen knapp 14 Millimetern noch relativ voluminös, braucht die Superkamera des Lumia 1020 nicht mehr so viel Platz: Die angegebenen zehn Millimeter Dicke dürften  sich allerdings nicht auf die etwas herausstehende Kamera beziehen. "Es passt in die Hosentasche", betonte Elop. Mit 158 Gramm ist das Lumia zwar kein Leichtgewicht (zum Vergleich: das Galaxy S4 wiegt 130 Gramm, das iPhone 5 wiegt 112 Gramm), aber immerhin leichter als die meisten Digicams.

Laut Elop sollen einige der nun vorgestellten Techologien in die günstigeren Lumia-Modelle Eingang finden. Der Massenmarkt ist nach Ansicht des Technologieanalysten Daniel Gleeson von IHS gar nicht das Ziel von Nokia. Mit dem Lumia 1020 werde man nicht auf hohe Stückzahlen kommen. Vielmehr gehe es darum, die Marke bekannter zu machen. Im ersten Quartal ist Nokia auf dem weltweiten Smartphone-Markt von Rang 8 im Vorjahr auf Platz 10 abgerutscht. In diesem Zeitraum vereinten die beiden Platzhirsche Samsung und Apple fast die Hälfte der weltweiten Smartphone-Verkäufe auf sich.

Quelle: ntv.de, ino/dpa

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